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Suppenmord: Kommissar Hölderling kocht (German Edition)

Suppenmord: Kommissar Hölderling kocht (German Edition)

Titel: Suppenmord: Kommissar Hölderling kocht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edda Minck
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Tränen. «Ich will nach Hause …»
    Sigrid nahm ihre Freundin in den Arm. Und dann schluchzten beide.
    «Vielleicht solltet ihr auf eure Zimmer gehen und euch beruhigen. Es geht einfach nicht. Keiner kann hier weg.»
    «Wir werden alle umgebracht!» Traudels Schluchzen war in einen schrillen Diskant übergegangen, und Hölderling schaute sich um, ob nicht Conrad, immer für eine Ohrfeige gut, in Reichweite war. Aber es ging lediglich die Eingangstür auf, und Jürgen Zahn und Otto Lobenthal, angeführt von Annelies, stolperten mit Gretchens leblosem Körper und einer ganzen Fuhre Schnee in die Lobby. Traudel verstummte. Man hörte nur noch ein pfeifendes Keuchen, als sei sie kurz vorm Atemstillstand. Als die kleine Prozession die Treppe hinunter verschwunden war, sprangen Traudel und Sigrid auf, nahmen ihre Koffer und rannten die Treppe hinauf. «Wir werden das Zimmer nicht mehr verlassen! Sorg dafür, dass jemand Frühstück bringt!», schrie Traudel. «Ja, oder sorg dafür, dass die Bundeswehr mit Panzern kommt und uns hier rausholt. Oder die GSG 9 oder … oder … Ich werde noch wahnsinnig!»
    Gar keine schlechte Idee, dachte Hölderling und holte sein Handy aus der Hosentasche, als die beiden verschwunden waren.
    Bei Gruber meldete sich nur die Mailbox. Hölderling bat um Rückruf. Dann wählte er die private Telefonnummer von Frau Klingel. Auch da lief nur das Band, ebenso wie bei Zabel und Sophie Wackernagel. Bei Jobst musste er es gar nicht erst versuchen, der lag sowieso noch in Essig, wie jeden Samstagvormittag. Er schaute auf die Uhr. Um 9:30 Uhr in der Früh, an einem Samstag, war auf der ganzen Welt kein Trost zu finden. Was hätte er einem Anrufbeantworter anvertrauen sollen? Diese Dinger waren Sackgassen für Informationen. Sackgassen ohne Wendehammer. Er würde es später noch mal versuchen. Nach dem Frühstück. Falls davon überhaupt noch irgendetwas übrig war.
    Aber da musste er sich keine Sorgen machen. Die Platten mit Wurst, Käse und Brot waren gänzlich unangetastet, als er in die Bibliothek kam. Seine mühsam gerührten und geschüttelten Omeletts lagen blass und vertrocknet auf den Vorlegeplatten. Ferdinand Bundt zuckte bei seinem Eintreten die Schultern und machte ein missmutiges Gesicht. Hölderling nahm sich einen Kaffee, winkte Sonja zu sich und sagte leise: «Können Sie bitte den Damen Deitmers und Brandt ein Tablett mit Kaffee und Schnittchen bringen? Sie fühlen sich nicht wohl.»
    Sonja nickte und sagte: «Das mache ich. Die Damen sind in Maui und Bali untergebracht.»
    «Danke», sagte Hölderling und nahm einen Schluck Kaffee.
    Conrad Faust, der halbnackt in einem Sessel fläzte, kicherte. «Maui und Bali für Krethi und Plethi … ts …»
    «Was ist jetzt so lustig?», ereiferte sich Anton Witsch.
    «Nix», sagte Conrad Faust. «Ich werde nur der Absurdität dieser Veranstaltung nicht mehr gerecht, fürchte ich.»
    «So! Absurd nennst du das. Zwei Frauen sind tot, eine davon ist sogar deine. Ist dir das schon aufgefallen?», sagte Hanno Müller. «Ich glaube, wir haben hier ein echtes Problem. Sag du doch auch endlich mal was, Gregor!»
    «Genau, müsste die Polizei nicht mal allmählich was tun?», setzte Anton nach.
    «Und was, bitte, schlagt ihr vor?», sagte Hölderling und ließ sich auf einem Kanapee nieder.
    Ferdi Bundt hatte einen Teller mit Rührei, Schinken und Brot beladen und brachte ihn Hölderling zur Liegestatt.
    Conrad Faust sprang auf und brüllte: «Und wenn du jetzt einen Happen isst, Hölderling, dann prügel ich dir die Seele aus deinem fetten Leib … und alle Zähne … Dann kannst du nie wieder was essen! Glaub’s mir!»
    «Sieh an – die erste authentische Reaktion von dir», kam es von der Tür. Viktor trat ein und stellte sich schützend vor seinen Freund.
    «Nicht nötig», sagte Hölderling kauend. «Dann sagt mir doch alle mal, was ihr letzte Nacht gemacht habt. Viktor und ich sind Streife gegangen im Haus. Wo wart ihr?»
    Conrad ließ sich wieder in den Sessel fallen, und Müller & Witsch klappten die Münder zu.
    «Im Gegensatz zu euch haben wir was getan. Auch wenn es offensichtlich nichts geholfen hat. Aber immerhin», sagte Viktor.
    Hölderling kaute und wartete. Dann spülte er mit Kaffee nach.
    «Conrad, du machst von allen Anwesenden und allen Mitarbeitern eine Namens- und Adressenliste. Das solltest du wohl im Büro im Computer haben, oder?»
    Conrad Faust nickte.
    «Hat Marielle noch Verwandte, die wir benachrichtigen

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