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Super-Weine aus dem Supermarkt 2011 2012

Super-Weine aus dem Supermarkt 2011 2012

Titel: Super-Weine aus dem Supermarkt 2011 2012 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Kaemmer
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Montepulciano d'Abruzzo kürzlich eine von einem Fachmagazin durchgeführte Blindprobe mit 34 Abfüllungen dieser Weinart aus dem Supermarktregal. Andererseits aber auch wiederum kein Hexenwerk. Der Erzeuger dieses Weins gilt als eine der zuverlässigsten Adressen in dieser Region. Anders als der Sitz in einem mittelalterlichen Castello im Städtchen Ortona vermuten lässt, wurde die Kellerei Farnese zwar erst 1994 gegründet, sorgte dann aber schnell mit zahlreichen Preisen und Ehrungen für Aufsehen und wurde vom renommierten »Guida dei Vini Italiani« sogar dreimal hintereinander (2005, 2006 und 2007) als «Beste Kellerei Italiens« ausgezeichnet. Die Kernkompetenz dieses Hauses liegt ganz klar bei der Rebsorte Montepulciano (nicht zu verwechseln mit dem gleichnamigen Ort in der Toskana, dessen Wein aus Sangiovese gekeltert wird), die mit einer Rebfläche von über 30.000 ha zu den fünf meistangebauten Rotweintrauben Italiens zählt, aber dennoch meist im Schatten der nobleren Varietäten aus Piemont und Toskana steht. Neben diesem wirklich bemerkenswerten Tropfen aus dem Tegelmann-Regal (der aber auch schon in Rewe-Märkten gesichtet worden ist) kann man bei Edeka hin und wieder ähnlich gute Abfüllungen unter anderen Farnese-Labels finden.
     

     
    Verkostung:
    Sehr saftige und präsente Amarena-Kirschfrucht, aber durchaus mit feiner Säure angenehm belebt. Würzige, aber feinkörnige Gerbsäure. Frische Brombeeren im Nachhall. Tolle Balance von authentischer Rustikalität und moderner Zugänglichkeit.
     
    Rebsorten: Montepulciano
    Trinktemperatur 17°
    Schmeckt zu: Chilli con Carne, Spaghetti Arrabiata
    Preis:
    Qualität:
    Gesehen bei: Tengelmann, Rewe

24. PRIMITIVO DI MANDURIA MONELLO
     

    Ich gebe es ja zu: »Primitivo« ist nicht gerade ein schmeichelhafter Name für eine Rebsorte. Davon sollte man sich aber nicht abschrecken lassen, sondern die daraus gekelterten Weine erst mal verkosten. Denn spätestens seit man herausgefunden hat, dass diese süditalienische Rebe mit dem in Kalifornien so erfolgreichen Zinfandel fast identisch ist (wobei die Charaktere beider Weine sich schon deutlich unterscheiden), erlebt diese uralte Sorte eine wahre Renaissance. Insbesondere in Apulien, ganz unten am »Stiefelabsatz«, findet man deshalb nun immer häufiger wieder den Namen dieser Traube auf den Etiketten. Und mit dem Primitivo aus Manduria (nebst den umliegenden Gemeinden an der Südküste der Halbinsel Salento am Golf von Taranto) gibt es für diesen markanten, stets schweren, tieffarbenen und kräftigen Rotwein sogar eine geschützte Herkunftsbezeichnung (»DOC«). Schnäppchenjäger aufgepasst: Hier gibt es richtig viel Wein für's Geld!
     

     
    Verkostung:
    Schwerer Duft nach Sauerkirsch-Kompott, welken Rosenblättern und Gewürzen. Ungemein dicht und kraftvoll im Geschmack. Würzige Gerbsäure und feurige Art (kein Wunder bei 14 % Alkohol!). Sehr reife, massive Frucht nach Pflaumenmarmelade im Nachhall. Nicht sonderlich differenziert, aber unheimlich kraftvoll und mit kernigem Rückgrad.
     
    Rebsorten: Primitivo
    Trinktemperatur: 19°
    Schmeckt zu: kräftigen Schmorgerichten wie Osso Bucco
    Preis:
    Qualität:
    Gesehen bei: Real

25. AGLIANICO BENEVENATO ARNONE
     

    »Campania felix«, das »glückliche Land« nannten die alten Römer die um die Stadt Neapel gelegene Region Kampanien und bauten mit Vorliebe ihre Villen hier (dummerweise jedoch besonders gern in einer Stadt zu Füssen des Vesuvs, deren Beliebtheit als Sommerresidenz im Jahr 79 nach Chr. schlagartig abgenommen hat: Pompeji). Die Wurzeln des weinbaulichen Ruhms Kampaniens reichen jedoch weit aus früher zurück, und zwar bis zu den Griechen, die hier − wie so oft in Süditalien − die Rebkultur entwickelten. Als quasi historisches Fossil an diese Zeit erinnert noch heute die mit Abstand beste und interessantes Rotweinrebe der Region, der Aglianico, dessen Name sich auf »ellenico« als »hellenisch« zurückführen lässt. Auf den fruchtbaren Vulkanböden Kampaniens erbringt diese Traubensorte, die wahrscheinlich schon im 7. Jahrhundert v. Chr. von den Phöniziern hierher importiert wurde, ungemein dichte und saftige Rotwein, die jedoch stets auch ein mineralischen Rückgrat besitzen und daher im Gegensatz zu vielen anderen Weinen des Südens trotz aller Fülle nur selten überladen wirken. Als Star unter den Aglianico-Weine gilt der nordöstlich von Avellino erzeugte Taurasi, aber schon der »einfache« Aglianico der Region Benevento

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