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SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

Titel: SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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hinteren Teil des Trecks stürmten einige Dutzend Mandiri eine Böschung hinauf. Ultraschallechos wiesen auf eine Aushöhlung in der Schlucht hin. Besonders tief war sie nicht, aber es musste ausreichen.
    »Da müssen wir sie hinbringen, und zwar so schnell wie möglich!«, eröffnete Gus. »Geht! Ich werde sehen, ob ich die Kriggets ein wenig beschäftigen kann.« Er stieß sich vom Boden ab und flog mit mächtigen Schwingenschlägen dem noch unsichtbaren Feind entgegen.
    Hemja und Fredron stolperten mehr als dass sie liefen dem rettenden Seitental entgegen. Wie ein Lauffeuer hatte sich die Aufforderung der Adepten unter den Flüchtlingen verbreitet. Jeder versuchte sich in Sicherheit zu bringen. Es kam einem Wunder gleich, dass in dem Durcheinander noch niemand totgetrampelt worden war.
    Plötzlich lag ein Heulen in der Luft. Als sich Fredron umwandte, sah er, wie scheinbar aus dem Nichts kommend ein Sturm zu toben begann. Eine Windhose türmte sich auf, wirbelte den Sand am Grund der Schlucht auf. Eine undurchdringliche Wand aus Luft und Schmutz entstand. Unweit davon schwebte der geflügelte Adept. Fredron begriff. Der Adept erzeugte diesen Sturm durch seine psimagische Gabe! Er wollte den Mandiri Zeit erkaufen.
    Fredron half seiner Frau über Steine und Unebenheiten hinweg. Die Böschung fiel auf der anderen Seite wieder ein Stück ab, wie geschaffen, um Menschen zu verbergen. Die beiden Mandiri suchten sich einen Platz nahe der Felswand, warfen sich in Deckung und harrten der Dinge, die da kamen.
    Tschad und Aikel hatten sich hinter einem Felsbrocken verschanzt, während Arls bei den Flüchtlingen blieb. Die beiden Adepten beobachteten, wie die letzten Mandiri in das kleine Seitental flüchteten. Kaum war das geschehen, änderte Gus seine Taktik. Er flog die Schlucht entlang, aus der ihr Treck gekommen war. Dabei wirbelte er den Boden unter sich auf, zog eine Schleppe aus Sand und Staub hinter sich her. Er verwischte bis zum Eingang der Schlucht die Spuren, die tausende Füße hinterlassen hatten, um die Kriggets nicht sofort zu alarmieren und sie direkt zum Versteck zu führen.
    Tschad hoffte, dass der Gegner den Sandsturm interpretierte wie von Gus gewünscht. In der Firundur-Wüste kam es oft zu solchen Naturereignissen – obwohl sie innerhalb der Schlucht doch eher unwahrscheinlich waren. Aber Wetter und Umwelt auf Less waren unberechenbar, das hatten sicher auch die Stummen bereits gelernt.
    Derweil kamen die Kriggets mit ihren gepanzerten Fahrzeugen durch den sich allmählich legenden Staub heran. Das Zischen von Dampfmaschinen, das Mahlen von Rädern und das Rasseln von Ketten schallte, mannigfach reflektiert, von den Wänden der Schlucht wider. Vereinzelt lösten sich Gesteinsbrocken, oder kleine Gerölllawinen gingen zu Tal. Tschad sah einige Wühlwarane, die sich voller Panik aus dem Boden gruben und die Felswände emporkletterten.
    Keine hundert Meter entfernt passierte die Armee der Kriggets die Adepten. Die Gesamtzahl aller Fahrzeuge schätzte Tschad auf über hundert. Verschiedene Typen von ihnen rollten durch die Schlucht. Einige waren offenkundig Truppentransporter. Sie sahen aus wie überdimensionale Badezuber, die jemand auf drei Achsen gesetzt hatte. Auf ihren Ladeflächen saßen dicht gedrängt uniformierte Kriggets. Dann gab es Gefährte, die sich leicht als Wassertransporter und Öltender identifizieren ließen; die mobile Versorgung des Zuges.
    Ein Fahrzeugtyp aber erweckte einen weitaus gefährlicheren Eindruck. Es handelte sich um schwere Kampfmaschinen, ungeschlachte Kettenfahrzeuge, mehrere Mannslängen lang, perforiert mit Schießscharten, aus denen die Läufe großkalibriger automatischer Projektilwaffen lugten. Aus den Oberseiten stachen, Warzen gleich, runde Türme hervor, versehen mit stummeligen Geschützrohren.
    Noch etwas unterschied die größeren Maschinen von den anderen. Rund um die metallenen Körper zogen sich schlauchartige Verdickungen, die Tschad bei organischen Körpern als Adern oder Muskeln bezeichnen würde. Und um nichts anderes handelte es sich dabei. Die Kampfmaschinen waren halborganisch, eine Entsprechung zur fliegenden Version. Orgapanzer!
    So weit es Tschad beurteilen konnte, befanden sich keine Quinternen unter der Besatzung der Fahrzeuge. Nur Kriggets konnte er erkennen, zumeist Kuntar in allen Variationen, aber auch Menschen, Insektoide und andere Wesen kräftiger Statur.
    Aikel spuckte verächtlich aus. »Söldner, denen nichts an ihrer Welt liegt!«

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