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sus

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Titel: sus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown
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gute Stück und will es haben. Boxkampf mit
tödlichem Ausgang für unseren Klienten. Es gibt Diamanten, die nichts als
Unglück bringen. Vielleicht gehört der von Natascha auch dazu. Jedenfalls muß
er einiges wert sein. Sonst hätte ein Mann aus der Branche, z.B. Goldy , sich nicht so sehr dafür interessiert und mich auf
den Chinesen gehetzt, ohne von meinem Tarif abgeschreckt zu werden.“
    „Schlußfolgerung?“
    „ Goldys Mörder muß unter seinen Berufskollegen gesucht werden... wenigstens glaube ich
das... Ansonsten Fehlanzeige. Goldy hat mich
engagiert, und jemand anders profitiert davon: Sonia.“
    „Werden Sie Tchang-Pou besuchen?“
    „Stehenden Fußes.“
     
    * * *
     
    Ich betrete das
Chinarestaurant. Zwei Kellner sind damit beschäftigt, die Tische zu decken,
Speisenkarten hinzulegen usw. Es ist erst elf Uhr morgens, aber der Chef des
Hauses thront bereits hinter seiner Kasse. Ich gehe zu ihm. Er hebt den Kopf,
sieht mich an, zuckt aber nicht mit der Wimper. Ich begrüße ihn mit einer
kurzen Handbewegung, scheißfreundlich.
    „Ich weiß nicht, ob Sie mich
wiedererkennen“, sage ich lächelnd.
    Nicht ein Muskel bewegt sich in
seinem gelben Gesicht. „Ich erkenne Sie wieder“, antwortet er knapp.
    „Aber kennen tun Sie mich
nicht?“
    „Nein.“
    Ich überreiche ihm meine Karte.
    „Nestor Burma, Privatdetektiv.“
    „Und?“
    „Ich würde gerne ein wenig mit
Ihnen plaudern.“
    „Worüber?“
    „Über dies und das. Vor allem
über das: ich weiß nicht, wie das in China ist, lieber Monsieur Tchang-Pou , aber in unserem Land kommt man wegen Erpressung
in den Knast. Vielleicht bin ich ein verdammter Moralapostel. Ich will Ihnen
einen Vorschlag machen.“
    „Welchen?“
    „Von heute an vergessen Sie die
Russin und ich die Blonde.“
    „Die Russin? Dann war’s also
doch Sonia Perowskaia , die Sie geschickt hat?“
    „Nein. Goldy .“
    „ Goldy ?“
    „Ja.“
    „Sieh an, sieh an.“
    „Hab mir genug angesehen. Alles zu chinesisch , für meinen Geschmack. Wir wollen doch
nicht die Blonde vergessen, Monsieur Tchang . Und auch
nicht Goldy , wenn wir schon mal dabei sind, Monsieur Pou . Er ist tot. Erzähle ich Ihnen was Neues?“
    „Nein. Beschuldigen Sie mich,
ihn umgebracht zu haben?“
    „Nein. Sie haben sicher nichts
damit zu tun. Sie sehen, ich bin offen zu Ihnen. Vielleicht ziemlich blöd von
mir, aber so bin ich nun mal. Wie man hört, halten Sie mich ja sowieso für
blöd.“
    Er sagt keinen Ton, scheint mir
aber zuzustimmen. Bei diesem Spielchen hat er schlechte Karten.
    „Bleibt noch die Blonde“, fahre
ich fort.
    „Welche Blonde?“
    Ich zeige zur Decke.
    „Die Sie da oben in dem Schrank
aufgebahrt haben. Vielleicht ein Mitglied Ihrer großen Familie...“
    „So ungefähr.“
    „Ihr Chinesen habt einen sehr komplizierten
Totenkult. Sehr eigenartig. Ich weiß. Aber die Flics hier im Arrondissement sind nicht verpflichtet, ihn entsprechend zu würdigen.“
    „Die Flics hier im Arrondissement oder sonstwo würdigen nur die
Dornen der Rosen.“
    So langsam geht er mir auf die
Nerven, dieser Konfuzius-Verschnitt. Ich setze mein übelstes Gesicht auf und
gifte ihn an:
    „Ich hab die Schnauze voll von
Ihrem Chinesisch, Monsieur Pou . Sie können Ärger
bekommen, viel Ärger.“
    „Mir geht’s genauso. Ich hab
auch die Schnauze voll. Das Chinesische war ‘ne Art Patriotismus. Um nicht aus
der Übung zu kommen. Und was den Ärger betrifft... Jeder kann jedem ‘ne Menge
Ärger machen. Stimmt. Und ein Privatflic ganz
besonders. Also reden wir in aller Ruhe „Wird auch Zeit.“
    Er quält sich hinter seiner
Kasse hervor.
    „Gehen wir zu mir nach oben.
Dort sind wir ungestört.“
    „Wie Sie wünschen, Tchang . Aber ich warne Sie: wenn Sie mich mit der Blonden
verkuppeln wollen...“
    Er lacht lautlos, aber heftig.
Sein Gesicht bekommt Falten, seine Schultern zittern.
    „Sie mit der Blonden
verkuppeln!“ bringt er mühsam hervor. „Das ist wirklich zu komisch!“
    „Nicht unbedingt. Ich bin nicht
ohne Zwieback an Bord gegangen. Man weiß, daß ich bei Ihnen bin, und wenn ich
nach einer gewissen Zeit nicht wieder draußen bin
    „Sie haben nichts zu
befürchten“, sagt er, wieder ernst. „Hier entlang. Sie kennen ja den Weg. Aber
gestatten Sie mir trotzdem, voranzugehen.“
    Wir gehen hinaus, die Treppe
rauf, durch die Druckerwerkstatt — die Presse steht immer noch am selben Platz
— und betreten das Zimmer mit dem Leichenschrank. Tchang-Pou setzt sich davor, als

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