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SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

Titel: SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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die Salven erfolgten in immer kürzeren Abständen. Eine verirrte Granate fegte in die Seitenschlucht, mitten unter die Mandiri.
    »Tschad!«, schrie Gus gegen das Grollen an. »Ich brauche deine Hilfe!«
    Der Daride war sofort bei ihm. »Was hast du vor?«
    Der Geflügelte hielt ihm ein Bündel Pfeile hin. Der Köcher war fast leer. »Sie verfügen über chemische Verzögerungszünder. Du musst sie mit der Spitze kräftig aufschlagen. Dann sieh zu, dass du wegkommst!«
    »Verstanden.« Tschad packte die Pfeile mit seiner Zunge und teleportierte.
    Tschad rematerialisierte im Panzer. Schlaglichtartig prasselten die Eindrücke einer fremden Umgebung auf ihn ein. Düsterer Raum, metallischer Geruch, pulsierendes Aderngeflecht, abgehackt sprechende Echsenwesen. Tschad hieb die Pfeile mit aller Kraft gegen ein Rohrbündel, ließ sie fallen und teleportierte.
    Einen Atemzug später wurde der Geschützturm des Panzers aus seiner Verankerung gerissen. Eine Stichflamme züngelte in den Himmel, erlosch wieder. Der Turm knallte auf den trockenen Boden, wirbelte Staub auf. Rote Flüssigkeit breitete sich unter den Ketten des Halbmechanischen aus.
    Sie markierte das Ende des Kampfes.
    Der letzte Krigget sank tot zu Boden. Ein Pfeil ragte aus seiner Brust. Stille senkte sich über das Tal. Gebrochen wurde sie nur vom Wehklagen einiger Mandiri.

    Tschad materialisierte vor einem groß gewachsenen jungen Mann, der gerade seine Deckung verließ und triumphierend die Faust reckte.
    »Bist du völlig verrückt geworden?« Er wandte sich den anderen zu, die ebenfalls auf die Felsen kletterten, aber keineswegs so siegesfroh wirkten wie ihr Anführer. »Mit eurer unüberlegten Aktion habt ihr alle in Gefahr gebracht!«
    Der junge Mann verzog abweisend das Gesicht. »Man muss sie bekämpfen, wo immer sich eine Gelegenheit bietet. Nach allem, was sie uns angetan haben, was sie
mir
angetan haben!« Er wollte sich umdrehen und weggehen. Tschads Zunge schlang sich um seinen Arm, und er riss ihn zu sich herum.
    »Dafür werden sich noch genug Gelegenheiten bieten! Aber nicht jetzt und nicht hier! Die Sicherheit deiner Leute geht vor, ihr seid kein Heer, das in den Krieg zieht, sondern Flüchtlinge! Da unten sind Alte, Frauen und Kinder, verletzte Männer, keine Krieger! Und vor allem: Da unten sind jetzt einige Tote, für die du die Verantwortung zu tragen hast – du und deine Kumpane!«
    Das laute Weinen einer Frau drang an Tschads Ohren. Seine Wut, aber auch die Hilflosigkeit und das Schuldgefühl, nicht rechtzeitig eingegriffen zu haben, wuchsen.
    »Erkläre es meiner Tochter, Adept«, zischte der Mann hasserfüllt. »Erkläre es meinen beiden Söhnen, die von den Stummen verschleppt wurden!«
    Tschad hatte genug. Ehe der Mandiri reagieren konnte, schlug er seinen Schwanz um dessen linkes Bein und sprang mit ihm.
    Sie kamen inmitten einer Menschenmenge heraus, in der viele Verletzte lagen, um die sich andere gerade bemühten. Eine tote Frau lag in einer Lache von Blut, daneben hielt die Frau, deren Wehklagen bis in die Felsen hinauf erklungen war, ihren getöteten Mann in den Armen. Der dritte Körper war unkenntlich. Schrapnelle hatten ihn völlig zerfetzt.
    »Erkläre
du
es
ihnen
«, sagte Tschad mit belegter Stimme.
    Er teleportierte und ließ den Mann zurück.
    Und dennoch, als der Schock verklungen war, die Toten bestattet und die Verletzten versorgt, freuten sich die Mandiri, die keine Verluste zu beklagen hatten, über ihren Sieg. Sie marschierten jubelnd an den zerstörten Fahrzeugen vorbei. Einer tanzte ausgelassen vor dem Organtank. Ein anderer urinierte lachend gegen die Kettenglieder.
    Hemja triumphierte nicht. Sie zitterte.
    Fredron tat, was er immer tat, wenn die Furcht von ihr Besitz ergriffen hatte. Er strich ihr das Haar aus dem Gesicht, bis er tief in ihre blauen Augen blicken konnte. Er legte die Hände an ihre Wangen, hielt ihren Kopf mit aller Zärtlichkeit fest. Dann presste er seine Lippen auf die ihren. Er küsste sie mit der Vertrautheit ungezählter Lunarien. Küsste sie, bis das Zittern verschwand.
    Warum aber verschwand seine Angst nicht?

4.
    Unangefochten setzte der Treck die Reise fort und erreichte das Hochplateau von Firundur. Weder Orgavögel noch weitere Fußtruppen aus ELIUM hielten sie auf oder suchten nach ihnen; der Kampf lag weit hinter ihnen. Zaghaft schöpften sie Hoffnung, dass alles gut ausgehen würde. Bis der große Regen kam.
    So etwas hatte Tschad noch nicht erlebt. Seit dem frühen Morgen

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