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Super-Brain - angewandte Neurowissenschaften gegen Alzheimer, Depression, Übergewicht und Angst

Super-Brain - angewandte Neurowissenschaften gegen Alzheimer, Depression, Übergewicht und Angst

Titel: Super-Brain - angewandte Neurowissenschaften gegen Alzheimer, Depression, Übergewicht und Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: nymphenburger Verlag
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sind nicht Ihr Gehirn.
    Die gesamte Erscheinungsform der Welt– wie sie aussieht und sich anfühlt– ist Ihre Schöpfung.
    Wahrnehmung ist nichts Passives. Sie sind nicht einfach nur der » Empfänger « einer Ihnen starr vorgegebenen Wirklichkeit. Vielmehr formen und gestalten Sie diese.
    Das Selbstgewahrsein verändert die Wahrnehmung.
    Je weiter Ihr Gewahrsein reicht, desto größeren Einfluss haben Sie auf die Wirklichkeit.
    Dem Gewahrsein wohnt die Kraft inne, Ihre Welt zu transformieren.
    Auf einer subtilen Ebene verschmilzt Ihr Geist mit den schöpferischen Kräften des Universums.
    Alle Regeln werden wir nach und nach erläutern. Die Wirklichkeit zu erschaffen ist ein natürlicher, mühelos vonstattengehender Prozess– und zugleich kaum zu fassen. Das Universum begibt sich, um einen Stern zu erschaffen, an denselben Ort, an den Sie sich begeben, um vor Ihrem geistigen Auge eine Rose erstehen zu lassen.
    Nun ist es an uns, Ihnen vor Augen zu führen, warum eine so unglaublich klingende Feststellung tatsächlich zutrifft.
    Sie sind nicht Ihr Gehirn
    Das erste Prinzip bei der Erschaffung von Wirklichkeit lautet: Sie sind nicht Ihr Gehirn. Wir konnten bereits sehen, welch fundamentale Bedeutung diese Einsicht für Menschen hat, die unter Depression leiden (genau wie für all diejenigen, die unter einer anderen affektiven Störung leiden; zum Beispiel unter Angststörungen, deren Vorkommen in der Bevölkerung genauso stark zugenommen hat wie die Depression). Wenn eine schlimme Erkältung Sie erwischt, und mögen Sie auch noch so sehr unter ihr leiden, dann sagen Sie nicht: » Ich bin eine Erkältung « , sondern: » Ich habe eine Erkältung. « Außerhalb der Arztpraxis oder Klinik erklärt hingegen kaum jemand: » Ich habe eine Depression « , sondern im Alltag sagt man: » Ich bin deprimiert. « Anders ausgedrückt: Man identifiziert sich mit diesem Zustand. Für unzählige Menschen, die deprimiert oder ängstlich sind, wird » ich bin « zu einer äußerst kraftvollen Aussage. Die persönliche Stimmungslage färbt auf die Welt ab, gibt ihr einen bestimmten Anstrich, ein bestimmtes Gepräge. Falls Sie sich mit dem Deprimiertsein identifizieren, spiegelt die Welt wider, wie Sie sich fühlen. Wenn Sie im Unterschied dazu eine Zitrone erblicken, kommen Sie nicht auf den Gedanken, Sie seien gelb. Für eine Depression sollte das Gleiche gelten. In beiden Fällen bedient sich der Geist des Gehirns, einmal um Gelb, ein andermal um Depression zu erschaffen. Auf der Ebene der Physiologie besteht hier eine ganz enge Verbindung. Wenn Sie auf diese Verbindung Einfluss nehmen, können Sie alles verändern.
    Trüge das Gehirn die Verantwortung für Ihre Identität, würde die Aussage: » Ich bin eine gelbe Zitrone « ebenso viel Sinn ergeben, wie wenn Sie sagen: » Ich bin deprimiert. « Woraus wird dann aber der Unterschied für uns ersichtlich? Woher wissen Sie, dass Sie keine gelbe Zitrone sind, während ein deprimierter Mensch sich mit der beeinträchtigten Gemütslage unter Umständen derart stark identifiziert, dass er Selbstmord begeht? Zum Teil ist der Unterschied emotionaler Natur. Hier kommt Biologie mit ins Spiel. Der Hippocampus ist ganz eng mit der Amygdala vernetzt. Die Amygdala (auch » Mandelkern « genannt) steuert emotionale Erinnerungen und Angstreaktionen. Als man in Studien den Versuchspersonen im Verlauf einer funktionellen Magnetresonanztomografie (nach heutigem Stand der Technik das beste bildgebende Verfahren zur Darstellung von Hirnaktivität in Echtzeit) ein Furcht einflößendes Gesicht zeigte, leuchtete die Amygdala wie ein Christbaum. Die Angstreaktion überflutet auch die höheren Hirnfunktionen. Und das Gehirn braucht eine Weile, um zu begreifen, dass Furcht einflößende Bilder kein Grund sind, Angst zu haben. Unkontrollierte Angstreaktionen, selbst wenn sie bei realistischer Betrachtung eigentlich jeder Grundlage entbehren, können zu einer chronischen Angststörung und zu Depression führen.
    Biologische Gegenmaßnahmen können diesen Effekt kompensieren. Kürzlich durchgeführte Studien legen den Schluss nahe, dass neue Nervenzellen im Hippocampus die in der Amygdala hervorgerufenen Emotionen hemmen können. Durch stressmindernde Aktivitäten, indem man sich beispielsweise körperliche Bewegung verschafft oder etwas Neues hinzulernt, kann man die Bildung neuer Nervenzellen anregen und so, wie wir gesehen haben, etwas für die Neuroplastizität tun– für die Entstehung neuer Synapsen

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