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SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

Titel: SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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…«
    Gleichzeitig drang etwas in ihre Gedanken ein. Etwas
Kaltes
. Das Etwas erkannte, dass sie starb. Erkannte, dass sie in diesem Element – Wasser – nicht überleben konnte.
    Lukelany wollte dem Etwas sagen, dass es in Ordnung war, wenn sie starb.
    Alle Fioren müssen einmal sterben
.
    NEIN!
    Lukelany erschrak über die Bestimmtheit, mit der das Etwas sich ihr entgegenstellte. Sie erkannte, dass das kalte Etwas viel stärker war als sie.
    Geh weg!
Lukelany merkte sofort, dass ihr die Willenskraft fehlte, um sich dem Etwas entgegenzustellen.
    NEIN
.
    Werde … leben …
    ERHEBE DICH!
    Und Lukelany gehorchte.
    Plötzlich fühlte sie wieder ihre Arme und Beine und gewaltige Schmerzen, als hätte ihr jemand einen Eiszapfen durch die Kehle gerammt. Ihre Lungen …
Luft! Sie bekam keine Luft mehr!
    Mit aller Kraft stieß sie sich vom matschigen Grund ab, schoss förmlich durch die Wasseroberfläche. Sie kam hoch, taumelte, gewahrte vor sich das verschwommene Bild zweier Bäume, die aus dem Wasser ragten. In panischer Hast stürzte sie darauf zu, klammerte sich mit letzter Kraft an die glatten Baumrinden und würgte.
    »Lu! Ich fange dein Signal auf!«
    Erst kam nur Dreck und Schleim, dann ergoss sich das Wasser aus ihr. Stoß für Stoß, bis sie nur mehr würgend und ächzend an den beiden Stämmen hing.
    GUT SO
.
    Etwas zerbrach und die Scherben verschwanden im Nirgendwo.
    »Ich bin gleich bei dir, Lu. Tut mir leid, dass es so lange dauert.«
    Lukelany richtete sich auf, strich mit dem Handrücken über den Mund, spuckte nochmals aus und drückte auf die Sendetaste des Funkgeräts.
    »Wie ich vorhin schon sagte. Es ist alles in Ordnung, Dudifej. Ich hatte nur einen kleinen Zwischenfall. Ich breche nun ab und komme zurück.«
    Einen Moment lang war es still.
    »Verstanden, Lu. Entschuldige, dass ich so Druck gemacht habe. Ich war in Sorge, weil ich deine Gedanken schreien hörte.«
    Lukelany lächelte.
    »Verstehe.«
    Lukelanys Lächeln verzog sich zu einem kalten Grinsen.
    Er fühlte sich unbeschreiblich.

6.
Die Verwandlung
    Dudifej verschloss die Tür, deaktivierte die Kabinenbeleuchtung und ließ sich auf sein Bett sinken. Die alte Trauer hielt ihn wieder in ihren lieblosen Armen, schüttelte ihn durch, brachte ihn zum Weinen.
    »Weshalb tust du das mit mir?«, stammelte er leise.
    Er zog die Decke an sich, als ob es ein Lebewesen wäre, das ihn warm umschmiegte.
    Nichts ergab einen Sinn in seinem Leben. Lukelany hatte ihm während ihrer gemeinsamen Studienzeit alles gegeben, von dem er immer geträumt hatte: Aufmerksamkeit, Träume, Visionen … Freundschaft.
    Ein Leben
.
    Alles war perfekt gewesen,
scheinbar
, bis zu der großen Abschlussfeier, an dem
er
Arm in Arm mit der begehrtesten Frau in den feierlich geschmückten Ballsaal geschritten war.
    Er, Dudifej, der von den anderen Knaben während der Allgemeinunterweisungen entweder übersehen oder ausgelacht worden war. Er, Dudifej, der nie einen wahren Freund gehabt hatte außer halbintelligenten Kakteengewächsen. Er, Dudifej, der selbst zu Beginn der Studienzeit Prügelknabe aller gewesen war, bis sich diese wunderschöne und selbstbewusste Fiorin neben ihn gestellt und dem Treiben ein Ende bereitet hatte.
    Sie hatte ihm alles gegeben …
fast
alles. An diesem besten aller Tage in seinem Leben hatte sie beschlossen, den Kreis zu vollenden. Damals, in diesem Regen aus der Sprinkleranlage, auf dem Schlosshügel, untermalt von der »Sonate des Sommerregens«.
    Damals, als er gedacht hatte, dass er vor Glück sterben müsse, weil sich diese einzigartige Frau mit ihm vereinigte. Wie in Trance hatte er alles mit sich geschehen lassen, war dankbar gewesen, als sie ihm die Unsicherheit nahm, ihm zeigte, wie die Wechselatmung funktionierte, ihm das Gefühl gab, ein Mann, ein echter Fiore zu sein.
    Dudifej erinnerte sich daran, als ob es gestern gewesen wäre, wie sich Lukelany plötzlich versteift und den schon so weit fortgeschrittenen Vorgang abgebrochen hatte.
    Damals war etwas zwischen sie getreten, das sich in den darauf folgenden Jahren als immer größere Hürde erwiesen hatte.
    Eine Hürde? Nein, keine Hürde. Nichts Fassbares. Es war ein Abgrund, der sich zwischen uns aufgetan hatte. Ein riesiges Nichts, eine Leere, die alles verschlang, das sich anschickte, sie zu durchdringen
.
    Der Versuch, gemeinsam mit Lukelany auf dem Wasserwaldplaneten Kurr'tom zusammenzuarbeiten, war seine ultimative Bemühung, in ihre Nähe zu kommen.
    Dudifej vergrub seinen Kopf

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