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Super-Brain - angewandte Neurowissenschaften gegen Alzheimer, Depression, Übergewicht und Angst

Super-Brain - angewandte Neurowissenschaften gegen Alzheimer, Depression, Übergewicht und Angst

Titel: Super-Brain - angewandte Neurowissenschaften gegen Alzheimer, Depression, Übergewicht und Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: nymphenburger Verlag
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sich über eine Ausgangssperre hinwegsetzt, oder einen Partner, der seinen Teil der Hausarbeit nicht erledigt. Depression macht Sie überaus empfindlich für kleine Auslöser, woraufhin Sie ein Gefühl von Hilflosigkeit und Resignation überkommt. Wenn Sie hingegen rechtzeitig, also vor Erreichen dieser Stufe, aktiv werden, bleibt Ihnen der nötige Raum, sich mit dem Alltagsstress auseinanderzusetzen. Und Ihnen bleibt die nötige Energie, mit Ihrer Entscheidung zugunsten einer solchen Auseinandersetzung tatsächlich ernst zu machen. Lernen Sie, derartige Entscheidungen unverzüglich zu treffen und der warnenden Stimme, die Ihnen zuraunt, Sie sollten besser nicht so viel Wirbel veranstalten, kein Gehör zu schenken. Denn Sie veranstalten keinen Wirbel. Vielmehr fangen Sie die deprimierte Reaktion ab, die sich in Ihnen zu regen versucht.
    Die deprimierte Reaktion : Subtilere Ursachen für eine Depression sind schwerer aufzulösen als äußerer Stress. Wollen Sie nicht übergewichtig sein, fällt es viel leichter, die entsprechenden Pfunde gar nicht erst anzusetzen, als sie wieder abzuspecken, wenn sie Ihnen erst mal auf den Rippen sitzen. Das Gleiche gilt für Depression. Die richtige Reaktion auf Stress zu erlernen fällt viel leichter, als die falsche zu entwirren. Zur richtigen Reaktion gehört eine emotionale Belastbarkeit, die Sie in die Lage versetzt, Stress loszulassen, anstatt ihn in sich aufzunehmen. Sich von der falschen Reaktion zu lösen erfordert eine Umschulung des Gehirns. Immerhin, manchen übergewichtigen Menschen gelingt es ja, ihre Extrapfunde loszuwerden. Und einem Gehirn, dem eine deprimierte Reaktion antrainiert wurde, kann man diese wieder abgewöhnen.
    Bei jedem von uns gibt es kontraproduktive Reaktionen. Und was die bei uns anrichten, gefällt uns nicht. Derartige Reaktionen durch bessere Alternativen zu ersetzen kostet Zeit und Anstrengung. Im Fall von Depression ist es mittlerweile anerkannt, dass ein deprimierter Mensch durch einen Wandel seiner kontraproduktiven Überzeugungen gesund werden kann. Überzeugungen ähneln einem Software-Programm, das permanent die gleichen Anweisungen gibt– nur richten Überzeugungen größeren Schaden an, denn mit jeder Wiederholung hinterlassen sie eine tiefere Prägung.
    Hier die bereits kurz angesprochenen Beispiele für die eingeschliffene Programmierung, die automatisch ins Spiel kommt, wenn Sie sich deprimiert fühlen, gefolgt von einem Alternativvorschlag für eine der Depression entgegenwirkende Überzeugung.
    SCHÄDLICHE ÜBERZEUGUNGEN
AUSTAUSCHEN
    1. Das ist alles mein Fehler.
    Stattdessen könnten Sie denken: Das ist nicht mein Fehler, auch nicht der Fehler von jemand anderem. Der Fehler wurde noch nicht gefunden. Gut möglich, dass es tatsächlich niemandes Fehler ist. Oder: Nach Fehlern zu suchen bringt nichts. Auf die Lösung sollten wir all unsere Aufmerksamkeit richten.
    2. Ich bin nicht gut genug.
    Stattdessen könnten Sie denken: Ich bin gut genug. Mit anderen brauche ich mich nicht zu vergleichen. Um gut oder schlecht geht’s hier gar nicht. Ohnehin ist » gut genug « eine ganz relative Einschätzung. Morgen werde ich besser sein. Oder: Ich stehe in einem Lernprozess.
    3. Nichts wird klappen.
    Stattdessen könnten Sie denken: Bestimmt fällt mir noch etwas ein. Irgendwie wird’s schon gut gehen. Ich kann jemanden um Hilfe bitten. Falls mal was nicht klappt, gibt’s immer eine andere Möglichkeit. Oder: Pessimismus hilft mir nicht, eine Lösung zu finden.
    4. Ich habe gewusst, dass es schiefgehen würde.
    Stattdessen könnten Sie denken: Nein, das habe ich nicht gewusst. Erst jetzt im Nachhinein komme ich zu dieser kritischen Einschätzung. Mir ist bloß bange zumute. Aber das wird vorübergehen. Oder: Der Blick zurück ist nur dann zu etwas gut, wenn er eine Verbesserung für die Zukunft bringt.
    5. Da kann ich nichts machen.
    Stattdessen könnten Sie denken: Ich kann was dran machen. Ich kann jemanden finden, damit da endlich was geschieht. Die Option, mich der Situation zu entziehen, bleibt mir immer. Ich sollte die Situation eingehender untersuchen. Oder: Wenn ich die Dinge in ein düsteres Licht rücke, trägt das nicht dazu bei, etwas zu verbessern.
    6. War bloß eine Frage der Zeit, dass das passiert.
    Stattdessen könnten Sie denken: Ich bin kein Fatalist. Was geschehen ist, war unvorhersehbar. Auch das wird vorübergehen. Über kurz oder lang wird’s wieder besser für mich laufen. Oder: Durch eine fatalistische Haltung

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