Susan Mallery - Buchanan - 03
stand.
„Mein Blutzuckerspiegel ist zu niedrig. Ich klappe gleich zusammen. Lassen Sie mich, es geht mir gut.“
Er ignorierte sie, so wie sie Glorias Aufforderungen, sie in Ruhe zu lassen, ignorierte. „Was brauchen Sie?“
Oralverkehr? Nein, das war es nicht. „Saft. Etwas zu essen.“
„Kommt.“
Er drückte sie sanft auf einen Stuhl und holte ihr ein Glas Orangensaft. Sie leerte es zur Hälfte und ließ die süße Flüssigkeit einen Moment im Mund, bevor sie sie herunterschluckte.
Das Ergebnis zeigte sich augenblicklich. Sie hörte auf zu zittern, ihr Körper entspannte sich, und sie fühlte sich so gut wie wiederhergestellt.
„Jetzt geht’s mir besser“, sagte sie und sah ihn an. „Vielen Dank. Und jetzt lassen Sie mich allein.“
„Wie nett“, bemerkte er sarkastisch. „Was hat Ihnen denn den Tag verhagelt?“
„Wollen Sie das wirklich wissen? Sie! Vor dem Haus habe ich heute Morgen eine Journalistin angetroffen. Ich sollte ihr bestätigen, dass Sie hier wohnen, was ich aber nicht getan habe. Zum Dank zeigte sie mir ein paar Fotos, die sie aus dem Internet heruntergeladen hat. Raten Sie mal, wer darauf zu sehen war.“
Seine Miene verdüsterte sich. „Ich dachte, die wären endlich Vergangenheit!“
„Sie kennen die Bilder?“ Sollte sie das jetzt gut oder schlecht finden?
„Die Aufnahmen wurden vor sechs Jahren gemacht“, sagte er wütend. „Ich wusste nichts davon. Die Frau wollte ihren Freundinnen einen Beweis liefern. Dann schlug wohl eine von ihnen vor, sie könnte doch mehr daraus machen. Also stellte sie die Fotos ins Netz.“
Er klang frustriert, wütend und beschämt. Lori wollte ihm glauben, aber das war nicht so leicht. „Wie kann einem denn so was passieren?“, fragte sie. „Normalen Menschen jedenfalls nicht. Kompromittierende Fotos im Internet, herumschnüffelnde Journalisten – vielleicht sollten Sie mal Ihren Lebensstil ändern.“
„Das versuche ich gerade. Aber Dinge wie diese machen mir das unmöglich. Ich habe damals sogar eine gerichtliche Verfügung erwirkt, dass die Bilder von der Website genommen werden müssen. Aber auf anderen Seiten tauchen sie anscheinend immer wieder auf. Und jetzt will ich nicht mehr über dieses Thema sprechen. Geht es Ihnen wieder besser?“
Der abrupte Themenwechsel irritierte Lori. „Ja. Ich muss nur etwas essen.“
„Wegen Ihres Blutzuckerspiegels?“
Sie nickte. „Am besten wäre Schokolade. Am liebsten von ‚Dilettante Chocolates’.“
„Sie machen Witze. Gesund kann das nicht sein!“
„Ist es auch nicht.“ Wie er. Er war auch nicht gesund für sie. „Aber ich hätte Lust darauf.“
Reid schüttelte den Kopf und murmelte vor sich hin: „Mal sehen, ob wir was Richtiges zu essen im Haus haben.“
Er öffnete den Kühlschrank und nahm geriebenen Käse, gekochtes Hühnchen, Salsa und vier Weizentortillas heraus. Lori konnte sich nicht erinnern, diese Sachen im Kühlschrank gesehen zu haben.
„Waren Sie einkaufen?“, fragte sie.
„Habe ich online bestellt. In dieser Küche gab es ja nichts.“
Dann ist das Internet ja doch nicht so schlecht, dachte sie. „Glorias Essen wird geliefert, und ich bringe mir meins selbst mit.“
Er zuckte die Schultern und griff sich eine große Pfanne. „Jetzt gibt’s was Richtiges.“
„Was meinen Sie?“
„Ich mache Ihnen eine Quesadilla.“
Sie wusste nicht, was sie mehr überraschte: die Tatsache, dass er so etwas zubereiten konnte oder dass er es für sie zubereitete. „Sie können kochen?“
„Es gibt ein paar Kleinigkeiten, die ich zubereiten kann. Ich bin vielseitig begabt.“
„Ich habe meinen eigenen Lunch dabei.“
Er sah sie an. „Nein, das geht anders. Moment, lassen Sie mich kurz nachdenken. Ach ja, so war’s. Wie wär’s mit: ‚Danke, Reid, dass Sie mir etwas zu essen machen und mich so vor dem Tod bewahren.‘“
Sie lächelte widerstrebend. „Ihr Sinn für Dramatik ist gut ausgeprägt.“
„Ich bin es gewohnt, dass man mich bewundert.“
Das glaubte sie gern. Obwohl er sicher inzwischen ein paar Fans verloren hatte.
Sie fragte sich, wie es wohl war, im Rampenlicht zu stehen, und kam zu dem Schluss, dass es nicht so toll war. In Reids Fall kam noch dazu, dass er kein gutes Händchen in Sachen Frauenwahl bewies.
Während die Pfanne heiß wurde und Reid die Zutaten für die Quesadilla zusammenrührte, fragte er: „Wie läuft’s mit Gloria?“
„Super. Sie macht Fortschritte.“
„Sie ist schwierig“, sagte er. „Geben Sie’s
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