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SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

Titel: SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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Labyrinth heraufgesprungen sein.
    Da brach sich ein zweiter neben ihm alle Knochen auf dem Stein.
    Ein dritter schrie noch im Fallen. Er lebte gerade noch lang genug, um der Stadtwächterin, die zu ihm eilte, mit seinem letzten Atem zuzukeuchen: »Es glitzert!«
    Von der Mauerwehr herab schrie Paxedis: »Der Fluch Thel-Ryons, er ist wirklich, und er ist frei!«

9.
    »Ist es noch weit?« As’mala verlor langsam die Geduld. Sicher – sie mussten vorsichtig sein: Einmal, als sie einem Haufen pöbelnder Kriggets begegneten, musste sie sich sogar als Rostis Gefangene ausgeben. Doch die Soldaten kümmerten sich gar nicht um sie. Was gab es in ELIUM schon zu befürchten? Der Gigant war die Geißel des Himmels. Wer hierher kam, musste sich anpassen oder untergehen. Es gab keine Bedrohung.
    »Nur ein paar Schritte. Dort, sehen Sie die Schleuse? Dahinter finden Sie die Kinder.«
    Das Herz der ehemaligen Diebin machte einen Sprung.
Liri
, dachte sie,
mein Schatz, hoffentlich geht es dir gut!
    Sie sah zu, noch immer auf eine List gefasst, wie der eiserne Mensch vor dem Tor stehen blieb und sich dem Schloss zu erkennen gab – zu As’malas Erstaunen war es selbst ein kleines orgamechanisches Konstrukt.
    »Es wurde nach dem Zwischenfall ausgetauscht«, erklärte Rosti, »jetzt öffnet es sich nur noch bestimmten Personen.« Damit bewegte er die gewaltige Schleuse, als handle es sich um einen seidenen Vorhang; das zweite Tor tat sich erst auf, als das erste hinter ihnen wieder verschlossen war.
    Sie traten auf eine Brüstung hinaus – während Rosti eine Stufenleiter an einer Kurbel in Bewegung setzte, blickte As’mala in den kreisrunden Saal hinab. Sein kalter, kahler Boden war voller Kinder, die sich in kleinen Gruppen zusammendrängten. Dutzende ängstliche Gesichter hoben sich zu ihnen, die meisten verschmiert von getrockneten und frischen Tränen.
    »Mama!«
    Es schnitt ihr in die Ohren – und noch mehr durch die Brust: »Mama! Mama!«
    Ein kleines Mädchen drängte sich zwischen den Kindern hindurch, die kleinen Arme nach ihr ausgestreckt. Auf kurzen, etwas unsicheren Beinen rannte es auf die Brüstung zu und rief wieder und wieder: »Mama!«
    As’mala schrie. »Liri! Liri, bleib, wo du bist, ich komm dich holen!«
    Ohne auf Rosti zu warten, sprang sie die halb heruntergelassene Treppe hinunter (dass sie sich damit an ihn auslieferte, fiel ihr erst im Sprung auf, doch es war ihr egal). Sie federte den Sprung ab und ging auf die Knie, um ihre Tochter in die Arme zu schließen.
    Liri schluchzte und lachte abwechselnd in die blonden Zöpfe ihrer Mutter, und auch der wurde der Hals ganz eng.
Wenn deine Kleine dich jetzt heulen sieht, wirst du’s bereuen: Dann drehen hier alle durch. Also sei standhaft und erwachsen
. Sie küsste ihr kleines Mädchen und drückte es und sagte all die Sachen, die sie früher albern gefunden hätte.
    Könnte ich jetzt noch Ragedun mit in die Arme schließen – ich glaube, ich wäre die glücklichste Frau der Welt
.
    Da musste sie doch kurz die Augen schließen. Der Gedanke trieb ihr einen Eisenpfeil durch’s Herz: Er würde Liri nie wieder in die Arme nehmen …
    Sie biss sich auf die Zunge, bis sie Blut schmeckte.
Nicht jetzt!
Stattdessen löste sie sich sanft aus Liris Klammergriff und stellte das Mädchen auf seine Füße, dass es ihr ins Gesicht sehen konnte: »Wir gehen jetzt nach Hause, mein Schatz, und zwar alle miteinander. Deshalb ist es sehr wichtig, dass du und deine Freunde genau tut, was ich euch sage. Ja?«
    »Wer sind Sie überhaupt?« As’mala hob den Kopf. Einen Schritt oder zwei entfernt von ihr stand ein kräftiger Junge, zwölf vielleicht, mit einem runden Gesicht und hübschen, rostbraunen Locken, der sie anstarrte und unruhig auf seiner Unterlippe kaute.
    »Ich bin As’mala«, erklärte sie, »Liris Mutter. Ich bin hier, um euch zu holen – in die Freiheit.«
    Der Junge zögerte kurz, dann nickte er. As’mala fiel auf, wie die Blicke der anderen Kinder zwischen ihr und ihm wechselten – und dem Mechanoiden.
    »Hast du hier das Sagen?«, fragte sie den Jungen.
    »Klar.«
    »Wie heißt du?«
    »Sampu.«
    »Gut, Sampu. Ich sage dir, was jetzt hier läuft. Wir müssen so schnell wie möglich von hier verschwinden. Der Weg ist äußerst gefährlich. Deshalb ist es wichtig, dass ihr alle beieinander bleibt. Keine Fragen, kein Anhalten, kein Heulen, kein Zetern. Hast du das verstanden?«
    Sampu nickte. »Ich hab sie im Griff, As’mala. Die wissen alle, worum es

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