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Super-Brain - angewandte Neurowissenschaften gegen Alzheimer, Depression, Übergewicht und Angst

Super-Brain - angewandte Neurowissenschaften gegen Alzheimer, Depression, Übergewicht und Angst

Titel: Super-Brain - angewandte Neurowissenschaften gegen Alzheimer, Depression, Übergewicht und Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: nymphenburger Verlag
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Urlauber, für die andere Seychellen-Inseln in den letzten Jahren mehr und mehr zu einem Anziehungspunkt geworden sind. Auch nach seinem Tod wird Moyenne ein Naturschutzgebiet bleiben.
    Grimshaw selbst sieht sonnen- und wettergegerbt aus, wenn er mit seinem Buschhut und in Shorts über die Insel streift. Zugleich aber wirkt er bemerkenswert lebendig. Sein Zustand der Zufriedenheit lässt sich, beinahe Punkt für Punkt, auf jene Dinge zurückführen, die Sie auf unserer Liste finden können. Er hat Hingabe entwickelt, während er an etwas arbeitete, dem seine Liebe galt. Er hat sich ein Ziel vorgegeben, dessen Umsetzung Jahre dauerte. Von nichts und niemandem außerhalb seiner selbst verlangte er ständig nach Anerkennung.
    So ziemlich der einzige Aspekt dauerhaften Glücks, der in dieser Geschichte nicht vorkommt, ist soziale Bindung. Für manche Menschen aber, wie zum Beispiel für Grimshaw, bedeutet Abgeschiedenheit einen fruchtbareren Umgang mit der Welt– ein Leben in der Gesellschaft könnte ihnen diesen so nicht ermöglichen. Zugleich entspricht sein Leben der Vorstellung von einem voll und ganz integrierten Gehirn, einem Gehirn, das jede an es gestellte Anforderung in sich vereint. Zu diesen Anforderungen gehört:
    mit der Natur in Verbindung stehen
    nützlich sein
    den Körper beanspruchen
    Arbeit finden, die Ihnen Zufriedenheit verschafft
    den Sinn Ihres Lebens erfüllen
    über Ihr begrenztes Ego-Selbst hinausstreben
    Ein eigenes Hirnareal, das überwacht, wie diese Erfordernisse so miteinander verbunden werden, dass daraus ein voll und ganz entwickelter Mensch hervorgeht, gibt es nicht. Vielmehr muss zu diesem Zweck das gesamte Gehirn als ein einheitliches Ganzes zusammenwirken. Glück wurzelt dann in der Empfindung, ganz zu sein.
    Das angemessenste, am besten geeignete Modell für ein integriertes Gehirn stammt von dem in Harvard ausgebildeten und heute an der University of California, Los Angeles, lehrenden Psychiater Dr. Daniel J. Siegel, der mit seinen Studien zur Neurobiologie der menschlichen Stimmungen und Geisteszustände Karriere gemacht hat. Für die Untersuchung der faszinierenden Frage, in welcher Wechselbeziehung unsere subjektiven Geistes- und Gemütszustände zum Gehirn stehen, hat Siegel Pionierarbeit geleistet. Und im Unterschied zu Forschern, die Tausende Computertomografien des Schädels erstellen, um herauszufinden, wie das Gehirn in bestimmten Zuständen aktiviert wird, verfolgt Siegel dabei eine therapeutische Zielrichtung. Er will, dass es seinen Patienten besser geht. Seiner Ansicht nach besteht der Weg zur Heilung darin, Symptome wie Depression, Zwangs- und Angststörungen und Ähnliches genau bis in denjenigen Bereich des Gehirns zurückzuverfolgen, der eine Blockade verursacht.
    Psychische Symptome wie Depressionen oder Angststörungen als Auswirkung einer fehlerhaften Vernetzung anzusehen macht, da sich alle Gedanken und Gefühle unweigerlich im Gehirn widerspiegeln, durchaus Sinn. Mit anderen Worten: Hier ist eine Nervenbahn angelegt worden, auf der diese unerwünschten Symptome oder Verhaltensformen immer weiter reproduziert werden– ähnlich einem Mikrochip, dem nichts anderes übrig bleibt, als immer wieder ein und dasselbe Signal weiterzuleiten. Im Unterschied zum Mikrochip ist die neuronale Vernetzung jedoch veränderbar, beispielsweise durch Therapie. Diesbezüglich greift Siegel, Hand in Hand mit seiner auf das Gehirn ausgerichteten Theorie, auf die Gesprächstherapie zurück.
    Siegels Ziel ist ein gesundes, das Wohlbefinden eines Menschen unterstützendes Gehirn. Nach seiner Auffassung benötigt das Gehirn jeden Tag gesunde Nahrung. Dieser Ansatz steht mit unserem in Einklang. Denn geleitet von der Vorstellung, dass ein gesunder Geist zu einem gesunden Gehirn führt, verschreibt er einen aus täglich benötigter Nahrung bestehenden » Speiseplan für den gesunden Geist « . Dieser Speiseplan umfasst laut Siegel und seinem Kollegen David Rock sieben » Speisen « .
    Zeit zum Schlafen
    Zeit für Bewegung und Körpertraining
    Zeit für zielgerichtete, konzentrierte Betätigung
    Zeit für die Wendung nach innen
    Zeit fürs Abschalten und Entspannen
    Zeit für Spiel und Kreativität
    Zeit für Beziehungen
    Hinter diesen simplen Rezepten steht jahrelange Gehirnforschung. Da aber, wie die Wissenschaft immer mehr herausfindet, sämtliche Aspekte unseres Daseins zum Gehirn führen, könnte die auf Siegels » Speiseplan für den Geist « angebotene Nahrung auch für den Körper

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