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Super Nova (German Edition)

Super Nova (German Edition)

Titel: Super Nova (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elea Noir
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Land und Leute und Shiva brachte mir viele Weisheiten unserer Erde näher. Ich war stets darauf bedacht, bei jedem Ausflug ein Höchstmaß an Spaß mit einzubauen, um meinem Antikva zu zeigen, wie schön das Leben auf unserem Planeten sein kann, wenn man es unkontrolliert erlebt und nicht bewusst steuert.
    So kam es, dass wir am Donnerstag bei einem Kanuausflug ve r spielt im Wasser planschten, uns gegenseitig nass spritzten und das Kanu dabei fast zum Kentern brachten. Lachend erreichten wir trockenen Fußes das Ufer, wo die Neckereien noch immer kein Ende fanden. Shiva jagte mich durch Büsche und Sträucher, bis eine hohe Wurzel unser Haschen unterbrach und wir beide auf das weiche Moos fielen. Shiva lag auf dem Rücken und seine weißen Zähne blitzten aus seinem lächelnden Gesicht. Er grinste gen Himmel und in mir nahm das Glück neue Ausmaße an. Den Mann so fröhlich und frei zu erleben, der noch vor ein paar Wochen still, unterkühlt und kontrolliert die Erde betreten hatte, machte mich in diesem Moment zum glücklichsten Menschen des Universums.
    Ich kuschelte mich an ihn und wir betrachteten die Wolken. Ein strahlend blauer Himmel freute sich mit uns.
    In einigen Stunden würde es dunkel sein und dort oben wäre nichts außer dem Mond und den Sternen … keine Swiffa , keine Rava – nichts. Die Tatsache, dass sie uns nicht weiter verfolgten und mich nicht mehr suchten, verunsicherte mich zutiefst.
    Ich wünschte mir sogar das Gegenteil. Bei dem Gedanken daran, dass es für Shiva keinen Grund mehr gab, bei mir zu bleiben, kehrte die Traurigkeit in mein Leben zurück.
    »Was ist?«, fragte er prompt. Er vernahm inzwischen tatsächlich meine Gefühle. Früher waren es meine Gedanken, die er stetig las, aber nun konnte er vermehrt auch Empfindungen wahrnehmen – meine ebenso stark wie seine eigenen. Ich musste ihm antworten, wollte jedoch nicht wieder das für ihn leidige Thema Abschied ansprechen und versuchte, mich herauszureden.
    »Es ist nichts weiter. Ich vermisse nur Mom , Rania, Tommy und die Schreibers. Ich meine, wir sind so nah bei ihnen und doch so weit entfernt. Ich würde sie gerne wiedersehen.«
    Obwohl es nur eine Ausrede sein sollte, spürte ich wahrhaftig die Sehnsucht nach meiner Familie. Zudem gab es den Hauch einer Chance, dass die Rava in Bad Liebenstein auf uns lauern könnten, worauf ich insgeheim hoffte. Zu meinem Erstaunen setzte sich Shiva hin und sah mich zuversichtlich an.
    »Kein Problem, wir können gerne nach Bad Liebenstein fahren. Gleich morgen, wenn du magst, oder am Samstag?«
     
    Ich durfte an diesem Abend sogar bei den Schreibers anrufen, um einen Termin zu vereinbaren. Einerseits freute ich mich, dass ein wenig Normalität in mein Leben zurückgekehrt war, andererseits hielt Shiva die Gefahr für gebannt und das gefiel mir gar nicht. Aber ich nahm die Gelegenheit beim Schopf und wählte Ranias Nummer. Es klingelte lange, bis Maria sich endlich meldete. Sie freute sich hörbar. »Stella, ist das schön! Wie geht es euch? Wie ist es in Rom?«
    »Gut, alles bestens, danke. Wir wollten dieses Wochenende mal vorbeischauen, wenn es euch nicht stört«, druckste ich herum und kam mir ziemlich blöd vor.
    Rom … wieso war uns nichts Besseres eingefallen?
    »Was ist das für eine Frage? Natürlich könnt ihr kommen, jede r zeit! Wir freuen uns auf euch! Rania ist heute bei Tommy – ich weiß nicht, wann sie wiederkommt, aber ich werde es ihr gleich erzählen, sobald sie zu Hause ist. Weißt du, was, wir schmeißen Samstag eine große Gartenparty. Das wird super!« Wir vereinbarten einen festen Termin für Samstag, den 12. Mai.
    Bereits am Nachmittag sollten wir zu ihnen kommen. Noch wä h rend ich sprach und wir uns verabschiedeten, ging mir ein Satz nicht aus den Kopf … ›Rania ist bei Tommy‹ , hatte sie gesagt. Wie sollte ich das jetzt verstehen? Rania und Tommy – das war stets wie Hund und Katze, Feuer und Wasser … Was machte sie abends bei ihm? Was war dort nur los? Ich konnte kaum den Samstag erwarten, um sie endlich alle wieder zu sehen.
    Als wir uns zwei Tage später auf den Weg zu den Schreibers machten, keimte in mir die Hoffnung, eine Swiffa zu erblicken. Vielleicht wären die Rava dort irgendwo in der Nähe, vielleicht würden sie mich wiedererkennen und die Verfolgung aufnehmen. Allein die Hoffnung, dass sie mich wieder jagen könnten und Shiva gezwungen wäre, länger bei mir zu bleiben, ließ mich glücklich in den Beifahrersitz sinken. Die Gewissheit,

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