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Susan Andersen

Susan Andersen

Titel: Susan Andersen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rosarot in Seattle
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anstellen.“
    „Das soll ein Scherz sein, oder?“ Doch Jason musste den älteren Mann nur ansehen, um zu wissen, dass dies nicht der Fall war. „Himmel, Lieutenant, wir alle stellen ab und zu was an – und Teenager mehr als andere. Wollen Sie mich ernsthaft von meiner Arbeit abziehen, um eine verdammte Überwachungskamera zu spielen?“
    Greer zuckte mit den Schultern. „Was soll ich sagen? Der Bürgermeister möchte seinem Freund einen Gefallen tun, indem er die Kids verschont. Aber in allererster Linie ist er Politiker. Also geht er auf Nummer sicher und sorgt dafür, dass sie nichts anstellen, was die Ladenbesitzer oder Bewohner auf die Barrikaden treibt. Und Sie sind der Glückspilz, der ausgewählt wurde, um auf die Bande aufzupassen.“
    „Lieutenant, wir haben momentan diesen Anstieg an Ein...“
    „Oh, Sie werden sich um die Einbrüche kümmern, keine Sorge. Oder denken Sie vielleicht, auf ein paar Graffiti-Sprayer aufzupassen wäre Ihre einzige Aufgabe? Himmel, nein. Aber, unser Mann im Amt will Ihnen den Deal versüßen. Weil Sie das neben Ihrer normalen Arbeit erledigen müssen, bekommen Sie – Moment – ganze zwanzig Überstunden zugestanden.“
    „Oh, na dann. Solange ich als reicher Mann sterben kann.“ Jason behielt einen neutralen Gesichtsausdruck bei, während er mit seinem Lieutenant die weiteren Details durchsprach. Doch als er Greers Büro verließ, kochte er vor Wut. In der Sekunde, in der er zurück an seinem Schreibtisch war, blätterte er in seinem ramponierten Notizbuch zum November des letzten Jahres zurück, um Babes Telefonnummer herauszufinden. Diese gab er umgehend in die Adresssuche seines Computers ein.
    Er hatte keine Regeln verbogen – geschweige denn gebrochen. Das zumindest versicherte sich Jase, als er kurze Zeit später vor einem Apartmentgebäude im Fremont District hielt. Bildete diese Calloway sich etwa ein, dass sie einen Schmusehündchen-Polizisten an der Leine hatte? Er war ein von Steuergeldern bezahlter Beschäftigter im Dienst der Allgemeinheit und kein Leibeigener irgendwelcher reicher Tussis. Und er fuhr lediglich bei ihr vorbei, um sie darüber zu informieren, was sie von ihrer zukünftigen Zusammenarbeit erwarten durfte.
    Mit gerunzelter Stirn musterte er das alte Gebäude, während er aus dem Wagen stieg und abschloss. So hatte er sich die Wohngegend von Miss Oberschlau nicht gerade vorgestellt. Er hätte sie eher in den weltberühmten Epi-Apartments mit den todschicken Edelstahlschnörkeln am Südbau und Ausblick auf den Schiffskanal vermutet. Aber was zum Teufel wusste er schon? Vielleicht war dieses Gebäude eines von diesen ... Wie hatte Hohns Frau einmal ein Möbelstück genannt, von dem Jase meinte, dass es dringend einen neuen Anstrich brauchte? Shabby Chic. Vielleicht gehörte diese Gegend auch dazu.
    Doch der Fahrstuhl hatte die Größe einer englischen Telefonzelle und funktionierte nicht. Seufzend stieg er in den dritten Stock, noch immer nicht in der Lage, sich das Babe hier vorzustellen. Sein Blick wurde noch düsterer, als er das altersschwache Schloss an ihrer Tür entdeckte. Vielleicht klopfte er darum ein wenig härter als beabsichtigt an. Aber was zum Henker hatte diese Frau in einer dermaßen ungesicherten Wohnung zu suchen?
    Als auf sein Klopfen nicht umgehend geöffnet wurde, schlug er noch fester gegen die Tür. Zumindest war sie aus festem, erstklassigem Seattle-Holz.
    „Immer mit der Ruhe, Herrgott noch mal“, hörte er sie rufen. „Ich komme ja schon.“ Eine Sekunde später wurde die Tür aufgerissen.
    Auge in Auge standen sie sich gegenüber.
    „Oh“, sagte sie enttäuscht. „Sie sind es.“
    Er starrte sie nur an und spürte dasselbe, wie jedes Mal, wenn er sie sah. Was, eingerechnet mit heute Abend, erst das dritte Mal war. Ihm kam es allerdings vor, als ob er sie schon länger kannte. Vielleicht weil bei jedem Zusammentreffen dieser glühende Spieß durch seinen Rücken jagte und Neuronen in den entferntesten Winkeln seines Körpers unter Strom setzte.
    „Sehen Sie nicht mal durch den Spion, bevor Sie aufmachen?“, fragte er. „Und warum haben Sie keine Türkette?“ Nicht dass Türketten irgendetwas gegen einen Einbrecher ausrichten konnten.
    Sie hob das Kinn himmelwärts und kniff die Augen zusammen. Doch schon im nächsten Moment schenkte sie ihm ein so einzigartig süßes Lächeln, dass er sich besser auf Ärger einstellte.
    Dann flötete sie auch schon: „Oh, Daddy!“ Sie bewegte sich schneller als eine

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