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Super-Brain - angewandte Neurowissenschaften gegen Alzheimer, Depression, Übergewicht und Angst

Super-Brain - angewandte Neurowissenschaften gegen Alzheimer, Depression, Übergewicht und Angst

Titel: Super-Brain - angewandte Neurowissenschaften gegen Alzheimer, Depression, Übergewicht und Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: nymphenburger Verlag
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Akzeptanz. (Deepak kennt zwei Schwestern, die sich um ihre 98-jährige Mutter kümmerten, während diese im Hospiz gepflegt wurde. Jede Schwester saß auf einer Seite des Betts. In der Hoffnung, der Mutter damit Trost spenden zu können, lasen die beiden ihr, die mit geschlossenen Augen still zuhörte, abwechselnd aus On Death and Dying vor– bis sie auf einmal merkten, dass die Mutter gestorben war. Spontan rief daraufhin eine der Schwestern: » Aber du bist doch erst bei Phase vier! « )
    Ob Elisabeth Kübler-Ross die Sterbephasen korrekt beschrieben und ob sie diese Phasen in der richtigen Reihenfolge aufgeführt hat, darüber gab es im Lauf der Jahre durchaus unterschiedliche Auffassungen. Für uns aber gilt es vor allem, daraus zu lernen, dass das Sterben ebenso lebendig sein sollte wie das Leben und dass es eine Erfahrung ist, die sich in dem Moment entfaltet, in dem Sie selbst in sie eintreten.
    Einige Kulturen, wie diejenige des tibetischen Buddhismus beispielsweise, bieten eine ausgiebige Vorbereitung auf den Tod und eine überaus detaillierte Theologie der unterschiedlichen Himmels- und Höllenbereiche (im Grunde sollte man sich diese Bardos besser als Bewusstseinszustände vorstellen, in die man eintritt, nachdem man den physischen Körper verlassen hat).
    Hier bei uns im Westen findet man eine entsprechende Überlieferung, sieht man einmal von den amerikanischen Ureinwohnern ab, nicht. Daher muss jeder von uns seine ganz persönlichen Überlegungen zum Thema Tod anstellen. Aber uns Gedanken darüber machen, das sollten wir unbedingt. Wenn Sie Angst haben vor dem Tod, ist das schlecht für Ihren Körper; nicht weil sich dann der Tod so dunkel und bedrohlich abzeichnet, sondern weil von Angst jeglicher Art eine toxische Wirkung ausgeht.
    Unweigerlich landen wir hier wieder bei dem Bild von den Rückkopplungsschleifen, die unentwegt Botschaften an Ihre Zellen senden. Die gute Nachricht dabei: Der Stachel des Todes ist in hohem Maß eine psychologische Geschichte. Daher können Sie ihn entfernen. Die Natur steht auf Ihrer Seite.
    Die große Mehrheit der sterbenden Patienten hat den Tod akzeptiert. Die heftigste Angst und der stärkste Stress, das stellen die Mitarbeiter in Hospizen häufig fest, herrschen bei den Angehörigen der oder des Sterbenden.
    Davon mal ganz abgesehen ist es zu unmethodisch und überdies unangebracht, Alterung und Tod miteinander zu verknüpfen. Alterung betrifft den Körper, der Tod das Selbst. Wer das tiefgründigste Selbstverständnis besitzt und sich mit der großen Frage » Wer bin ich? « wirklich tief greifend auseinandergesetzt hat, wird darum im Angesicht des Todes wahrscheinlich besonders gefasst sein.
    Wir werden zu dem Thema, wie man zu seinem wahren Selbst, zum Kern-Selbst, gelangt, noch viel mehr zu sagen haben. Es ist ein ganz entscheidender Punkt. Denn die Weisheitsüberlieferungen der Welt erklären, der Tod könne dem wahren Selbst nichts anhaben– und Wahrheit sei das, was Paulus mit » Wir sind wie Sterbende, und seht: wir leben « meint. [21] Hier möchten wir hervorkehren, dass das Sterben ein natürlicher Bestandteil des Lebens ist, wie dies jede Zelle in unserem Körper bereits erfährt. Der Weg hin zu einem Friedensschluss mit dem Tod könnte ungefähr folgendermaßen aussehen:
    Über den Tod mache ich mir keine Gedanken. Das bringt eh nichts.
    Jetzt in diesem Augenblick dein Leben zu leben, darauf kommt es an.
    Nebenbei bemerkt: Ich kann mir nicht vorstellen, dass ich altern und sterben werde.
    Offen gestanden denke ich über das Sterben deshalb nicht nach, weil es mir so viel Angst macht.
    Ich habe den Tod miterlebt, bei einem Freund, einem Familienangehörigen, einem Haustier. Ich weiß, dass auch ich ihm eines Tages ins Auge sehen muss.
    Allmählich stehe ich der ganzen Sache etwas gefasster gegenüber. Ich kann den Tod betrachten, ohne gleich zu flüchten.
    Das Sterben bleibt niemandem erspart. Besser, man geht gefasst, mit offenen Augen darauf zu.
    Die ersten ernstlichen Anflüge von Sterblichkeit habe ich schon verspürt. Es ist an der Zeit, mich mit dem Thema auseinanderzusetzen.
    Ich stelle fest, dass es mich im Grunde interessiert, was es mit dem Tod eigentlich auf sich hat.
    Man kann den Tod als eine natürliche Phase des Lebens willkommen heißen– und das habe ich getan.
    Zu Weisheit zu gelangen ist ein lebenslanges Projekt. Ermutigt werden wir dabei durch die » neuen Alten « sowie durch Untersuchungen, die auf die positive Seite des Alterns

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