Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

Titel: SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
Vom Netzwerk:
sie sich ebenfalls mehr Zeit.
    Die Mauern selbst waren in Stockwerken angelegt, ihre Gänge zum Teil schon als Wehranlage zu gebrauchen. An strategisch wichtigen Punkten sollten Steine, Lappen und Brandöl gesammelt werden, um sie brennend auf den Feind zu werfen. Bogenschützen und Speerwerfer, sowie jeder, der mit einer Schusswaffe umzugehen wusste, sollten an allen Wehrgängen entlang postiert werden.
    Sie hatten drei Tage Zeit, um die Vorratsspeicher und Wasserzisternen unter der Stadt zu füllen, damit sie einer Belagerung standhalten konnten.
    Jeder Einwohner von Thel-Ryon, der dazu in der Lage war, eine Waffe zu halten, sollte ausgerüstet und der Stadtwache zugeteilt werden. Spürer waren bereits unterwegs, um besonders psimagisch Begabte ausfindig zu machen.
    Immerhin sollte es keinen Luftangriff geben, denn Aliandurs einziges Schiff, die
Durs Faust
, war abgestürzt und verbrannt, und Ersatz war in diesen Tagen nicht leicht zu beschaffen – und nicht so schnell. Leider aber waren auch Earl Hags Schiffe und Orgavögel derzeit anderswo im Einsatz. Es lief also auf einen reinen Bodenkampf hinaus.
    Während Seiya las, legte sich allmählich die Unruhe in der Stadt. Zwar flammten ab und noch hitzig geführte Diskussionen auf, doch je länger Seiya sprach, desto mehr fassten die Einwohner Vertrauen und schöpften Hoffnung. Und der eine oder andere zog eine entschlossene Miene.
    Schon am nächsten Morgen wurde der Kriegszustand offenbar, auch wenn noch kein Feind vor den Toren stand, denn es blieb dämmrig-dunkel. Die Segel waren bereits in das Umland hinaus ausgerichtet. Dichtes, kühles Zwielicht füllte die Häuserschluchten von Thel-Ryon, an deren Grund zahllose Lampions mit blauer Flamme brannten, verirrte Sonnenfunken umherstoben, Gaslichter versuchten, die fehlende Helligkeit zu ersetzen.
    Hand in Hand mit der steigenden Düsternis kam die Beklemmung in die Stadt.

2.
(N)Irgendwo: im Herzen
    Die Dunkelheit in ihrem Kopf wurde lichter und ließ sie plötzlich nackt zurück und schutzlos. Nur-Eins tränkte ihren Gedankenfluss mit ihrem Willen und ließ ihn fließen, wie er fließen durfte, wenn sie nicht
allein
war. Legte all die Gedanken schlafen, die nicht ihre waren – die
menschlichen
. Ließ nur
das andere
nach vorn: Nichtmenschengedanken. Gab ihren Geist einer Welt ohne Horizonte preis.
    Der
Junge
(DARREN) versickerte am kalten weißen Ende ihrer Gedankenwelt, gesellte sich im Vergessen zu den
Neu-Zwei
(ANDEREN: KINDERN). Auch für sie,
Nur-Eins-Wir
, gab es dies weiße Feld, und dort ließ sie DARREN fallen, fallen mit den ANDEREN, nach Nirgendwo in Nie-Gewesen.
    Vom Rand ihrer Gedanken dämmerte ihr schwarze Leere entgegen – nicht Leere, nein, sie war voller Sterne.
    Und dann stand sie im Nabel des finsterweiten Weltenraums, am Ursprung von Alles-was-war, die Sterne kreisten in stillem Rauschen um sie, drei Sonnen tanzten unter ihnen – und ein Herz schlug außerhalb des Sternenreigens, nicht eines, nein: Es waren viele. Es waren Eins-Wir, sie alle.
    Ihr Herz schlug mitten unter ihnen, mit diesen allen mit.
    In der Finsternis blühte einer der Sterne auf, wurde größer als die Sonnen, heller, verschlang die Sterne und den Herzschlag – kein Stern eigentlich, nein, er war viel größer, heller: ELIUM. Wurde Herz von Alles-was-war, Herz
ader
schlag, wurde: sie.
    Ihr Herzschlag ging in den vielen anderen/Sternen, Sonnen/ELIUM auf.
    Sie wurde ganz ruhig.
    Sie wurde Nur-Eins-Wir.
    Sie wurde ELIUM.
    ELIUM kannte keine Ängste, Sorgen (FRAGEN). In ELIUMS Herz hatte Fürchten keinen Platz.
    Stille.
    Die Sterne drehten sich um:
    ELIUM

    As’malas Blicke irrten in den scharf geschnittenen Gezeiten von Licht und Schatten umher, durch die sie sich bewegte; das Licht, das in Strahlenbündeln die Dunkelheit durchstach, war kristallklar und schmerzhaft vollkommen von der tiefen Schwärze getrennt, in die es fiel.
    Das kann nicht sein
, dachte As’mala,
weshalb vermischt es sich nicht zu Zwielicht? Weshalb bleiben beide so für sich? Was ist das für ein Ort, an dem sich Licht von Schatten scheidet wie Feind von Freund?
    Sie kannte die Antwort auf ihre Fragen, selbstverständlich: Dies war ELIUM. Wie konnte etwas richtig sein an einem Ort, der ein Schandfleck war selbst im
Verkehrten Land
? Was sollte sie von hier erwarten?
    Was immer es ist, ich bin vorbereitet
, dachte die Früher-einmal-Diebin und zog ihre schönen vollen Lippen zu einem Lächeln auseinander, das ihr ins Gesicht schnitt wie ein

Weitere Kostenlose Bücher