Super-Brain - angewandte Neurowissenschaften gegen Alzheimer, Depression, Übergewicht und Angst
ist das » böse Ich « betrübt und sieht keinen Ausweg, das » gute Ich « hingegen glücklich und optimistisch. In Wahrheit überschattet die Depression jedoch alles. Die besten Augenblicke sind lediglich ein auf den Rückfall zusteuerndes Vorspiel. Am Ende wird das » böse Ich « den Sieg davontragen; und das » gute Ich « erweist sich lediglich als sein Spielball.
Der Krieg ist nicht zu gewinnen, jeder Sieg nur ein Zwischenspiel. Das Pendel schwingt weiter hin und her. Aber wenn ein Krieg ohnehin nicht gewonnen werden kann, warum sollte man dann kämpfen?
Hören Sie auf, gegen sich selbst anzukämpfen. Finden Sie einen Ort in Ihrem Innern, der keinen Kriegszustand kennt. Darin liegt das Geheimnis, wenn sie eine starre Gewohnheit überwinden wollen. Jenen Ort bezeichnen wir im spirituellen Sprachgebrauch als das wahre Selbst. Meditation eröffnet uns den Weg, auf dem wir diesen Ort erreichen können.
Friede, Ruhe, Stille, die ganze Fülle der Freude und die Ehrfurcht vor dem Leben können niemandem versagt werden. Das bekräftigen die Weisheitsüberlieferungen der ganzen Welt. Wenn Menschen mir mit einem Stirnrunzeln entgegenhalten, ihnen fehle einfach der Glaube an Meditation, lautet meine Antwort, an das Gehirn bräuchten sie nicht zu glauben: In vier Jahrzehnten Gehirnforschung sei längst der Nachweis erbracht worden, dass das Gehirn durch Meditation transformiert wird. Darüber hinaus legten neuere Erkenntnisse die Annahme nahe, dass Meditation zugleich zu einer vorteilhafteren Genaktivität führt. Mit anderen Worten: Die richtigen, die passenden Gene werden angeschaltet, die unpassenden hingegen abgeschaltet.
Einfach nur in sich zu gehen reicht nicht aus, wenn man die deprimierte Reaktion wirklich in die Schranken weisen will. Da müssen Sie schon Ihr wahres Selbst aktivieren und es in der Welt zum Tragen bringen. Solange Sie den Nutzen der neuen Reaktionen und Überzeugungen nicht unter Beweis stellen können, werden die alten weiterhin eine gesicherte Position in Ihrem Bewusstsein behaupten können. Denn an diese haben Sie sich bestens gewöhnt und die alten Muster wissen nur zu gut, wie sie auf dem schnellsten Weg wieder ihren angestammten Platz einnehmen können.
Um mit der Depression als Gewohnheit zu brechen, bedarf es daher, wie im Folgenden skizziert, einer Kombination aus innerer und äußerer Arbeit:
IM INNEREN UND IM ÄUSSEREN ARBEITEN
DIE INNERE ARBEIT: VERÄNDERN, WAS SIE DENKEN UND FÜHLEN
Meditieren Sie.
Stellen Sie Ihre negativen Überzeugungen auf den Prüfstand.
Erteilen Sie kontraproduktiven Reaktionen auf die Herausforderungen des Lebens eine Absage.
Finden Sie stattdessen neue Antworten, die Ihr Leben bereichern.
Schaffen Sie sich eine höhere Vision von Ihrem Leben und leben Sie danach.
Glauben Sie nicht länger, Angst sei in Ordnung, nur weil sie mächtig ist.
Halten Sie Stimmungen nicht fälschlich für Realität.
DIE ÄUSSERE ARBEIT: IHR VERHALTEN ÄNDERN
Bauen Sie alle Umstände und Bedingungen ab, die für Sie eine Stressbelastung bedeuten.
Finden Sie eine Arbeit, die Sie erfüllt.
Verbringen Sie Ihre Zeit nicht mit Menschen, die Ihre Depression verstärken.
Suchen Sie sich Menschen, die dem nahekommen, was Sie für sich selbst anstreben.
Lernen Sie, großzügig und hingebungsvoll zu sein. Kultivieren Sie eine großherzige und wohlwollende Wesensart.
Machen Sie sich gesunde Schlafgewohnheiten zu eigen. Gönnen Sie sich mindestens einmal täglich ein bisschen Extrabewegung.
Legen Sie größeren Wert auf zwischenmenschliche Beziehungen und weniger Wert auf Ablenkungen und Konsumverhalten.
Lernen Sie, sich selbst nachträglich die nötige elterliche Fürsorge zukommen zu lassen (Stichwort » Reparenting « ), indem Sie reife, emotional gesunde Menschen finden, die liebevoll sind, andere akzeptieren und über sie kein Urteil abgeben.
Jeder Arzt und Therapeut ist schon Hunderten deprimierten Menschen begegnet, die händeringend Hilfe gesucht haben. Wie viele von ihnen aber befanden sich tatsächlich auf dem Weg, gesund zu werden? Die meisten vertrauen entweder auf Tabletten oder sind in einen Zustand erschöpfter Resignation verfallen. In manchen Fällen kann ein Medikament Symptome abschwächen. Doch eine leichte bis mittelgradige Depression muss man nicht als Krankheit auffassen. Oft hilft das nicht weiter. Neuere Untersuchungen haben Folgendes ergeben: Bei einer mittelgradigen Depression übertrifft die Wirkung der Antidepressiva den Plazeboeffekt (der
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