Susan Mallery - Buchanan - 01
erkläre dir, wie man Servietten faltet?“
„Mein Job ist doch etwas anspruchsvoller.“
„Du weißt, was ich meine.“
„Das tue ich, und ich stimme dir zu. Die Küche ist dein Bereich.“
„Abgesehen von den Ratten.“
„Schön. Die Ratten gehören mir“, sagte er.
Sie leckte ihren Löffel ab. „Gloria ist nicht gekommen. Ich dachte, dass sie vielleicht vorbeischauen würde.“
„Sie war gestern Abend hier.“
„Oh, ich weiß.“
Er runzelte die Stirn. „Hat sie dich verärgert?“
Penny zuckte die Achseln. „Hast du etwas anderes erwartet?“
„Möchtest du darüber reden?“
„Eigentlich nicht. Sie ist eine kalte Frau. Das hat sich nicht geändert. Als wir verheiratet waren, hatte ich zwar nicht richtig Angst vor ihr, aber zur besten Freundin musste ich sie auch nicht haben.“
„Sie gehört nicht gerade zu meinen Lieblingsmenschen.“
„Das finde ich traurig“, sagte Penny.
„Warum?“
„Weil sie zur Familie gehört. Deine Eltern sind gestorben. Sie ist das letzte lebende Mitglied einer früheren Generation. Zu schade, dass sie es einem so schwer macht.“
Da sich nichts an seiner Familiensituation geändert hatte, seit er und Penny sich getrennt hatten, traf sie mit ihrer Einschätzung der Lage den Nagel auf den Kopf.
„Ich glaube, sie müsste einmal flachgelegt werden.“
Cal zuckte zusammen. „Bitte sag, dass du nicht von Gloria redest.“
„Ist doch wahr. Was glaubst du, wann der alte Vogel es das letzte Mal getan hat.“
„Ich werde nicht darüber nachdenken.“
„Ich verlange nicht, dass du im Zimmer anwesend bist und zusiehst. Ich meine, sie ist einsam. Es ist traurig.“
„Du bist netter zu ihr, als sie verdient.“
„Ich habe sehr wenig mit ihr zu tun, deshalb ist es leichter für mich. Obwohl sie mir gestern Abend wirklich auf die Nerven gegangen ist.“
„Was hat sie gesagt?“
„Was hat wer gesagt?“, fragte Reid, der mit Naomi die Küche betrat. „Dani und Hugh sind aufgebrochen. Wir sollen euch Gute Nacht von ihnen sagen. Wir machen uns auch auf den Weg nach Hause.“
„Danke fürs Kommen, Süßer“, sagte Penny zu Reid.
Er kam zu ihr und küsste sie auf die Wange. „Danke dir, du scharfes Mädchen.“
Penny lachte. „Gute Nacht, Naomi. Wir sehen uns morgen.“
„Morgen früh in alter Frische.“
Reid legte den Arm um sie. „Zumindest früh. Dass deine Assistentin heute viel zum Schlafen kommt, glaube ich eher nicht.“
Naomi lächelte. „Das mag ich an einem Mann.“ Als sie an Cal vorbeiging, tätschelte sie seinen Arm. „Willst du wissen, wie oft wir es die letzte Nacht getan haben?“
„Nicht für viel Geld.“
Als die Eingangstür im Vorderteil des Lokals ins Schloss fiel, grinste Penny. „Glaubst du, sie warten, bis sie bei ihm zu Hause sind, oder machen sie es schon im Auto?“
„Was ist los mit dir? Du bist heute in Hochform, was Gespräche über Sex betrifft.“ War sie in Stimmung? Er jedenfalls wäre nur allzu bereit. Penny hatte immer noch diese Wirkung auf ihn. Es genügte, wenn sie im selben Raum war wie er … „Man könnte glauben, du sprichst eine Einladung aus.“
Ihr Blick verdüsterte sich. „Denk nicht mal dran! Das ist meine Küche, und ich weiß, wo die Messer sind. Es ist nur interessant, Vermutungen anzustellen – gut, nicht über Gloria, weil ich sie mir nicht nackt vorstellen will, aber über Reid und Naomi. Komm schon, es ist einfach erstaunlich. Sie sind dabei, sich gegenseitig darin zu übertrumpfen, wer es im Leben auf die meisten Partner bringt.“
„Wird das mit der Zeit nicht eintönig?“
Pennys Augen funkelten angriffslustig. „Willst du sagen, Sex wird langweilig? Wie interessant.“
„Nein, ich meinte, dass der ständige Partnerwechsel eintönig wird. Das Zählen von Eroberungen habe ich aufgegeben, als ich ungefähr zwanzig war. Sex macht mir mehr Spaß, wenn ich in einer Beziehung bin.“
Bei Penny hatte er keinen Grund gehabt zu klagen. Sie war zärtlich, sensibel und so abenteuerlustig gewesen, dass er immer gespannt war, was als Nächstes passieren würde.
„Ich glaube, sie tun es, weil sie es können“, sagte sie. „Naomi ist bestimmt noch nie einem Kerl begegnet, der sie nicht wollte. Und Reid … Tja, Reid ist eben Reid. Er zieht die Frauen an.“
„Dich nicht.“
„Ich weiß. Für mich war er immer nur ein Freund.“
„Und nachdem wir uns getrennt hatten?“
Er hatte sich das schon öfter gefragt. Hatte sein Bruder sich etwa als Tröster angeboten? Nein,
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