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noch Steine.«
As’mala trat näher. »Wir trennen ihm irgendwas ab, dann wird er sicher gesprächiger.« Sie setzte ein Schwert am Handgelenk des Diebes an. »Geht auch ganz schnell.«
Capus war bleich geworden. »Vergiss es, Blondschopf! Nur zu, schneide mich in Stücke. Ihr bekommt dadurch nichts zurück, denn ich werde schweigen.«
Das Messer lag ruhig in Shanijas Hand. »Wer sagt uns denn, ob unser Drachenfreund überhaupt noch lebt? Und dass du die Kristalle nicht längst verkauft hast?«
»Das Risiko musst du eben eingehen. Allerdings würde ich mir damit ins eigene Fleisch schneiden.«
»Oh, das kann ich für dich übernehmen.« As’mala holte spielerisch aus.
»As’mala, warte!« Seiya wandte sich an Capus. »Wie sollen wir dir helfen?«
Shanijas Handknöchel traten weiß hervor. »Seiya, du denkst nicht ernsthaft daran, dich mit diesem Kerl abzugeben? Er ist so verkommen, wie er stinkt!«
»Zu viel der Ehre«, murmelte Capus ironisch.
»Was wäre so schlimm daran, ihm zu helfen, wenn wir dadurch Pong wiederkriegen?«
»Ich lasse mich nicht erpressen! Und ich muss weiter, wie du weißt!« Shanija fühlte, wie lange sie schon die schwere Bürde auf ihren Schultern trug: Die Menschheit zu retten. Einen verrückten Augenblick lang kämpfte sie gegen Tränen an. Es wurde ihr langsam alles zu viel.
»Ist ja gut«, sagte Seiya gekränkt. »Was spielt ein Menschenleben schon für eine Rolle.«
Shanija fluchte innerlich über sich selbst. Wie konnte sie nur dermaßen die Beherrschung verlieren? Sie, Colonel Shanija Ran, von ihrer Einheit als »Cold Angel« bezeichnet. Sie atmete tief ein. »Ich muss meine Welt retten«, erklärte sie ruhiger. »Seiya, neun Milliarden Menschen werden sterben, wenn ich versage. Versteh das bitte.«
»Denkst du, das weiß ich nicht? Muss man deswegen über Leichen gehen?« Seiya blickte herausfordernd zu As’mala, die verlegen das Gesicht abwandte.
»Nun … wenn ich auch was dazu sagen dürfte …« Capus lächelte gewinnend. »Die Damen scheinen unter großer Anspannung und einem gewissen Druck zu stehen. Schließen wir einen Kompromiss, der nicht mehr als ein paar Stunden eurer Zeit beansprucht. Eine einzige Sache, die nur ihr tun könnt. Wenn ihr sie für mich erledigt, dann gebe ich euch euer Eigentum zurück.
Alles.«
»Klingt zumindest so, als könnte man es sich anhören«, brummte As’mala. »Der Kerl scheint noch verzweifelter zu sein als wir.«
»Eben.« Capus wies auf das Messer, das immer noch vor sein Auge gehalten wurde. »Könntest du es ein bisschen herunternehmen?«
»Nein.« Shanija hatte sich wieder gefangen. »Egal wie verzweifelt, dir traue ich keinen Fingernagel weit. Zuerst dein Angebot, dann sehen wir weiter.«
»Da ist Aalschleim dran. Das rieche ich doch. Ekelhaft.«
»Dein Vorschlag«, erinnerte Shanija ihn kalt.
»Schon gut. Egal, wie eilig ihr es habt, auch ihr müsst essen und schlafen, und der Tag schreitet voran. Und da könnt ihr das Angenehme mit dem für mich Nützlichen verbinden. Ich habe beobachtet, wie ihr mit Maltes gesprochen habt, dem Sohn des Präfekten Aridas. Wie alle Männer Khatastas ist er sehr leicht beeinflussbar durch Frauen. Frauen haben hier ob ihrer Seltenheit einen nahezu göttlichen Status. Ihr könnt das ausnutzen. Wenn ihr Maltes darum bittet, wird er euch sicher eine Unterkunft im Palast anbieten, und sein Vater wird es sich nicht nehmen lassen, euch zum Essen einzuladen. Aridas Balderas ist der oberste Präfekt in dieser Stadt. Er hat alle Fäden in der Hand, und in seinem Besitz befindet sich etwas, das mit meinem Vater zu tun hat. Das macht Aridas gern, anderen etwas Wertvolles wegzunehmen und es in seinem Büro zu verwahren, auf der Westseite des Palastes. Wenn ihr es schaffen könntet, dort einzubrechen …«
Shanija stieß ein spöttisches Lachen aus. »Du bist ein Dieb. Warum brichst du nicht selbst im Palast ein?«
Capus lachte. »Süße …« Er verstummte, als Shanija das Messer nun an seine Wange drückte. »Es ist nicht so, dass ich es nicht versucht hätte«, setzte er erneut an. »Für einen Mann, der nicht dem Rat und dessen Familien angehört, ist es schwer, auch nur in Palastnähe zu kommen. Allein schon deshalb, weil die Präfekten Angst haben, ihre wertvollen Töchter könnten von einem Taugenichts beglückt werden. Nun ja …« Er machte eine kleine Pause und grinste anzüglich. »Vielleicht war es ein wenig hinderlich, drei der Damen zu schwängern. Ich wurde zwar nicht
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