Susan Mallery - Bakery Sister - 03
und ich war verletzt. Ich habe mich schuldig gefühlt.“
„Wegen Drew?“, fragte Matt, wobei in seinen Augen Zorn aufflackerte.
Sie erstarrte. „Nein. Da war nichts. Das hatte ich dir doch gesagt.“ Sie warf einen Blick auf ihren Sohn. „Lass uns darüber später reden.“
„In Ordnung, aber wir werden darüber reden.“
Weil er mir nicht glaubt, dachte sie traurig. Genauso wenig, wie Nicole ihr glaubte. Sie schob ihren Teller weg und drückte eine Hand auf ihren Magen. Ihr war übel, und sie fühlte sich nicht wohl. Nichts lief so, wie sie es sich wünschte. In ihrer Fantasie hatte es die perfekte Familienzusammenführung gegeben. Stattdessen sah sie sich mit einer scheußlichen Realität konfrontiert, und das war wirklich ätzend.
„Ich schulde dir Unterhaltszahlungen“, stellte Matt fest.
Was? „Nein, das tust du nicht.“
„Gabe ist mein Sohn. Ich bin verantwortlich.“
„Darum geht es mir bei alledem wirklich nicht.“ Sie wünschte, sie wüsste, was er dachte. Früher hatte sie es ihm ansehen können, aber jetzt war er ihr ein Rätsel. „Ich bin nicht zurückgekommen, weil ich Geld brauche. Ich bin zurückgekommen, damit du und Gabe Gelegenheit bekommt, euch kennenzulernen.“
Matt sah nicht so aus, als würde er ihr glauben, sagte aber nichts. War das nun ein gutes oder ein schlechtes Zeichen? War es zu spät für ihn, eine Verbindung zu seinem Sohn herzustellen? Sie weigerte sich, das zu glauben.
Gabe lehnte sich an sie und seufzte.
„Müde, kleiner Freund?“, fragte sie und strich ihm über den Kopf. „Du warst auch heute Morgen schon ganz schön aktiv.“
Er sah Matt an. „Erst hab ich mit meiner Grandma draußen gespielt, dann haben wir eine Geschichte gelesen. Ich lerne die Buchstaben. Ich kann schon bis Q.“
Matts Miene wurde hart. „Deine Grandma?“
Im Stillen fluchte Jesse. Sie hatte sich doch vorgenommen, ihm davon zu erzählen!
„Hmm-mhm. Meine Grandma Paula“, bestätigte Gabe.
Jesse legte einen Arm um ihren Sohn. „Ich hatte auch sie besucht, denn sie ist die einzige von den Großeltern, die Gabe noch hat, und ich wollte, dass sie sich begegnen. Sie hat sich wahnsinnig gefreut und uns eingeladen, bei ihr zu wohnen.“
„Das kannst du nicht“, erklärte ihr Matt. „Nicht bei ihr.“
„Warum nicht? Dort ist genügend Platz, und mit Gabe kann sie wunderbar umgehen. Ich möchte, dass er seine gesamte Familie kennenlernt.“
„Geld wirst du aus ihr nicht rausschlagen. Auch wenn sie noch so liebenswürdig ist, ihr Geld hält sie unter Verschluss.“
Jesse schoss die Hitze in die Wangen. „Ist es das, was du glaubst?“, fragte sie ihn und stand auf. „Dass es mir bei all dem nur ums Geld geht? Es gibt wichtigere Dinge.“
„Die Einzigen, die das wirklich glauben, sind die, die kein Geld haben. Ich schätze mal, du gehörst dazu.“
„Da hast du recht. Ich besitze keine Millionen wie du, und ich brauche sie auch nicht. Gabe und ich kommen auch so gut klar.“
„Das ist doch Blödsinn, und das weißt du. Es geht dir doch nur darum, einen Weg zu finden, wie du an dem teilhaben kannst, was ich besitze. Gib es doch einfach zu, Jesse. Dann hätten wir wenigstens eine aufrichtige Basis.“
Sie konnte nicht fassen, was er da sagte. Glaubte er das wirklich von ihr? Oder galt das gar nicht nur für sie? Vielleicht dachte er dasselbe auch von allen anderen?
„Es interessiert dich doch gar nicht, ob ich aufrichtig bin“, hielt sie ihm vor. „Du glaubst doch nur, was du glauben willst, weil es einfacher ist. Davon werde ich dich nicht abhalten können, also werde ich es auch nicht versuchen. Was ich allerdings gerne wissen möchte – wie konnte es nur dazu kommen, dass du dich so verändert hast? Früher warst du nicht so.“
Er stand auf und musterte sie. Dann zog er spöttisch lächelnd einen Mundwinkel hoch. „Ich bin das, was du aus mir gemacht hast, Jesse. Darauf kannst du stolz sein.“
Jesse hielt vor der roten Ampel und gab sich die größte Mühe, wach zu werden. Noch immer war sie völlig aufgewühlt von dem Gespräch mit Matt am Tag zuvor. Sie hatte kaum schlafen können und war dann früh aufgestanden, um Brownies zu backen.
Und nicht einmal, als die ihren köstlichen Duft verströmten, war es ihr auch nur im Geringsten besser gegangen. Sie fühlte sich müde und zerschlagen, und wenn sie sich sagte, dass sie Matt einfach vergessen sollte, mochte das ja durchaus ein guter Rat sein, aber nichts, wozu sie in der Lage zu sein schien. Vom Kopf
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