Susan Mallery - Buchanan - 03
doch zu.“
„Nicht mal unter Androhung von Folter.“
Er sah sie fragend an. „Also habe ich recht. Geben Sie es zu!
„Nein. Ich glaube immer noch, dass ihre Familie sie zu der Person gemacht hat, die sie ist. Sie ist einsam und allein.“
„Sie ist miesepetrig, schwierig und fies.“
„Sie ist nicht fies. Nicht zu mir.“
„Sie kennen sie noch nicht gut genug“, sagte Reid und ließ eine der Tortillas in die heiße Pfanne gleiten.
Lori stellte ihr leeres Glas ab und versuchte, etwas anderes anzuschauen als den Mann am Herd. Wenn sie sich nicht mit irgendetwas ablenkte, würde sie bald etwas Lächerliches tun.
Es spielte offensichtlich keine Rolle, dass ihr sein Charakter suspekt war. Ihr Körper interessierte sich auch nicht für die dreitausend Frauen, mit denen er Sex gehabt hatte ..., sondern wollte einfach nur Frau Nummer dreitausendundeins sein. Wie traurig.
Sie nahm das oberste Blatt Papier von dem Stapel, den Reid durchgesehen hatte.
„Was ist das?“, wollte sie wissen und überflog den Autogrammwunsch eines Jungen.
„Ein Haufen Probleme, den mir mein Manager geschickt hat“, seufzte Reid. „Sein Büro erledigt normalerweise die Fanpost für mich. Ist vielleicht ein Fehler.“
Lori dachte an den Seitenhieb in dem Zeitungsartikel, in dem es hieß, Reid engagiere sich nicht für bedürftige Kinder.
Er wendete die Tortilla in der Pfanne. „Ich wollte mich nie damit abgeben“, sagte er. „Das ist mein großes Verbrechen. Ich habe anderen Menschen gewisse Dinge anvertraut, und sie haben einen Scheißjob gemacht. Seth schickt zum Beispiel am liebsten einfach nur Schecks raus.“
„Seth ist Ihr Manager?“
Reid nickte. „Ich war zur Eröffnung eines Kinderkrankenhauses eingeladen, wusste aber nichts davon. Ich war einer der Programmpunkte. Das ist einfach nicht in Ordnung.“
„Aber wenn Sie nichts davon gewusst haben, ist es doch nicht Ihre Schuld!“ Moment mal! Hatte sie ihn gerade verteidigt? Am liebsten hätte sie sich geohrfeigt. Sie fand ihn oberflächlich und eingebildet. Und es gab diese Nacktfotos! Könnte sie bitte aufwachen?
„Sagen Sie das mal den Leuten, die auf mich gewartet haben.“ Er nahm einen Teller vom Regal und ließ die Quesadilla daraufgleiten. „Es kommt noch schlimmer: Ein Junge, der nicht mehr lange zu leben hat, hat den letzten Wunsch, mich einmal zu treffen. Aber Seth schickte dem Jungen stattdessen ein Autogramm und einen von mir signierten Baseball.“
Reid stellte ihr den Teller hin und ließ sich ihr gegenüber auf einen Stuhl fallen. „Das kotzt mich alles an.“
Sie fühlte sich hin und her gerissen. Einerseits tat er ihr leid, andererseits hätte sie ihn am liebsten durchgeschüttelt. „Sie sind ein berühmter Baseballspieler, oder?“, fragte sie, bevor sie einen Bissen nahm. Die Quesadilla war perfekt -schön heiß, mit geschmolzenem Käse, gegrilltem Hühnchen und ziemlich scharf gewürzt.
„Ich war mal einer.“
„Dann haben Sie viel eher als andere Menschen die Möglichkeit, Dinge zu verändern. Okay, offensichtlich ist einiges schiefgelaufen. Das ist nicht mehr zu ändern. Aber Sie können es wiedergutmachen. In dem Artikel stand zum Beispiel etwas von Familien, die kein Rückflugticket erhalten haben. Erstatten Sie diesen Familien die entstandenen Kosten. Rufen Sie den kranken Jungen an und besuchen Sie ihn jetzt. Kümmern Sie sich selbst um Ihre Fanpost, beschimpfen Sie Ihren Manager oder feuern Sie ihn. Werden Sie aktiv!“
Reid starrte aus dem Fenster. „So leicht ist das nicht.“
Sie konnte es nicht fassen. Ihr Mitleid war verflogen. „Ach was! Ich weiß, dass Sie bisher so sehr mit Ihrem aufregenden Leben beschäftigt waren, aber diese Ausrede haben Sie jetzt nicht mehr. Sie tragen eine Verantwortung. Tun Sie das, was man von einem verantwortungsbewussten Menschen erwartet. Werden Sie erwachsen! Vielleicht können Sie sich ja selbst noch überraschen.“
„Sie halten wohl nicht viel von mir, was?“
„Nein.“
Er antwortete ihr mit dem Anflug eines Lächelns. Sehr sexy. Plötzlich hatte der Ausdruck „hin und weg sein“ eine ganz neue Bedeutung für sie. Am liebsten würde sie sich sofort die Kleider vom Leib reißen und ihn an Ort und Stelle vernaschen – auf dem Küchentisch.
Aber angeblich war Reid ja nicht gut im Bett, wenn man dieser Cassie glauben durfte. Nur hatte Lori das Gefühl, dass Cassie log. Denn alles an Reid – die Art, wie er sich bewegte, wie er sprach, wie er flirtete – machte deutlich,
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