Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Supernova

Supernova

Titel: Supernova Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charles Stross
Vom Netzwerk:
Fluchtbekleidung. Steffi, haben Sie eine
Atemmaske dabei? Außerdem brauchen wir einige Eimer, Kissen und
etwas, mit dem wir einen der Eimer abdecken
können…«
    »Eine Atemmaske?«
    »Uns bleibt vielleicht noch eine Stunde«, sagte Martin
ungeduldig. Er deutete auf Wednesday. »Du wirst Rachels Tochter
Anita spielen. Und Sie«, er deutete auf Steffi, »sind Anne,
Anne Frank. Rachel, gib dem Mädchen ein paar
Hintergrundinformationen zu Anitas Lebenslauf, während ich
unseren blinden Passagier verstaue. Steffi? Wir beide werden in der
Garderobe eine falsche Rückwand einziehen, und ich werde Sie
dort so lange einsperren, bis wir irgendwo angekommen sind. Diese
Phase heißt Versteckspiel. Und das Ziel besteht für den
Augenblick darin, sich nicht schnappen zu lassen. Sobald wir wissen,
woher der Wind weht, kümmern wir uns darum, das Schiff wieder in
die Hände zu bekommen.«

 
    »Zwinkern Sie zweimal, wenn Sie mich hören
können.«
    Das tat er.
    »Gut so. Sie sind Frank, stimmt’s? Zwinkern Sie ein
einziges Mal für ja.«
    Er zwinkerte.
    »In Ordnung. Hören Sie mir jetzt genau zu. Sie sitzen
schwer in der Patsche. Man hat Sie entführt. Die Leute, die Sie
hier festhalten, haben nicht vor, Sie wieder laufen zu lassen. Ich
gehöre zwar auch dazu, bin aber anders als der Rest. Gleich
werde ich Ihnen die Kontrolle über Ihre Stimmbänder
zurückgeben, damit Sie reden können. Die werden mich nur
ein paar Minuten mit Ihnen allein lassen, und vielleicht haben wir
später keine Gelegenheit mehr zum Reden. Deswegen ist es
wichtig, dass Sie nicht schreien und mir auch sonst keine Scherereien
machen. Andernfalls sind wir beide so gut wie tot. Falls Sie mich
verstanden haben, zwinkern Sie noch einmal.«
    Was er tat.
    »In Ordnung… Sagen Sie mal hallo?«
    »Ha-hal-lah.«
    »Lassen Sie sich Zeit, wahrscheinlich ist Ihre Kehle etwas
wund. Hier, versuchen Sie etwas davon zu schlucken…
Besser?«
    »Wer-rin-di?«
    »Wer ich bin? Einer der Entführer, allerdings bin ich
nicht sonderlich froh darüber. Sie sind hier, weil Sie jemandem,
an dem wir Interesse haben, viel bedeuten. Einem Mädchen namens
Wednesday. Kennen Sie das Mädchen?« Schweigen. »Kommen Sie schon, ich bin schließlich gar nicht
derjenige, der sich Zugang zu dem verschaffen will, was das
Mädchen im Kopf hat.« Schweigen. »Also gut,
lassen Sie mich das erklären.
    Wednesday weiß… irgendetwas. Ich bin mir nicht sicher,
was. Sie befindet sich irgendwo auf diesem Schiff, keine Ahnung, wo.
Und die anderen… Entführer… versuchen sie zu finden,
ehe wir an unserem Ziel ankommen. Wenn wir dort anlegen, werden die
Sie als Geisel benutzen, damit Wednesday uns alles erzählt, was
sie weiß. Das Problem ist nur, dass sie nicht mehr
nützlich ist, sobald sie denen diese… diese Information
gegeben hat. Und Sie auch nicht. Sie sind Augenzeugen, alle
beide.
    Also können zwei oder drei Dinge passieren. Die könnten
Sie einfach erschießen, aber das halte ich nicht für
besonders wahrscheinlich. Es spricht mehr dafür, dass Sie in
einem Wiederverwertungslager landen. Oder die nehmen Ihnen einfach
das Hirn und verwandeln Sie in eine lebende Marionette. Keine
schönen Aussichten, wie man’s auch dreht und wendet,
oder?«
    »Nein, verdammt noch mal.« Schweigen. »Und
was wollen Sie?«
    »Zufällig teile ich nicht die Meinung der anderen. Aber
wenn die herausfinden, was ich wirklich denke, bringen die mich um,
weil ich ein Verräter bin. Also muss ich einen Ausweg finden und
denen, äh, das vorenthalten, was sie haben wollen. Die
dürfen die Einwanderungsdokumente nicht in die Hände
bekommen. Auch nicht die Startcodes oder die Berichte von den
Waffentests. Eigentlich will ich nur, dass die durch die Luftschleuse
auf Nimmerwiedersehen verschwinden. Ich selbst will untertauchen,
verstehen Sie? Ich will, dass die mich nie wieder aufspüren
können. Und ich hab mir gedacht, Sie könnten mir dabei
helfen. Die wissen nicht, dass ich hier bin und mit Ihnen rede.
Gemeinsam könnten wir die hinters Licht führen. Die haben
zwar das Schiff in ihre Gewalt gebracht, sind aber die Sache nicht
richtig angegangen. Wenn Sie mir helfen, können wir wieder
Oberhand gewinnen und alles den noch lebenden Bordoffizieren
übergeben. Dann kann ich verschwinden, und Sie werden wieder
frei sein.«
    »Und was ist mit Wednesday?«
    »Wird ebenfalls frei sein.«
    Schweigen. »Also, was erwarten Sie von mir? Was soll
ich tun?«
    »Als Erstes können Sie für mich auf diesen
Diamanten

Weitere Kostenlose Bücher