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Supernova

Supernova

Titel: Supernova Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charles Stross
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Kommando über das Schiff übernommen. Zu Ihrer
eigenen Sicherheit und um Unannehmlichkeiten zu vermeiden, sollten
Sie bis auf weiteres in Ihren Kabinen bleiben. Das öffentliche
Kommunikationsnetz wird bald wieder funktionieren. Falls Sie
irgendetwas brauchen, werden wir Ihren Wünschen nachkommen.
Angesichts dieses Notfalls habe ich um freiwillige Helfer gebeten.
Zum Glück ist eine Gruppe aus Tonto an Bord, die ich
dienstverpflichten konnte, damit sie mich in dieser kritischen Phase
unterstützt. Bitte befolgen Sie alle Anweisungen dieser Leute.
Ich melde mich wieder, sobald die Situation völlig unter
Kontrolle ist.«
    »Oh, oh«, sagte Wednesday.
    »Der ist wohl verrückt geworden!«, explodierte
Steffi. »Der Kapitän würde so etwas nie tun,
sondern…« Ihre Augen wurden groß und
größer. »Es handelt sich um eine Flugpiraterie,
stimmt’s? Aber warum arbeitet Max mit denen zusammen?«
    »Es ist mir gar nicht lieb, Ihnen das sagen zu
müssen«, erwiderte Martin vorsichtig, »aber der, den
Sie eben gehört haben, war gar nicht Oberleutnant Fromm. Es war
zwar sein Kehlkopf, aber nicht er selbst, der da gesprochen
hat.«
    »Was meinen Sie damit?« Steffi starrte ihn an und
versuchte herauszufinden, wie viel er wissen mochte.
    »Die Übermenschen sind mittlerweile Experten darin,
Gehirne zu kartieren und zu digitalisieren«, erklärte
Rachel nüchtern. »Sie können Gehirne separieren,
sichern, speichern und später – sehr kostspielige –
Reinkarnationen vornehmen, indem sie neue Körper dafür
heranzüchten. Aber meistens benutzen sie diese Technologie dazu,
lebendige Körper in Marionetten zu verwandeln. In Zombies oder
Zimbos, was auch immer. Die Zimbos machen sich vor, ein Bewusstsein
ihrer selbst zu besitzen.« Ihre Hände verkrampften sich.
»Auf diese Weise übernehmen sie ganze Planeten. Sie
bearbeiten einige Regierungsbeamte in Schlüsselpositionen,
destabilisieren die Lage, indem sie politische Spannungen vor Ort
ausnutzen, erklären den Ausnahmezustand – den sie von ihren
Marionetten ausrufen lassen –, und dann schlagen sie
los.«
    Steffi war blass geworden. Scheiße! Ich muss Sven warnen!
Wir müssen hier raus! »Max ist zur Brücke
gegangen, weil er herausfinden wollte, was los ist. Ich hab ihn
ziehen lassen…«
    »Machen Sie sich keine Vorwürfe. Die haben alles in
ihrer Gewalt: die Brücke, die Antriebskontrolle, die
Schadenskontrolle. Auf der Haupttreppe stehen Wachposten, und die
Passagiere sitzen in ihren Kabinen fest, hinter Schloss und Riegel.
Das war eine sorgfältig geplante Operation.« Rachel sah
Wednesday an. »Ich wette, dass die gerade Ihre Suite auf den
Kopf stellen. Und auch Ihre«, fügte sie mit einem Blick auf
Steffi hinzu. »Die haben einen großen Fehler gemacht und
Sie entwischen lassen.«
    »Aber ich, ich…« Steffi, die völlig entsetzt
aussah, verschlug es die Sprache.
    »Sie werden etwas Zeit brauchen, bis sie uns hier
aufstöbern«, sagte Martin langsam. »Wenn es so weit
ist, möchten wir, dass Sie gut versteckt sind. Wahrscheinlich
sind Sie jetzt der ranghöchste Linienoffizier auf diesem Schiff.
Wir brauchen Sie in unserer Nähe, wenn wir überhaupt eine
Chance haben wollen, das Schiff wieder in unsere Hände zu
bekommen. Wir sind auf Ihre Zugangscodes und Ihr Netzhautmuster zur
Identifikation und Bevollmächtigung angewiesen.«Er blickte zum Schrank. »Sobald wir dort
ankommen, wohin die uns umleiten. Falls wir dort ankommen,
ohne dass sie uns bei einer Durchsuchung erwischen. Haben Sie schon
mal was von einer Priesterhöhle [8] gehört?«
    »Wovon?«, fragte Steffi verwirrt. »Von was reden
Sie? Ich bin doch nur ein Flugoffizier in der Ausbildung und habe gar
keine Vollmacht…«
    Martin ging zum Schrankkoffer hinüber, der das
militärische Fabrikationsgerät enthielt. »Sie werden
der ranghöchste Linienoffizier auf diesem Schiff sein, wenn das
hier erst einmal vorbei ist. – Rachel, kannst du den begehbaren
Schrank ganz ausräumen? Ich werde eine Grundausstattung an
Werkzeugen brauchen, außerdem ein paar Tragstützen und
mehrere Vertäfelungen für die Wandverkleidung.
Außerdem alle speziellen Spielzeuge, die das Gerät auf
deine Anweisung hin in weniger als einer halben Stunde herstellen
kann – Spielzeuge, die bei einem Terahertz-Scan nicht als Waffen
erkannt werden. Wette, dass die bereits an einem lückenlosen
Überwachungsnetz arbeiten. Wir brauchen auch Kleidung für
dich, mich und das Mädchen; die Muster findest du im Archiv
für Tarnungs- und

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