SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)
mächtiger war als seine Opfer.
Es ist mein Territorium!
Gleichzeitig ließen Earl und sie von dem Toten ab und wandten sich dem nächsten der Einheit zu, machten kurzen Prozess.
Zwei kaum mehr handlungsfähige Gegner noch, die ihren Bewegungen nach zu urteilen wahnsinnig geworden waren, dann war der Weg zu Raja frei. Shanija sah, dass ihre Tochter zusammenbrach. Es wurde höchste Zeit.
Earl stieß dem vorletzten Quinternen das Schwert bis zum Heft durch den Hals.
Jetzt noch einer.
Eine der großen Fünfereinheiten stampfte auf Raja zu, umringte sie. Einer hob sie auf seine Arme, die anderen schirmten ihn ab, und so bewegten sie sich schnell auf die Felsen zu, Richtung ELIUM.
»Nein!«, schrie Shanija und rannte los. »Kommt sofort zurück, ihr verdammten …« Eine Detonation zwang sie zu Boden, hustend und Staub spuckend rollte sie zurück. Earl hielt den letzten der fünf zierlichen Quinternen in Schach, der wie gelähmt dastand.
Shanija sprang auf und rammte ihm ihren Schwertknauf ins Visier, das zersplitterte. Nun konnte der Quinterne nichts mehr sehen und musste seinen Helm abnehmen. Endlich, nach all den Jahren, würde sie erfahren, welches Gesicht der Feind hatte.
Tatsächlich hob er die Hände, langsam und unkoordiniert.
»Shanija, zur Seite!«, rief Earl Hag hinter ihr. »Ich werde ihn erschießen.«
Mit einem Knacken öffnete sich der Helmverschluss. Luft zischte.
»
Shanija!
«
Die Hände hoben den Helm nach oben und ließen ihn dann zu Boden poltern. Shanija blickte in ein menschliches Gesicht. Keine Haare, unzählige Narben, die Augen so leer wie bei Raja Ran. Dennoch erkannte sie den Mann im Bruchteil einer Sekunde und wurde fast ohnmächtig vor Schock.
Vor ihr stand Gunnery Sergeant Con Gifford!
Shanija war unfähig, sich zu rühren. Ihr Schwert polterte zu Boden. Earl rief irgendetwas, aber die Worte drangen nicht in ihren Geist vor.
Das hatte 0/A/11111 ihr mitteilen wollen. Deshalb hatte er ihr die zierliche Einheit entgegengeschickt, sollten die Kriggets sie nicht aufhalten können. Sie
sollte
es erfahren. Und ein grausamer Zufall hatte es gewollt, dass ausgerechnet Con, nicht einer der anderen, als Letzter übrig blieb und sich ihr offenbarte.
Earl stieß Shanija zur Seite und richtete die Pistole auf Con, doch er drückte nicht ab, sondern ließ seine Waffe wieder sinken.
»Die … die Quinternen sind Menschen?«, rief er fassungslos.
»Nein, sie benutzen sie.« Tränen liefen über ihre Wangen. »Das ist Con Gifford, er gehörte zu meiner Einheit! Ich hielt ihn für tot, als ich damals floh. Aber sie haben etwas viel Schrecklicheres mit ihm und den anderen getan …«
»Benutzt oder nicht«, er hob die Waffe wieder, »es spielt keine Rolle, denn jetzt sind sie Feinde.«
»Nein!« Sie fiel ihm in den Arm. »Er ist Rajas Vater!«
»Was zum …?« Earl blickte sie wütend an. »Egal ob Vater oder nicht. Dieses Wesen hier hat nichts mehr mit einem Menschen gemeinsam, er ist nicht mehr der Mann, den du kanntest oder liebtest. Komm zu dir, Shanija!« Er stieß sie von sich, und sie taumelte zurück.
»Ich werde nicht zulassen, dass du ihn tötest!«, schrie sie. Doch Earl wollte nicht auf sie hören, sie konnte ihn mit Worten nicht mehr erreichen. Es gab nur eine Möglichkeit. Und es waren keine Kristalle da, die sie hindern konnten.
Shanija griff tief in sich hinein, spürte die Gabe, und weckte sie. Sie konzentrierte sich und aktivierte die Psimagie. Mit einem Ruck zwang sie telekinetisch Earls Arm nach unten und entwand ihm die Waffe.
Con Gifford verdrehte in diesem Moment die Augen und sank bewusstlos zu Boden.
»Hör mit diesem Blödsinn auf!« Earl starrte sie überrascht, dann zunehmend finster an. »Ich bin nicht dein Feind, aber der dort vorn!«
Shanija ließ von ihm ab und wandte sich zu den Felsen.
Raja war fort. 0/A/11111 kam auf sie zu.
Shanija bückte sich nach ihrem Schwert und nickte Earl Hag zu.
»Auf ein Letztes.«
»So gefällst du mir besser.«
Sie griffen an.
11.
Ein Schienenorgamechanoide brachte Torogard schnell zum Hauptquartier des Aderschlags Sicherheit. Sein Gefährt quasselte pausenlos, während es ihn durch den Gang transportierte, doch Torogard hörte nicht zu.
Stattdessen kontrollierte er die Funktion seiner Armbrust. Ein Gewehr oder eine Pistole wäre vielleicht besser gewesen, aber mit dieser Waffe kannte er sich aus. Außerdem war sie fast lautlos, was seinen Rückweg vereinfachen sollte. Sobald er wieder unter seinen Anhängern war,
Weitere Kostenlose Bücher