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die Frauen begutachten.
»Du scheinst mächtig Eindruck auf sie gemacht zu haben,
Sonnenstrahl«
, merkte Seiya spitz an. Seit der letzten Unterhaltung war ihr Verhalten gegenüber Shanija deutlich abgekühlt.
Shanija seufzte. Wie konnte sie die Stimmung aufbessern? »Was denkst du, was sie mit der Bezeichnung meinten? Ob es etwas mit meiner Sonnenkraft zu tun hat?«
Seiya hob leicht die Schultern. »Wer weiß.«
Auch die Männer der Stadt beobachteten sie, aber es wagte weiterhin niemand, sie direkt anzusprechen. Wo immer sie entlanggingen, richteten die Männer die Blicke auf sie, nickten ihnen unsicher zu oder grüßten kurz mit erhobener Hand. Oft scharten sie sich zusammen und flüsterten leise.
As’mala wies auf den Hufschmied, an dessen Werkstatt sie gerade vorbeikamen. Er stand mit entblößtem Oberkörper vor seinem Haus, das Kohlenfeuer in der Esse loderte hell. Neben ihm stand ein großer Blasebalg. Da das, was er schmiedete, keine rechte Form besaß, vermutete Shanija auch hier eine zurückhaltende Art von Neugier, die den Schmied bei der Arbeit hielt.
As’mala fuhr sich mit der Zunge über die Lippen. »Den Schmied kriege ich. Seiya bekommt das Zuckerstück da hinten.« Sie wies auf einen bewaffneten Wachmann, der ein Stück vor ihnen lief und so tat, als würde er sie nicht beachten.
Seiya war verlegen. »Kannst du auch an was anderes denken als an deine Triebe?«
»Aber ja.« As’mala grinste. »Ich denke an
deine
Triebe. Ich finde, der Soldat ist genau dein Typ. Betrachte allein die perfekte Linie seines Hinterns.«
Seiya schwieg und sah verkrampft zur Seite.
Hinter ihnen erklang Hufgetrappel. Räder holperten über die Mosaiksteine. Sie drehten sich um. Maltes saß auf dem Kutschbock einer mit Blattgold verzierten Kutsche. Das Gefährt war geschlossen, besaß aber lange schmale Fenster an den Seiten, durch die man in das mit rotem Stoff ausgekleidete Innere sehen konnte. Aufwändig vergoldete Ornamente in Form von Weinranken befanden sich an den Seiten der Kutsche. Die beiden Schimmel hatten kleine, edle Köpfe mit großen schwarzen Augen. Ihre Nüstern blähten sich, sie hielten die Schweife stolz erhoben.
Maltes parierte die Pferde neben ihnen durch. Er lächelte alle drei an, aber As’mala am längsten. »Darf ich die Damen in den Palast einladen?« Er sprang vom Kutschbock und eilte zur Tür, um sie den Frauen aufzuhalten.
As’mala grinste vergnügt. »Du bist ein ganz schöner Aufschneider, weißt du das?«
Der junge Mann wurde rot. »Wirkt es denn?«
Während Shanija noch zögerte, sprang As’mala bereits in die Kutsche. Ihre Finger befühlten den roten Stoff, mit dem die Wände ausgeschlagen waren. »Ist das Bourettseide?«
»Seide von Silberraupen«, erklärte Maltes zuvorkommend. Er reichte Seiya die Hand und half ihr mit einer leichten Verbeugung einzusteigen. »Prinzessin.«
Shanija betrachtete unwohl das Innere der Kutsche. Sie wäre lieber den gesamten Weg gelaufen, als in so einem Gefährt zu reisen. Auf der Erde hatte sie immer versucht, offizielle Anlässe zu meiden. Und diese Kutsche wirkte sehr offiziell und theatralisch.
Ich bin doch nicht Cinderella
. Shanija versuchte, ihren Unmut zu unterdrücken. Hauptsache, sie kamen schnell voran.
»Danke, Maltes«, meinte sie steif. »Es wäre ganz wunderbar, wenn wir für eine Nacht Gäste im Palast sein dürften. Wir werden uns auch bemühen, die Stadt so schnell wie möglich wieder zu verlassen.«
Maltes schmunzelte. »Schöne Frauen sind uns immer willkommen.«
Sein Blick suchte dabei wieder As’mala, und Shanija begriff, dass er ihr bereits hilflos ausgeliefert war. Umso besser. Das konnte durchaus von Vorteil sein. Sie ließ sich ins weiche Polster sinken. Ihre Hand wanderte zum Brustbein, zu der Vertiefung, in der Pong sonst ruhte.
Ich bin auf dem Weg, Kleiner
.
4.
Pong erwachte in der Dunkelheit seines engen Gefängnisses. Er versuchte, sich zu erinnern. Langsam nahm seine Haut eine schimmernde goldene Färbung an, die das Innere der Schublade erhellte. Genau. Eine Schublade. Das war es. Dahin hatte dieser vorlaute Kerl mit dem verschlagenen Gesicht und den weißen Haaren ihn gebracht. Und die Schublade hatte er abgeschlossen. Aber das würde ihn, Pong, nicht aufhalten!
Aufmerksam sah der kleine Drache sich um. Die Steine waren noch da. Mit einem kleinen glücklichen Seufzen kroch Pong zu dem erdfarbenen Säckchen, in dem er die Kristalle fühlte, alle vier. Seinem Schatz war nichts geschehen. Erst nach
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