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Super Nova (German Edition)

Super Nova (German Edition)

Titel: Super Nova (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elea Noir
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meinem Kopf las wie in einem offenen Buch. Entsetzen überkam mich. War das jetzt ein Vorwand, um mich zu trösten, oder etwa die grauenvolle Wahrheit?
    »Glaubst du wirklich, er hätte dich bei mir gelassen, wenn er e i nen anderen Ausweg gesehen hätte? Der Junge hat sein Leben riskiert, als er dich entgegen der Anweisung aller Rava von der Swiffa brachte. Das tut normalerweise kein Antikva . Ihm muss viel an dir liegen – sehr viel, Stella, und das weißt du auch! Er würde dich nie zurücklassen mit der Gewissheit, dass du hier in Gefahr sein könntest. Shiva würde wahrhaftig alles für dich tun. Als er heute ging, bewies er dir seine Liebe in ihrer reinsten Form.«
     
    Dogs Worte wurden zu einem Dolch, der mein Herz durchboh r te. Er riss es in tausend Stücke und meine Tränen flossen wie ein sprudelnder Bach. Ich hätte alles hören wollen, alles, nur das nicht! Shiva spielte den Märtyrer, um mich ein zweites Mal zu retten.
    »Wie konntest du das nur zulassen? Du lässt ihn aufbrechen mit der Gewissheit, dass die Rava ihn finden werden? Er ist eine lebende Zielscheibe und du lässt ihn einfach gehen? Wer hilft ihm, wenn sie kommen?«, rief ich laut und sprang auf.
    »Shiva weiß, was er tut! Und wenn er einen zweiten Sender hat, werden sie ihn ohnehin finden. Besser, er stellt sich seiner Strafe. Damit holt er dich wenigstens aus der Gefahrenzone!«
    »NEIN!«, schrie ich laut. »Wo ist er hin? WOHIN?«
    »Beruhige dich doch, Stella! Ich weiß es nicht, wirklich nicht«, sagte Dog besänftigend, aber ich ging wie eine Furie auf ihn los. Meine Fäuste trommelten gegen seine starke Brust und er hatte alle Mühe mit mir. Ich würde es ihm niemals verzeihen, dass er Shiva nicht zur Seite stand, ihn alleine und schutzlos in die Verdammnis rennen ließ.
    »Wo ist er hin? Sag es mir!« Ich schlug wild um mich, als Dog versuchte, mich in seine Arme zu nehmen. Aber er hatte keine Chance, resignierte und redete stattdessen beruhigend auf mich ein.
    »Ich weiß es nicht. Er hat es mir nicht gesagt. Shiva sagte nur, es sei besser, sich zu trennen, und er müsse weg von dir. Sie würden seiner Spur folgen und somit deine Fährte vollkommen verlieren. Er hatte nur einen Wunsch: dass du ein friedliches Leben führen kannst – ohne Angst vor weiteren Entführungen durch die Rava haben zu müssen. Er möchte, dass du auf der Erde glücklich alt wirst!«
    »Glücklich? Ohne Shiva? Das ist unmöglich! Er ist der Inbegriff des puren Glücks für mich und egal, wo in diesem Universum … ich kann erst wieder glücklich sein, wenn er in meiner Nähe ist.«
    »Die Zeit heilt alle Wunden. Irgendwann wirst du ihn vergessen«, versuchte Dog, mich zu trösten. Darüber konnte ich nur müde lächeln. »Das glaubst du doch nicht wirklich, oder? Shiva ist mein Leben! Heute, morgen und für alle Zeit!«
    Dog kam mir noch ein wenig näher. »Ich will dir ja nicht deine Illusionen zerstören, Kleines, und Shiva mag dich auch, anscheinend sogar sehr, doch er ist und bleibt ein Antikva ! Er fühlt nicht so wie du – das kann er gar nicht. Selbst wenn er geblieben wäre, hättet ihr niemals eine normale Liebesbeziehung führen können, wie du sie von der Erde kennst. Ich verstehe deine Gefühle gut, aber er kann sie nicht verstehen oder gar erwidern. Die Antikva kennen keine Paarungen, wie sie auf der Erde üblich sind, und Familien in der Form wie hier gibt es auf Antikva leider nicht. Seine Liebe für dich zeigte er in dem, was er heute getan hat. Nimm das große Geschenk, das er dir gab, deine Freiheit, und such dir einen netten Jungen auf der Erde. Der wird dich glücklicher machen können als Shiva.«
     
    Dogs Worte waren der reine Spott für meine Ohren und ich wollte sie nicht hören. »Beziehung? Wer redet denn davon? Shiva ist ein Teil von mir, ich brauche ihn und ich schwöre, so wahr ich hier stehe: Ich werde zukünftig alles tun, um die Rava auf mich aufmer k sam zu machen. Sie sollen kommen und mich holen. Nur dann habe ich vielleicht eine Chance, ihn wiederzusehen. Nur dafür werde ich weiterleben!«
    In Dogs hellblauen Augen konnte ich Entsetzen sehen. Er fasste sich an die Stirn und prustete laut aus. »Stella, pass auf, was du tust! Du kennst die Rava nicht. Vergiss deinen wahnsinnigen Plan. Das hat Shiva nicht gewollt!«
    »Und ich habe nicht gewollt, dass sie ihn bekommen! Wir hätten es weiter versuchen können, zusammen, aber nein, du hast ihn einfach gehen lassen!«, zischte ich verbittert und wandte mich von Dog ab.

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