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Super-Brain - angewandte Neurowissenschaften gegen Alzheimer, Depression, Übergewicht und Angst

Super-Brain - angewandte Neurowissenschaften gegen Alzheimer, Depression, Übergewicht und Angst

Titel: Super-Brain - angewandte Neurowissenschaften gegen Alzheimer, Depression, Übergewicht und Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: nymphenburger Verlag
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wach ist.
    Penfield stimulierte einen lokalen Bereich des motorischen Kortex und bewirkte dadurch, dass sich der Arm des Patienten ruckartig hob. Auf die Frage, was geschehen sei, erwiderte der Patient: » Mein Arm hat sich bewegt. « Anschließend bat Penfield den Patienten, den Arm zu heben. Als er ihn fragte, was geschehen sei, sagte der Patient: » Ich habe meinen Arm bewegt. « Auf diese einfache und direkte Art und Weise hat Penfield etwas gezeigt, was instinktiv jeder längst wusste: Ob man Ihren Arm dazu bringt, dass er sich bewegt, oder ob Sie Ihren Arm selbst bewegen, macht einen riesengroßen Unterschied – einen Unterschied, der die geheimnisvolle Differenz zwischen Geist und Gehirn ans Licht bringt. Wollen Sie Ihren Arm bewegen, handelt es sich um eine Aktivität Ihres Geistes. Eine unwillkürliche Bewegung ist im Unterschied dazu ein im Gehirn ausgelöster Vorgang – beileibe nicht dasselbe.
    Dies mag nach einer etwas pingeligen Unterscheidung klingen, letzten Endes wird sie jedoch noch von großer Bedeutung sein. Für den Moment brauchen Sie freilich einfach nur das eine im Hinterkopf zu behalten: Sie sind nicht Ihr Gehirn. Der Geist, der dem Gehirn Anweisungen erteilt, ist der einzig wahre Schöpfer, ganz so wie Mozart der wahre Schöpfer jener Musik ist, die aus dem Radio ertönt. Nehmen Sie, anstatt passiv alles in der Welt » da draußen « zu akzeptieren, zuallererst einmal Ihre Schöpferrolle als eine aktive Komponente in Anspruch. Das ist der eigentliche Ausgangspunkt: Von hier aus lernen Sie, Wirklichkeit zu erschaffen.
    Kreativität beruht darauf, Dinge neu zu gestalten. Bei zahlreichen Gelegenheiten hat Picasso in seinen Gemälden zwei Augen auf der einen Seite des Gesichts untergebracht. Das hat keine Ähnlichkeit mit dem, was die Natur uns zeigt (es sei denn, wir sprechen über Plattfische wie die Flunder und den Heilbutt, deren winzige Brut mit Augen beiderseits des Kopfes zur Welt kommt; und wenn die Tiere heranwachsen, wandert eines der beiden auf die spätere Körperoberseite – neben das andere Auge). Manche Menschen würden Picasso vorwerfen, er mache da einen Fehler.
    Dazu passend gibt es einen Witz über eine Grundschullehrerin, die mit ihren Erstklässlern ein Museum für moderne Kunst besucht. Vor einem abstrakten Bild stehend sagt sie: » Das soll ein Pferd sein. « Von ganz hinten aus der Gruppe meldet sich ein kleiner Junge zu Wort: » Und warum ist es keins? «
    Die Maler abstrakter Bilder machen jedoch » Fehler « , um etwas Neuartiges hervorzubringen. Picasso betrachtet das menschliche Gesicht auf eine neue Weise. Wahrnehmung ist unglaublich anpassungsfähig. In dem Moment, in dem Sie Picasso eine Chance geben, lassen Sie daher zu, dass Ihr eigenes Sehen, vergleicht man es mit unserem gewohnten Blick auf Gesichter, aus den Fugen gerät, ver-formt wird. Das hat zunächst etwas Verstörendes. Und vielleicht regt sich daraufhin eine emotionale Reaktion. Unvermittelt lachen Sie, eine gewisse Nervosität erfasst Sie oder Sie finden Picassos abstrakten Stil einfach schön. Das Neuartige zieht Sie in seinen Bann. Sie werden selbst zu einem Teil dieses Neuen. Das Gehirn ist so angelegt, dass es jedem von uns erlaubt, aus den Dingen etwas Neues zu machen. Wäre das Gehirn ein Computer, würde es Informationen speichern, sie auf die eine oder andere Art ordnen und blitzschnell Berechnungen durchführen.
    Kreativität reicht weiter. Sie verwandelt das Rohmaterial des Lebens, lässt daraus ein ganz neues Bild entstehen – ein Bild, dessen noch nie zuvor jemand ansichtig wurde. Angenommen, Sie haben zum Abendessen die ganze Woche Ravioli auf dem Teller oder anderes Dosenfutter. Nach ein paar Tagen werden Sie das möglicherweise langweilig finden, sich darüber beklagen und sich fragen, warum das Leben so gleichförmig ist. Oder Sie können stattdessen etwas Neues auf die Beine stellen. Gerade jetzt setzen Sie Ihre Welt wie ein Puzzle zusammen, bei dem Sie, Einzelteil für Einzelteil, alles komplett unter Kontrolle haben.
    ERNEUERUNG BEWIRKEN
    Wie Sie Ihre Wahrnehmungen
verändern können
    Übernehmen Sie die Verantwortung für die Erfahrungen, die Sie machen.
    Seien Sie starren Reaktionen– den eigenen wie auch denjenigen anderer Menschen– gegenüber skeptisch.
    Setzen Sie sich mit alten Konditionierungen auseinander, denn sie führen zu unbewusstem Verhalten.
    Seien Sie Ihrer Emotionen gewahr; seien Sie aber auch gewahr, wo diese Emotionen herrühren.
    Unterziehen Sie Ihre

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