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SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

Titel: SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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bin aber nicht sicher, ob ihn das wirklich beim Namen nennt – es ist eine
Entität
, verstehst du, ein
Sein
, das ganz anders ist als alles, das wir kennen. Ich glaube, wir haben es hier mit einem Wesen zu tun, das vor der Bruchlandung des ersten Schiffes existierte. Eine ureigene Lebensform dieses Mondes, die noch dazu sehr mächtig ist. Heutzutage nimmt man an, dass es keine Wesen aus der Urzeit mehr gibt … aber unmöglich ist es nicht. Das ist … eine unglaubliche Sensation.«
    »Wie hat Alisha das dann
zuwege gebracht
, ihn zu fangen?«
    Seiya hob die Hand. »Dieser Stein«, antwortete sie. Sie ließ ihn im Schein des Windlichts funkeln – er sprenkelte den dunklen Raum mit Sternen. »Das ist kein Diamant, nicht nur. Er ist auch Entôums Herz.«
    »Wa…«, stotterte Pong. »Sein
Herz?
«
    Seiya ließ den Lichterregen versiegen. »Alisha entriss es
Dem-seit-Immer
, und schnitt ihm einen Zwingfluch ein: Den
Sturmzwang
. Dies gab ihr Macht über den, dem das Herz gehörte. Und das ist die Geschichte dieses Zeichens.«
    Pong trillerte und schlug Räder mit dem Fächerkamm an seinen Wangen. »Und sie hat es zum Wappen der Stadt und Zeichen des Gründerhauses gemacht.«
    »Richtig.«
    »Und jetzt hast du es. Das heißt, du könntest ihm befehlen, wenn du wolltest.«
    »So ist es wohl. Earl Hag hat es wohl darauf ankommen lassen, ob ich das herausfinde. Er wollte mir das Geheimnis nicht offenbaren, doch er hat mir alle Möglichkeiten gelassen, selbst darauf zu kommen.«
    »Worauf wartest du denn noch?«
    »So einfach ist das nicht.« Seiya zog die Beine an und stützte ihren Arm darauf, legte das Kinn in ihre Hand. »Es steht nirgends, wo der Entôum gebannt liegt.«
    »Na, im Labyrinth! Und dort werden wir ihn finden.« Pong flatterte auf ihren Arm.
    »Der Eingang in das Labyrinth ist versteckt; niemand findet ihn, der den Weg nicht kennt.«
    »Ach.« Die Barteln um das Maul des kleinen Drachen zitterten. »Und den kennt auch niemand, ja?«
    »Seit den Tagen Alisha Al’Hags wird das Wissen um die erste Stunde Thel-Ryons von den Nachkommen ihres einstigen Leibdieners bewahrt; es gab da einen Schwur, den sie sich gegenseitig leisteten, um das Wissen um den Schatz und seinen Wächter unter sich aufzuteilen – schließlich hatten sie die Entität gemeinsam gefunden. Den Entôum freilich bezwang Alisha allein. Dafür stand ihr der Hauptanteil zu, die Reichtümer und das Herz
Des-seit-Immer
sowie die Ehre als Gründerin der Stadt.«
    Seiya machte eine Pause. Pong lauschte angespannt und fing an zu zappeln, damit sie endlich fortfuhr.
    »Ihr Leibdiener, von Stunde an ein freier Mann, erhielt Kenntnis von dem Weg, der durch das Labyrinth führte; Alisha nahm ihm das Versprechen ab, alles zu bewahren und an seine Nachkommen weiterzugeben, so wie sie das Herz des Entôum an ihre Nachkommen weiterreichte. So wurden die
Geheimnishüter
das mächtigste Geschlecht der Stadt nach den Hags selbst und zudem deren eingeschworene Gefolgschaft.«
    Pong zwinkerte verständnislos. »Ja – und das heißt jetzt?«
    »Das heißt«, erklärte Seiya, »es gibt jemanden, der den Weg zu dem Entôum kennt. Aber ich fürchte, er wird ihn uns nicht sagen. Der Geheimnishüter dieser Tage ist Carlim ak Min – der Archivar des
Gedächtnisses

    »Au Mann.«
    »Und ob.« Seiya klopfte auf den eisernen Einband des Buches. »Der Name des Leibdieners Alishas war
ak Min
. Er hat das
Gedächtnis
angelegt.« Sie wies mit der Hand rundum.
    »Und Carlim will verhindern, dass du das alles herausfindest, weil du keine Hag bist.«
    »So sehe ich das auch«, stimmte Seiya grimmig zu. »Aber ich werde ihn zur Zusammenarbeit überreden!«
    Es war noch früh, als Seiya, in einen morgendämmerfarbenen Mantel über fester Kleidung gehüllt, an den Wohngemächern der ak Min klopfte – die Familie bewohnte seit frühester Zeit einen abgelegenen Teil der Turmburg.
    Carlim ließ sie warten; als der Mann ihr schließlich öffnete, war sein Gesicht die reglose Perlmuttmaske, die sie erwartet hatte.
    »Hoheit.« Carlims Stimme war kühl wie Winterwolken. »Was führt Euch her zu dieser frühen Stunde?«
    Seiya hielt seinen Blick fest. »Ich bin sicher, dass Ihr das gleich verstehen werdet –
Geheimnishüter
«, sagte sie.

    Carlim hörte sie schweigend an. Es überraschte Seiya, aber er unternahm keinen Versuch, sich zu verteidigen.
    »Ich fürchte, Ihr versteht nicht ganz, Hoheit«, erwiderte er schließlich. »Was Ihr im Gedächtnis herausgefunden habt, ist das

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