Sunyata Neko - Die Legende des Samurai-Katers (German Edition)
ja, und wenn du zufällig Nami triffst und sie noch am Leben ist, beende auch ihre erbärmliche Existenz! Harharhar!«
Bakabeko muhte nur, während Nekomatas Lachen wie ein Echo durch die Vorhalle schallte.
»Das ist die richtige Einstellung!«, lobte er die Tatkraft seiner Dämonenkuh. »Mein Plan hat bis jetzt perfekt funktioniert. Das Dorf und der blöde Baum sind zerstört, ich habe aus dir meine stärkste Dämonin gemacht die ich je hatte, und die sich nun auch noch als meine treueste herausstellt!«, sprach er teuflisch, während sein zweigeteilter Schweif zuckte.
»Jetzt wird es Zeit für den letzten Akt, bevor der Vorhang über dem Land von Nippon fällt! Harharhar*hust*harharhar!«, lachte er so laut, bis er violettes Blut spuckte.
Zurück in seiner Zelle hatte Sunyata hingegen wenig zu lachen. Jeder einzelne Knochen seines Körpers tat ihm weh und er war von sich selbst und seinen Kampfkünsten enttäuscht. Er hatte die einmalige Chance zu entkommen nicht genutzt und das machte ihn verrückt. Der Samurai-Kater versuchte seine Wunden so gut wie möglich zu versorgen und war noch immer beeindruckt von der Kampfeskraft seiner ehemals friedvollen Freundin. Der Gedanke daran, dass Bakabeko wirklich den Bodhi-Baum zerstört hatte, ließ ihn nicht los. Er hatte versagt.
Plötzlich fand er jedoch in seinem Fell einen feinen Zweig des Baumes, der sich wahrscheinlich während des Kampfes von den Hörnern seiner Gegnerin gelöst hatte. Als Sunyata den Zweig betrachtete, verspürte er wieder etwas Hoffnung. Er pflanzte ihn schließlich in den Lehmboden seiner Zelle. In die Ecke, die während des Tages durch die Luke am meisten Sonne bekam. Danach nahm er seine letzte Wasserration für den heutigen Tag und goss damit den neu gepflanzten Bodhi-Baum.
»Es ist nicht viel, aber es ist ein Neubeginn, der hoffentlich bessere Zeiten für uns alle bringt!«
Sunyata setzte sich in der Lotus-Position direkt davor und begann zu meditieren. Er atmete tief ein und aus, die Leere des Raumes um sich herum spürend, die sich schließlich mit dem lange vermissten Geist des Buddha füllte.
Kapitel 15: Der längste Tag
Als würde eine unzufriedene Amaterasu den Verlauf der Sonne aufhalten, war der Tag für die drei Dorfbewohner noch nicht zu Ende. Während Sunyata Neko das wenige Tageslicht das in sein dunkles Verlies fiel mit dem Bodhi-Baum teilte, mussten sie sich in ihrem Kellerraum ganz auf Shinrikis Kerzen verlassen.
Die Gruppe um 110% Cat hingegen schwitzte, hatte sie doch auf ihrer Reise durch Nippon die Nachmittagssonne in ihrem Nacken.
Nur Roger konnte sich nicht beklagen. Die trüben Wetterverhältnisse in den Vergessenen Wäldern hatten sich gebessert, gleichermaßen zur Gesundheit seiner Nami. Sie war zwar noch nicht ansprechbar, aber ihre Wunde hatte aufgehört zu bluten. Roger war überglücklich, aber auch sehr müde. Der anstrengende nächtliche Traum und das frühe Aufstehen an diesem Morgen forderten schließlich ihren Tribut und er schlief in seinem Baumhaus ein. Das Nachmittagsschläfchen des Hippie-Katers aus Albion wurde jedoch unsanft unterbrochen, als er auf einmal unter sich laute Geräusche vernahm. Es klang, als würden mehrere Leute kämpfen. Nachdem er dann auch noch Schreie hörte wurde er wachsam.
»Nami?«, rief er in Richtung des Lagerraums.
Im selben Moment hörte er die Hilferufe seiner Tochter. »Vater! Schnell!«, schallte es nach oben in sein Baumhaus.
Nun hieß es handeln für Roger. Wagemutig sprang er in einem Satz von seinem Baumhaus, doch es war bereits zu spät. Gerade als er die Türe der Hütte aufriss, musste er miterleben, wie Bakabeko mit ihren Dämonenhörner den entscheidenden Stoß ausführte und damit Nami tötete.
Roger war verzweifelt. »Nami!«, schrie er entsetzt.
Sein Wehklagen erfüllte den ganzen Wald. Das schien der richtige Augenblick zu sein für Bakabeko und Zaru sich zu verziehen, doch der Wassergeist war sich nicht ganz sicher.
»Sollen wir jetzt abhauen oder nicht? Der Typ ist ja nicht ungefährlich! Ich habe dir gesagt wir hätten ihn vorher ausschalten sollen, als er noch schlief«, tuschelte er in das Ohr seiner Mitstreiterin.
Doch die Dämonenkuh muhte nur und blickte unsicher.
»Ich frag mich ob Nami diesen Siam-Kater wirklich schützen wollte, als sie alleine gegen uns kämpfte, oder ob sie einfach nur sterben wollte«, spekulierte Zaru weiter, während er sich ein paar von den Früchten nahm, die eigentlich für sie gedacht waren. »Wie
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