Super Nova (German Edition)
wunderschön wie Shiva.
Konnte er seine Tat verbergen, ging es ihm gut?
Ich musste es wissen, ich musste es schlicht und einfach wissen! Meine Furcht vor den Experimenten war riesengroß, mein Wissen s hunger war stark, aber meine Liebe zu Shiva war noch viel stärker.
Ich wollte nicht ohne die Gewissheit weiterleben, dass es ihm gut ging. Ich wollte ihn sehen und spüren; alles würde ich dafür tun, alles würde ich dafür ertragen.
Gezielt ging ich zu meinem Schmuckkästchen und holte das M e daillon heraus, mein kleines silbernes Herz mit dem eingravierten Stern. Ich öffnete es, blickte auf die Fotos von meiner Schwester und meinem Vater. Ich nahm es mit in mein Bett und legte es mir dort um den Hals.
In den schweren Stunden, die nun folgen würden, wollte ich Paps und Tessa ganz nah bei mir wissen. Dann betrachtete ich ein letztes Mal den Flakon und sah die zauberhafte Flüssigkeit, die die Macht besaß, mir eine erholsame Nacht zu schenken. Das Elixier schimmerte einladend, aber das genügte mir nicht.
Meine Entscheidung stand fest: Ich wollte Shiva sehen!
Zitternd vor Angst küsste ich die kleine Flasche und stellte sie unberührt auf meinen Nachttisch. Dann legte ich mich hin und versuch te krampfhaft einzuschlafen …
~ 7 ~
Ausgeliefert
Es war kein tiefer Schlaf und er dauerte auch nicht lange. Ein stetes leises Summen weckte nach ein paar Stunden meinen Geist. Zwanghaft ließ ich die Augen geschlossen. Ich hörte etwas in meinem Zimmer. Es kam näher.
Mein Herz schlug augenblicklich schneller. Trotzdem stellte ich mich weiterhin schlafend. Dann ging alles ganz schnell, es war wie in einem Sog … Eben lag ich noch in meinem Bett und dann flog ich – ein Gefühl der vollkommenen Schwerelosigkeit. So leicht wie eine Feder stieg ich auf. Es waren nur zwei oder drei Sekunden, es ging blitzartig.
Dann spürte ich die harte Unterlage, diesen schrecklich vertra u ten Tisch, unter mir und das grelle, beißende Licht über meinen geschlossenen Lidern.
Mein Puls hämmerte wild, mein Herz sprang mir fast aus der Brust, noch nicht mal meine Atmung vermochte ich zu kontrolli e ren. Ich strengte mich an, ruhig zu bleiben. Verbissen kämpfte ich gegen diese verdammte Angst, die in jede Faser meines Körpers eingezogen war. Ich wollte tapfer sein. Vermutlich stand Shiva hier irgendwo. Bloß nicht die Augen öffnen, noch nicht, sagte ich mir immer wieder. Er sollte denken, dass ich schlafe, so, wie er es wünschte.
Ich versuchte, etwas zu hören, irgendetwas – aber da war nichts, kein Laut, kein Ton, niemand sprach. Ich vernahm Schritte, jedoch keine normalen. Eher ein Schleichen, aber ganz sanft und langsam. Es klapperte und ich schrak zusammen – verdammt!
Mein Überlebenstrieb zwang mich, die Augen zu öffnen, doch ich durfte nicht, noch nicht! Außerdem hätte ich sowieso nicht viel sehen können, da dieses wahnsinnig helle Licht über mir wieder angeschaltet war. Ich konnte es selbst mit geschlossenen Augen erkennen. Unter meinen Lidern funkelte es in allen Farben.
Warum sprach keiner? Ich wollte etwas hören, ich wollte Shivas Stimme lauschen. Oft konnte ich sie in meinem Kopf hören, aber wieso nicht jetzt? Ich wurde fast verrückt. Nie zuvor war ich so hilflos und ausgeliefert gewesen, jedenfalls nicht bewusst.
Da – ihre Hände schoben mein Top nach oben. Ich hielt den Atem an; nein, ich musste ja weiteratmen. Mein Brustkorb bebte zitternd auf und ab, als sie mich berührten. Ich spürte, dass ich meinen Körper kontrollieren konnte. Sonst war ich immer wie gelähmt und musste kämpfen, um nur die Augen zu öffnen oder einen Finger zu spreizen. Diesmal ging es ganz einfach. Gerade ballte ich ohne Anstrengung meine Hand zur Faust und atmete bewusst ganz tief ein und aus, um mich zu beruhigen.
Leider e rfolglos – ich beruhigte mich nicht. Etwas Kühles strich über meinen Bauch. Wieder klapperte es. Ich hörte ganz in meiner Nähe ein metallisch klingendes Geräusch. Und dann brannte es …
Es brannte auf mir und in mir wie das Höllenfeuer. Mein Bauch fühlte sich an, als würde er aufgerissen werden. Ich spürte einen Schnitt, so scharf wie die Klinge eines Messers. Es glühte wie pures Feuer, war heiß wie kochendes Wasser … Es war nicht zu ertragen. Ich schoss nach oben und das Chaos brach aus …
Stimmen über Stimmen, es wurde hektisch, jetzt hörte ich sie alle
in meinem Kopf.
»Wieso ist sie wach?«
»Sie ist bei vollem Bewusstsein!«
»Gedankentransformation,
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