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Supernova

Supernova

Titel: Supernova Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charles Stross
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warteten eine sichere
Gelegenheit ab, ihm die einschläfernden Stiche zu versetzen. Ihr
bohrte sich ein unangenehmer Gedanke ins Hirn: Ich muss näher
an ihn heran, aber wie? »Ich mag beeindruckende
Männer«, flötete sie. »Und Sie sind wirklich
beeindruckend, Herr Präsident.«
    »Ich versuche so nahe heranzukommen, dass ich ihn ruhig
stellen kann«, sagte sie unhörbar. »Sagen Sie
mir noch mal, mit was genau die Drohnen geladen sind.«
    »Freut mich, dass du so denkst, Kleine«, erwiderte der
letzte König von Schottland und rieb sich im Schritt. »Ist die Dauererektion nicht ein Symptom fortgeschrittener
Syphilis?«, fragte sie lautlos, während sie seine
dreckigen Trainingshosen musterte und sich dazu zwang, sich
anzüglich über die plötzlich trockenen Lippen zu
lecken.
    »Die Drohnen sind mit einem wirklich starken Mittel
geladen, das den Neurotransmitter Serotonin außer Kraft setzt
und jede Aktivierung des neuronalen Netzwerks verhindert. Innerhalb
von zehn Sekunden wird er ins Koma fallen. Wenn er die Injektion
bekommen hat, aber noch nicht eingenickt ist, müssen wir nur
für eines sorgen: ihn auf jeden Fall daran hindern, der Bombe
den Zündungsbefehl zu geben. Und… äh… ja, das ist
ein Symptom des letzten Syphilis-Stadiums.«
    »Ihr kleiner König sieht so aus, als würde er gern
Hof halten.« Rachel lächelte einladend, während sie
trocken schluckte und sich für den nächsten Schritt
stählte. Sorge als Erstes dafür, dass er Vertrauen zu
dir fasst, und dann nutze dieses Vertrauen aus… »Welche
diplomatische Etikette ist einzuhalten, wenn man sich einem
Präsidenten nähert, Herr Präsident?«
    »Dazu muss man nackt sein. Nackte Leute sind meine Freunde, sie haben nämlich keine Waffen. Hörst du
das, Bombe? Nackte Frauen sind meine Freundinnen. Und nackte
Schlampen meine ganz besonderen Freundinnen.« Er schien sich ein
wenig beruhigt zu haben, aber sein Kiefer war immer noch angespannt,
und er kniff die Augen so böse zusammen, als habe er schlimme
Kopfschmerzen. »Machst du dich nackig, Schlampe?«
    »Wenn Sie es sagen, Herr Präsident.« Rachel
verkrampfte die Kiefermuskeln zu einer schmerzhaften Grimasse, die
ein Lächeln darstellen sollte, öffnete die Jacke und
ließ sie mit langsamen Bewegungen von der Schulter gleiten. »Haben Sie das gehört?«, fragte sie tonlos,
während sie ihre Leggings bis zu den Fersen herunter rollte und
abstreifte. Als sie sich vor ihm aufbaute, behielt sie das forcierte
Grinsen bei und versuchte, einladend zu wirken. Am liebsten wäre
es ihr gewesen, wenn die Endokrin-Steuerung ihr Blut in Wallung und
die Brustwarzen zum Ersteifen gebracht hätte. Alles zu dem
einzigen Zweck, Erregung vorzutäuschen und jede Möglichkeit
zu nutzen, diesen jämmerlichen Mistkerl von dem Vorhaben
abzulenken, sich in den Atomtod zu wichsen und dabei die halbe Stadt
mitzunehmen. Sie war bereit, alles dafür zu tun,
näher an den Abzug heranzukommen…
    »Du darfst dich dem Thron nähern«, erklärte
Feldmarschall Professor Präsident Doktor Idi Amin und spreizte
die Beine. Mit dem Ausdruck leichten Widerwillens zerrte er die Hose
herunter. Sein Penis war tatsächlich groß und steif.
Außerdem war er mit nässenden Wunden übersät,
sodass er an eine verfaulte Aubergine erinnerte. »Knie nieder,
um deinen Kaiser zu küssen!«
    Rachel sah, dass er die Hände über den Kopf gestreckt
hatte. Während er träge lächelte, fuhr er mit den
Fingerspitzen der rechten Hand über den Abzug, der mit einem
Band an seinem Handgelenk befestigt war. Nervös kniete sie sich
vor ihn. »Mit meinen Händen kann ich Wunder wirken«,
bemerkte sie und griff ihm in den Schritt. Ihre Haut prickelte.
    »Dann tu’s«, befahl er ihr von oben herab.
»Und denk daran, dass ich als Präsident dein Leben oder
deinen Tod in meinen Händen halte.«
    Rachel nickte und strich sanft über seine Eichel, in der sie
eine Ader pulsieren sah. Während sie Galleflüssigkeit
hinunterschluckte, beugte sie sich näher zu ihm, um die
Entfernung zum Abzug besser einschätzen zu können.
»Darf ich Sie küssen, Herr Präsident? Sie sind ein
sehr mächtiger Mann. Würde Ihnen das gefallen? Ich bin Ihr
loyaler Untertan. Darf ich Sie auf den Mund küssen?«
    Der Feldmarschall und Professor setzte sich leicht auf. »Klar
doch«, erwiderte er und raffte sich zu einer würdevollen
Haltung auf, die eher Mitleid erregend wirkte. Während sie ihn
streichelte, stockte sein Atem.
    »He, das riecht aber seltsam«, sagte Rachel

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