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SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

Titel: SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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einigen Minuten konnte er sich von dem Säckchen lösen, um es zu öffnen und die Steine herauszunehmen. Der Kristallspeicher unterschied sich kaum von den anderen.
Guten Appetit
, dachte Pong grimmig. »Für den Boss«, murmelte er dumpf, dann holte er tief Luft, würgte den Kristall hinunter und rülpste. Glücklicherweise ließ das unangenehme Stechen in seinem Inneren bald nach. Es war, als gäbe es da eine Stelle, an der er den Kristall zwar noch fühlte, an die er aber irgendwie auch gehörte. Pong schüttelte sich angewidert. Was sollte er jetzt tun? Der Dieb hatte behauptet, dass Shanija in die Stadt kommen würde. Vielleicht war sie bereits hier? Nun, Pong würde sie schon finden, eine Frau wie Shanija fiel mit Sicherheit überall auf und hinterließ eine Fährte. Aber zuerst musste er aus der vermaledeiten Schublade. Anzünden? Dann saß er in der Falle. Ein bisschen Feuer schadete ihm nicht, aber sich selbst zu grillen war denn doch nicht unbedingt ratsam. Außerdem war er unsicher, wie die Kristalle darauf reagierten.
    Vorsichtig schob er sich mit dem Säckchen zum vorderen Ende der Schublade. Er konnte durch ein hauchdünnes Schlüsselloch sehen. Die Menschen hier schienen filigranen Schnickschnack zu bevorzugen. Gut für ihn. Vielleicht war die Schublade ja gar nicht so stabil, wie sie aussah. Er warf sich gegen die Wand. Draußen krächzte ein Vogel. Pong erstarrte. Das war das Miststück Elena. Ob der Dieb sie als Wachtposten abgestellt hatte? Ha! Vielleicht konnte er zumindest
sie
anzünden. Verdient hätte sie es allemal. Zunächst aber musste er hier raus. Elena kam später dran. Behutsam befühlte Pong mit den Klauen das Schloss. Er bog den Rükken durch und tastete es gleichzeitig mit dem gezackten Drachenschwanz ab. Mit ein bisschen Geduld würde er es sicher öffnen können.

    Die Pracht des Präfektenviertels war niederschmetternd. Shanija musste sich zusammenreißen, um die Paläste und Villen nicht mit großen Augen anzustarren. Nie hatte sie einen solchen Überfluss gesehen, einen derart verschwenderischen Reichtum. Zumindest keinen realen. Die Bilder der Holospeicher waren für sie Träume gewesen, Märchen, die fern von ihr erzählt wurden.
    Während Seiya lächelnd nach draußen blickte, saß As’mala mit leicht geöffnetem Mund da. »Dieser Maltes scheint eine gute Partie zu sein, den muss ich mir warm halten.« Sie berührte mit den Fingern das Kristallglas der Kutsche.
    »Er frisst dir ja bereits aus der Hand«, bemerkte Shanija anzüglich. »Wenn du ihn ködern willst, nur zu.«
    Seiya runzelte die Stirn. »Du willst doch sicher mit Shanija weiterreisen, oder? Ich finde es falsch, wenn du nur mit ihm spielst.«
    »Du kennst die Männer nicht, Seiya.« As’mala sah feixend zu ihr hinüber. »Sie lieben es, wenn man mit ihnen spielt. Und sie wissen es durchaus zu schätzen, wenn man ihnen eine Nacht schenkt.«
    Seiya wurde rot. »Ich spare mich lieber auf.«
    Shanija dachte über das nach, was Seiya zu As’mala gesagt hatte:
Du willst mit Shanija weiterreisen
. Aber was wollte Seiya? Sie war eine Prinzessin. Ob sie in dieser dekadenten Luxusstadt Asyl suchen würde? Würde sie versuchen, die Präfekten soweit zu bringen, gegen ihren Bruder zu ziehen? Oder wollte sie hier ein neues Leben beginnen, heiraten und Kinder bekommen? Wenn dieser Bereich strahlensicher war, war er ein Paradies. Man würde Seiya auf Händen tragen, ihr jeden Wunsch erfüllen. Überrascht spürte Shanija einen scharfen Stich in ihrem Inneren. War sie neidisch auf Seiya? Neidisch, weil Seiya das Recht hatte, auf Händen getragen zu werden, während sie, Shanija, immer die Schultern gerade halten musste, um die Lasten von anderen auf sich zu nehmen? Weil die Verantwortung, die Menschheit zu retten, sie zu erdrücken drohte? Shanija schüttelte den Kopf. Sie fühlte sich plötzlich, als müsse sie ganz allein einen Sarg auf den Schultern balancieren.
Ich darf nicht zu spät kommen
. Entschlossen ballte sie die Fäuste.
    »Seht!« As’malas ausgestreckte Hand stieß scheppernd gegen das Glas. »Das muss der Präfektenpalast sein, von dem Maltes erzählt hat!«
    Staunend betrachteten sie die Anlage auf dem karmesinroten Hügel. Das helle Licht von Flavor ließ die Farben intensiver leuchten, als es auf der Erde möglich gewesen wäre. Mit Blattgold verzierte Mauern erhoben sich aus dem Boden.
    Weiße Rosen rankten sich an ihnen empor. Auf der Spitze des Hügels aber wölbte sich ein goldenes Kuppelgebäude, so

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