Susan Mallery - Bakery Sister - 03
wusste er genau, war sich allerdings unsicher, wie er sie davon abhalten könnte, ohne allzu viel preiszugeben.
„Ja, denn ich mache mir Sorgen um Sie. Im Grunde sind Sie ein guter Kerl, aber Sie haben sich einmal an der Liebe verbrannt, daher sind Sie verschlossen, haben kein Vertrauen mehr und lassen sich niemals auf etwas ein. Ebenso wenig können Sie annehmen, was Sie nicht selbst auch anbieten. Aber was man nicht zu geben bereit ist, kann man auch nicht behalten.“ Sie machte eine Pause und sah ihn freundlich an. „Sie lieben sie noch. Ihr wehzutun, wird nur Ihren eigenen Schmerz verstärken. Sie haben ein Kind, an das sie denken müssen. Was glauben Sie wohl, wird Gabe von dem Mann halten, der seine Mutter zum Weinen gebracht hat?“
Sie drehte sich um und ging.
Matt starrte ihr hinterher, völlig entnervt von der Leichtigkeit, mit der sie ihn durchschaut hatte. Einzelheiten konnte sie gar nicht kennen, aber offensichtlich vermutete sie, dass er dabei war, irgendeinen Plan umzusetzen.
Er sagte sich, dass ihre Ansichten nicht von Bedeutung seien, und großenteils stimmte das auch. Außer dem Teil, wo es um Gabe ging. Er war zu weit gekommen, um seinen Sohn jetzt noch einmal zu verlieren.
Ja, den Jungen würde es eine Zeitlang mitnehmen, aber er würde darüber hinwegkommen. Ständig waren Kinder damit beschäftigt, von einem Elternteil zum andern zu pendeln. Sie kamen damit klar. Nur wünschte er sich für Gabe mehr, als dass er klarkam. Er wollte, dass es ihm gut ging.
„Ich muss es einfach tun“, murmelte er und wandte sich wieder seinem Computer zu. Aber die Grafik auf dem Bildschirm konnte seine Aufmerksamkeit nicht länger fesseln.
Er stand auf, lief in seinem Büro auf und ab, setzte sich wieder hin und blätterte in seinem Telefonbuch. Dann wählte er eine Nummer.
„Hallo?“ Die Stimme war ruhig, kühl und sehr sexy.
„Jade, hier ist Matt.“
„Matt? Von dir habe ich ja lange nichts gehört. Wie geht es dir?“
„Gut. Ich wollte fragen, ob du Zeit hast, mit mir heute Mittag essen zu gehen?“
„Ich sollte mich jetzt zieren und sagen, dass ich in meinem Terminkalender nachschauen muss, aber zufällig weiß ich, dass ich Zeit habe. Um zwölf bei Buchanan’s?“
„Ich werde da sein.“
Als er aufgelegt hatte, lehnte er sich in seinem Sessel zurück. Das Mittagessen mit Jade würde ihm gut tun. Sie war eine sehr attraktive, brillante Rechtsanwältin, die den Sex genoss, solange keine Bindungen damit verknüpft waren. Sie war die sexy Playmate-Version eines Mannes. Sie hasste Emotionen, spielte mit offenen Karten und sagte, was sie wollte. Mit anderen Worten, sie war perfekt.
Jade wartete bereits in dem Restaurant, als Matt eintraf. Sie war eine schlanke, dunkelhaarige Schönheit in einem Hosenanzug mit hochhackigen Pumps.
„Du siehst besser aus, als ich in Erinnerung hatte“, murmelte sie, als er ihr einen Kuss auf die Wange gab. „Und das soll schon was heißen.“
Ihr Parfüm war ihm vertraut, ebenso ihr flüchtiges Lächeln. Vor ein paar Monaten hatten sie eine Affäre miteinander, bis Arbeitsverpflichtungen sie auseinanderbrachten. Schon eine geraume Zeit hatte er sie anrufen wollen, war aber nie dazu gekommen.
Er legte eine Hand an ihr Kreuz, als man sie zu einem Separee führte und ihnen die Speisekarten reichte. Seine Karte legte er auf den Tisch und sah ihr in die dunklen Augen.
„Das hätten wir schon längst einmal tun sollen“, sagte er und fragte sich, warum er sich nie die Mühe gemacht hatte.
„Wir waren beide beschäftigt.“ Sie zuckte die Achseln. „Ich habe nicht herumgesessen und auf dich gewartet.“
„Nein. Du hast auf den Putz gehauen.“
Sie lachte. „Ein bisschen. Die Arbeit hat mich ganz schön in Anspruch genommen.“ Sie erzählte ihm von einer Lücke im Körperschaftsrecht, womit sie die Stunden, die sie abrechnen konnte, nahezu verdoppelt hatte.
Matt sah ihr mehr zu, als dass er zuhörte. Er bewunderte ihre makellose Haut, auf der das Licht spielte, und die Art, wie sie ihre Hände beim Sprechen bewegte. Sie war elegant und amüsant, und sie erzählte ihre Geschichte mit genau der richtigen Mischung aus Vertraulichkeit und Humor. Sie wären das perfekte Paar. Beide nicht sonderlich an romantischer Liebe interessiert, zufrieden mit gutem Sex und einem gelegentlichen Abendessen.
Dann dachte er an seinen Sohn, wie Gabe aussah, wenn er lächelte. Er dachte an ihre Spiele und an das ganze Spielzeug, das überall im Haus verstreut herumlag.
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