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Super-Brain - angewandte Neurowissenschaften gegen Alzheimer, Depression, Übergewicht und Angst

Super-Brain - angewandte Neurowissenschaften gegen Alzheimer, Depression, Übergewicht und Angst

Titel: Super-Brain - angewandte Neurowissenschaften gegen Alzheimer, Depression, Übergewicht und Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: nymphenburger Verlag
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hinzu: Multidimensionalität. Angst streckt ihre zahllosen Fühler überallhin aus. Dabei ist ihr tentakelartiges Anhaften in jedem einzelnen Fall ungesund. Um die Angst auflösen zu können, müssen wir die Angstrealität erst in ihre einzelnen Bestandteile zerlegen. Denn für sich genommen lässt sich jedes Teil sehr wohl handhaben.
    Aus einem ganz einfachen Grund sind Sie in der Lage, diese Realität zu demontieren: Sie bilden das Zentrum Ihrer Realitätsschöpfung!
    1. Immer wieder meldet sich die gleiche Sorge zu Wort:
Wiederholung bewirkt, dass sich die Angstreaktion im Gehirn festsetzt.
    Durch Wiederholung vertieft und verfestigt sich jener Trott, der bei jeder Reaktion dazu führt, dass alles bleibt wie gehabt. Angenommen, Sie müssen abends nach der Arbeit zu Fuß einen gefährlichen Stadtteil durchqueren und Sie müssen dies immer wieder tun. Diese Wiederholung bewirkt, dass die als bedrohlich empfundene Atmosphäre sich in Ihrem Empfinden immer stärker niederschlägt.
    Mitunter aber gewöhnt man sich auch daran. Kinder, deren Eltern leicht wütend werden, können ziemlich gut vorhersehen, wann mit dem nächsten Wutausbruch gerechnet werden muss. Nie aber ist Wiederholung eine simple Angelegenheit: Dieselben Kinder werden– im Allgemeinen erst viele Jahre später– feststellen, dass die hier und da erhaltenen Beschimpfungen bei ihnen einen ziemlichen Knacks hinterlassen haben. Im Fall der Angststörung haben sie die Wiederholung verinnerlicht. Dann werden sie selbst zu demjenigen, der beschimpft und so immer wieder dieselbe Botschaft » Fürchte dich! « übermittelt.
    Sich darüber klar zu werden, dass man solch eine Doppelrolle spielt, hilft bereits ein Stückchen weiter: Bei einem Übergriff dieser Art ist man Akteur und Opfer zugleich. Notorisch sich sorgende Menschen erkennen das allerdings nicht, sondern verheddern sich in den immer gleichen Mustern ( Was geschieht wohl, wenn ich die Haustür nicht verschlossen habe? Was, wenn ich meine Arbeitsstelle verliere? Was, wenn mein Kind Drogen nimmt? ) und sind dabei überzeugt, ihre Besorgnis sei eine hilfreiche Eigenschaft. Auch die irritierten Reaktionen von Familienangehörigen und Freunden setzen dieser Selbsttäuschung kein Ende. Allenfalls sorgt sich der notorisch besorgte Mensch, da kein anderer ihm und seinen Sorgen wirklich Beachtung schenkt, angesichts derartiger Rückmeldungen nur noch umso mehr.
    Der Geist, sich selbst in die Falle gegangen, verfügt nicht mehr über die nötige Weitsicht, um zu erkennen, dass ständige Besorgnis nichts Gutes bringt. Er erkennt nicht all das Negative, das mit der zwanghaft sich wiederholenden Angstattacke einhergeht. Vielmehr wird für ihn daraus, in einem gewissen Sinn, eine » Lösung « : Man nimmt ein wenig Unannehmlichkeit, ja Leid auf sich, um dadurch große Gefahren und Bedrohungen abzuwenden, die eine Katastrophe heraufbeschwören könnten. Ein gewissermaßen magisches Denken spielt hier ebenfalls eine Rolle. Die sich sorgende Person rezitiert eine Art Beschwörungsformel, um die Bedrohung abzuwenden. ( Wenn ich mir darüber Sorgen mache, all mein Geld zu verlieren, wird dieser Fall vielleicht nicht eintreten. )
    Damit man dem Einfluss der Wiederholung ein Ende setzen kann, muss Gewahrsein ins Spiel kommen. Machen Sie sich über die jeweilige Situation ganz bewusst Gedanken– Gedanken wie diese:
    Jetzt mache ich das gerade wieder.
    Wenn ich mich sorge, fühle ich mich unwohl.
    Genau jetzt in diesem Augenblick muss ich damit aufhören.
    Niemand kennt die Zukunft. Deshalb macht es keinen Sinn, sich zu sorgen.
    Ich tue mir mit meinen Sorgen nichts Gutes.
    In der Annahme, ausweglos in einer unglücklichen Ehe festzustecken, war eine Frau über ihre Situation höchst besorgt und zerbrach sich dauernd den Kopf über ihre Zukunft: Sie hatte Angst vor dem Alleinsein, hatte Angst davor, die Kinder würden für ihren Ehemann Partei ergreifen, dieser werde im Freundeskreis ihren guten Ruf ruinieren und letztlich werde all das auch noch ihre Arbeit in Mitleidenschaft ziehen. Heraus kam dabei ein Zustand hochgradiger Besorgnis. Der Ansturm der Sorgen, mit denen sie sich selbst das Leben schwer machte, wurde von Tag zu Tag heftiger.
    Ihre Angst entsprach jedoch keineswegs den wirklichen Gegebenheiten. Die Kinder liebten sie, auch ihre Kolleginnen und Kollegen mochten sie sehr. Und Sie leistete fantastische Arbeit. Ihr Mann wollte zwar die Ehe mit ihr nicht aufrechterhalten, war aber ohne Weiteres bereit, für eine

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