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Superhirn Sammelband

Titel: Superhirn Sammelband Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Ulrici
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Abendessen!« zischte Tati. »ich wollte weg, so oder so! Und jetzt erst recht!«
    »Jetzt nicht! jetzt erst recht nicht!«» sagte der Spindeldürre ebenso scharf.
    »Du meinst, es könnte unser Tod sein?« erkundigte sich Micha atemlos. Superhirn machte eine Bewegung, als wolle er sich mit dem Zeigefinger an die Stirn tippen. Er unterließ es, denn draußen rief Madame Dydon: »Und hier noch – Weintrauben und Käse! Guten Appetit!«
    Wieder »wetzte« Superhirn hinaus, um ihr die Sachen abzunehmen.
    Die Gefährten im Eßraum hörten das Knattern des Motor-Dreirads.
    »Sie fährt schon ab!« meldete Gérard, der wieder einen Blick aus dem Turmfenster riskierte.
    »Sie fährt so schnell sie kann. Hm. Und so sicher wie immer!«
    »Und wo bleibt Superhirn?« fragte Tati nervös.
    Der Pudel winselte. Henri ging entschlossen in den Vorraum. Und dann hörte man seinen Schrei …
    Selbst Tati und Micha hatten ihren sonst immer so ausgeglichenen Bruder niemals so schaurig schreien hören.
    Im Vorraum stand der Korb mit den Weintrauben. Daneben stand der blecherne Henkelkasten, der den Käse enthalten mochte. Doch von Superhirn – keine Spur!
    Gefolgt von Prosper und Gérard, rannten Tati und die Brüder ins Freie. Hustend vor Aufregung, zwängte sich Loulou an ihnen vorbei.
    »Mir war«, ächzte Henri, »als sähe ich nur noch einen Schatten. Einen Schatten – und dann nichts mehr! So als hätte Superhirn sich aufgelöst!«
    Wenn es darauf ankam, erwies sich Henri stets als der Bedachtsamste und Zuverlässigste der Gruppe. Deshalb meinte Tati:
    »Diesmal spinnst du auch! Superhirn kann doch nicht einfach in Luft aufgehen! Wie stellst du dir das vor … ?«
    »Aber Pferde können sprechen!« rief Micha bebend. »Aber da – was siehst du da hinten, am Rand der Wiese, auf dem Feldweg … ?«
    »Ei-ei-einen Schimmel und einen Rappen!« schrie Prosper außer sich.
    »Nun heult gefälligst nicht immer gleich los wie die Alarmsirenen!« schimpfte Tati. »Seit wann sind wir ein Klub von Schreitüten?«
    »Wahrhaftig, das wär das Neueste …«, murmelte Gérard.
    Tati kniff die Augen und fuhr fort:
    »Ich sehe zwei Pferde. Ein schwarzes und ein weißes. Aber ich kann sie beim besten Willen nicht hören! Oder hat eins von ihnen »Hallo, Micha« gerufen? Und wenn! Was hätte das mit Superhirns Verschwinden zu tun?«
    »Nun tut mal nicht so überlegen«, sagte Henri, dem es peinlich war, die Beherrschung verloren zu haben, »wer wollte eben noch von hier fliehen – du oder wir?«
    >Superhirn hat bestimmt die reiterlosen Pferde bemerkt und Deckung genommen!« vermutete Gérard. »He, Micha! Sind das denn dieselben Tiere, die du mit Prosper am Strand gesehen hast?«
    »ja!« erwiderten Micha und Prosper zugleich. Eifrig fügte Prosper hinzu:
    »Die sprechenden Pferde waren auch gezäumt und gesattelt! Sie hatten Steigbügel und Zügel – und alles, was ein Reiter braucht.«
    »Nur, daß niemand auf ihnen saß!« vollendete Micha.
    »Das ist jetzt nicht wichtigk mahnte Tati. »Wichtig ist jetzt nur, wo Superhirn abgeblieben ist.«
    Laut rief sie:
    »Suuu-per-hirn …!«
    »Suuu-per-hirn …!« echoten die anderen, und der Pudel bellte dazu. Plötzlich ertönte Superhirns Stimme hell und kalt von oben:
    »Was macht ihr denn da für ein Theater? Seid ihr in einen Wespenschwarm geraten?«
    Der spindeldürre Junge stand auf der Plattform des Leuchtturms. Ärgerlich schwenkte er ein Fernglas:
    »Ich geb ja zu, es ist ja alles ein bißchen geisterhaft! Aber gerade deshalb muß man ruhig bleiben!«
    Tatsächlich waren die fünf am Sockel des Turms jetzt still – sprachlos vor Verblüffung! Endlich stemmte Tati die Hände in die Hüften und rief mit gerecktem Hals, den Kopf in den Nacken gelegt:
    »Na, du bist gut! Ein bißchen geisterhaft, sagst du? Am geisterhaftesten war dein Verschwinden!
    Hast du nichts von unserer Aufregung mitgekriegt? Henri meinte schon, du wärst geplatzt!«
    »Wir suchen dich hier draußen – und du beguckst dir stumm und träumerisch den Sonnenuntergang!« schimpfte Henri. »Hättest du uns nicht einen Wink geben können, daß du nach oben wolltest?«
    »Mensch, Henri!« grinste Gérard. »Wo hast du deine Augen gehabt? Und deine Ohren? Du mußt doch gemerkt haben, daß da jemand die Treppe hochgelaufen ist!« Er grinste immer breiter:
    »Heute sehen wir allesamt immer nur Gespenster!«
    Doch da stand Superhirn schon neben ihnen. Er hatte Gérards letzten Satz noch gehört. Ernst sagte er:
    »Wenn du das

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