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SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

Titel: SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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Stimme zitterte kaum merklich. Sie war nie über den Tod des Sohnes hinweggekommen. Nein, das stimmte nicht ganz. Sie
beide
hatten ihn nie wirklich verarbeitet. Dabei war es so lange her, viele Sonnenzyklen. Aber niemals lange genug, um die schrecklichen Bilder aus dem Gedächtnis zu verbannen. Rufus, das Energiebündel. Rufus, der am Ufer des Sees spielte, dem Wasser zu nahe kam, weil Hemja und Fredron einen Moment lang unaufmerksam gewesen waren. Rufus, der von den Tentakeln der Kreatur umschlungen und in die Tiefe gerissen worden war.
    »Ich wünsche mir wirklich, das Zentralarchiv einmal zu sehen.« Hemja fasste sich wieder.
    Fredron erwiderte nichts, stattdessen strich seine Hand sanft über ihren Arm. Sie waren seit nahezu zwei Quartennien Mann und Frau. Während dieser Zeit hatte es nie größeren Zwist zwischen ihnen gegeben, nur das Unglück lag gleich einem dunklen Schatten über ihrer Beziehung. Doch gleichzeitig hatte das Ereignis sie zusammengeschweißt.
    Sie lebten ihr Leben, wurden älter. Hemja hatte den Haushalt in ihrer Parzelle geführt, er war zufrieden mit der Arbeit in den Minen des Monolithen gewesen. Sie hatten versucht, es sich gut gehen zu lassen, sich nie über etwas beschwert. Ein ruhiger Lebensabend wurde ihnen dennoch verwehrt.
    Bitterkeit überkam Fredron angesichts der Tatsache, dass er auch Hemja bald verlieren würde. Äußerlich sah man es ihr kaum an, aber die Krankheit in ihr fraß sie unbarmherzig auf. Die Heiler hatten ihr allenfalls eine Handvoll Lunarien gegeben. Es gab nichts, was man dagegen tun konnte, lediglich die Schmerzen ließen sich – noch – kontrollieren.
    »Ich möchte, dass du mir etwas versprichst.« Hemja fasste nach seiner Hand.
    »Was du möchtest, Hemja.«
    »Versprich mir, dass, falls ich es nicht schaffe, du für mich das Zentralarchiv erreichen wirst. Für mich und Rufus.«
    »Bitte denk nicht darüber nach. Wir werden beide dort ankommen.«
    »Versprich es mir trotzdem.«
    »Na gut. Versprochen.«
    Hemja lächelte dankbar.
    Vor den Flüchtlingen lag eine Anhöhe, die sie überqueren mussten, eine Abwechslung nach den Dianocten, in denen sie durch flaches Ödland geschritten waren. Alsbald tauchte etwas am Horizont auf, das geeignet war, sie auf andere Gedanken zu bringen. Hemja und Fredron hielten an, um auf sich wirken zu lassen, was sich ihnen in der Ferne präsentierte.
    »Sieh dir das an. Phantastisch, nicht wahr?«, begeisterte sich Fredron.
    Die Vorhut der Mandiri strebte auf den Eingang einer breiten Schlucht zu. Links und rechts wuchsen erst sanft, dann zunehmend steiler, gewaltige Felsformationen aus dem Boden. Sie erstreckten sich so weit das Auge reichte, in schwindelnde Höhen. Karges Gestein, rötlich glühend im Licht der Mittagssonnen. Offenbar bot die Schlucht die einzig gangbare Route durch das Gebirge. So etwas hatte Fredron nie zuvor gesehen, selbst die Berge rund um die Mandiranei hielten diesem Vergleich nicht stand.
    Er dachte an Rufus. Dieser Anblick hätte dem Sohn sicher gefallen.

    Die Schlucht von Firundur bildete den Auftakt zur gleichnamigen Wüste. Beeindruckend reckten sich die Felswände beidseits der bis zu fünfhundert Meter breiten Passage in die Höhe. Dies würde sich auf der folgenden Strecke nur allmählich ändern, wenn die Schlucht anstieg, um schließlich in die Hochebene der Firundur-Wüste überzugehen.
    Die Adepten ließen die Mandiri nach Erreichen der Schlucht pausieren. Überhänge und Gestrüpp boten Schatten, Essen wurde verteilt. Aikel, Arls und Tschad kauten nur dünne Streifen getrocknetes Fleisch, und ein wenig Früchte.
    Gus und seine beiden Symbionten waren auf die Rationierung nicht angewiesen. Die Schlucht erwies sich als perfekter Lebensraum für Frek-Flügler, faustgroßer, libellenartiger Insekten.
    Shaili und Aschtari jagten nach den Insekten, brachten sie mit blitzschnellen Flugmanövern zur Strecke. Sie sorgten dafür, dass auch ihr Symbiosepartner nicht zu kurz kam, indem sie ihm die Insekten zutrieben. Er brauchte nur noch seine Zunge hervorschnellen zu lassen, um die Köstlichkeiten aus der Luft zu angeln. Um in seiner Beweglichkeit nicht eingeschränkt zu sein, hatte der Adept seinen Bogen, den er gewöhnlich vor der Brust trug, auf den Rücken zwischen seine Flügel geschnallt.
    Tschad sah den Symbionten fasziniert zu. Sie schienen beide weiblichen Geschlechts zu sein, obgleich sie sich wie ein Pärchen verhielten. Dem Dariden wurde bewusst, wie wenig er über sie wusste, auch über

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