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SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

Titel: SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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Irgendwo in der Dunkelheit vor ihnen fingen sich winzige Lichtpunkte an etwas.
    »Eine Treppe. Sie windet sich hinab in das Felsgestein, wo Alisha Al’Hag die Diamanthöhle fand; wir stehen jetzt genau darüber.«
    »Verlieren wir keine Zeit.«
    Der Geheimnishüter führte sie zu den Stufen. Gleich einem spitzen Schneckenhaus durchstieß die Treppe die Ebene, auf der sie stand, und wand sich in die Dunkelheit hinab – und hinauf.
    »Sie führt nach oben?«
    »Ja. Ins Nichts.«
    Seiya betrat die geländerlosen eisernen Stufen nach dem Geheimnishüter und stieg ihm in die blinde Schwärze nach. Nur wenige Schritte später schon funkelte ihr etwas entgegen, und dann verschwanden die Stufen in glitzerndem weißem Quarzgestein.
    Seiya sah noch etwas. Noch mehr Funkeln ja, aber …
anders
. Klarer. Heller. Wie Glas. Sie sah genauer hin. Nein, nicht Glas. Es war eine Ader im Gestein aus Diamant, wie eine Narbe.
    »Wartet, bis Ihr es seht.« Carlim warf ihr ein Lächeln zu. »Ihr werdet es Euer Lebtag nicht vergessen.«
    Und dann hörte Seiya ein zartes Knirschen und Knacken, das aus dem Stein kam – und die Diamantader fing an, sich zu öffnen!
    Der Geheimnishüter hatte nicht zu viel versprochen.
    Vor Seiyas staunenden Augen begann die Ader im Gestein zu
tauen
: Der weiße Quarz wuchs auseinander, Seiya sah glitzernde weiße Nadeln und Kristallspitzen sich zurückziehen und einen Durchgang öffnen, der von innen ganz und gar mit … gläsernen Blüten? – nein: Diamanten bedeckt war.
    »Bei allen – oh.«
    Als das Licht sich darin fing, wurde Seiya vom tausendfach in Regenbogensplitter zerbrochenem Widerschein nahezu geblendet.
    Sie trat in den Lichterregen ein. Pong hatte sich von ihrem Hals gelöst und richtete sich auf ihrer Schulter auf, die großen Rubinaugen weit vor Staunen, die zarten Flügel aufgefächert. Nicht ein Laut kam von seiner sonst so flinken Zunge. Er hielt sich nur an der Freundin fest und reckte sich nach den Lichtfunken, die sich überallhin verstreuten.
    Seiya blieb nicht die Zeit, sich lange an dem Schauspiel zu erfreuen. Gern hätte sie den Zauber dieser Schönheit länger gewürdigt, doch sie waren fast da. Ein Dutzend Schritte nur, und der Durchlass erweiterte sich zu einer Höhle, die aussah, als wüchsen Sterne im Dunkel.
    »Die Urne, Hoheit«, hörte sie Carlims leise Stimme. »Dort.«
    Ein Gefäß aus dunklem Glas auf einem schlichten Sockel, unscheinbar, ohne Schmuck und Zierde. Seiya trat näher.
    Die Urne war schmucklos: Kein Zierrat, keine Schmucksteine oder Reliefbilder gaben ihre Bedeutung preis. Aber sie war
makellos
, kein Sprung, kein Riss in ihrer kalten Hülle, nicht einmal der schwere Staubschleier vieler hundert Jahre in der Vergessenheit unter Thel-Ryon. Und Seiya spürte etwas davon ausgehen. Es lud ihre Haut mit Spannung auf wie die Wolken am Himmel vor Gewitter. Dieses Gefäß war – Gestalt gewordener Willen:
Psimagie
. Alisha Al’Hag hatte etwas hinterlassen für die Ewigkeit.
    Seiya wollte nicht fragen, welchen Preis die Meisterin dafür entrichtet hatte.
    Würde auch sie zahlen müssen?
    Sie schöpfte tief Atem – reine Luft, die sonst nur Diamanten atmeten – und tat einen Schritt nach vorn. Noch einen. Und noch einen. Ihre Füße hinterließen Spuren in den feinen Splittern von Quarz und Diamanten auf dem Boden.
    Dann stand sie vor der Urne, öffnete sie und sah hinein: Auch sie war voller Glitzern.
    Unvorstellbar
, dachte Seiya.
Eine Handvoll Staub nur – und doch nicht
.
    »Seid Ihr wirklich sicher, dass Ihr das wollt?«, hörte sie den Geheimnishüter laut sprechen. »Noch ist der Bann ungebrochen. Noch könnt Ihr gehen und einen anderen Weg wählen.«
    »Ich wüsste nicht, welchen.« Sie hatte ihre Entscheidung getroffen, so wie offenbar Earl Hag auch.

    As’mala war wie betäubt von all dem, was sie gesehen hatte, doch sie zwang sich weiter und die Gedanken zurück. Am Ziel hatte sich nichts geändert: Nur-Eins zu finden.
    Sie bewegte sich durch das Rohrsystem über dem Komplex und stieß dann auf einen Tunnel, dessen Wände von Gaslaternen beleuchtet waren. Am hinteren Ende: Winden- und Zahnradmechanismen, die Zielobjekte auf und ab und hin und her bewegten.
    Fast unter ihr: Schießstände und Söldner. In deren Händen: Waffen.
    Bei ihnen standen Stumme: Die gaben Befehle und beobachteten ansonsten, denn ihnen wurde immer wieder Bericht erstattet.
    Aber Waffen wie diese hatte As’mala schon einmal gesehen: Wie spitze, silberne Zungen lagen sie in den

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