Susan Mallery - Buchanan - 03
Glück bedeutet das nicht so viel.“
„Natürlich hat das viel zu bedeuten. Du hast noch nie auf einen Mann so reagiert.“
„Und es wird auch nie wieder vorkommen.“ Sie wusste, dass es nicht funktionieren konnte. Er war der Typ Mann, den sie eigentlich nicht ausstehen konnte, und sie war unsichtbar für ihn. Nicht gerade gelungene Voraussetzungen für eine glückliche Beziehung.
Sie atmete mit einem Seufzer aus. „Ich habe ihm gesagt, er soll mich in Ruhe lassen. Kam nicht gut an.“
„Er wird es verkraften. Und außerdem ...“ Madeline rutschte von der Anrichte und lächelte. „Männer sind verrückt nach Frauen. Und das kannst du immer noch zu deinem Vorteil nutzen.“
Lori betrachtete ihre unfassbar schöne Schwester. Ihr war klar, dass ganze Horden von Männern nach Madeline verrückt gewesen waren, aber sie hatte sich immer zurückgehalten.
„Ich werde schon einen Weg finden, wie ich damit fertig werde“, sagte Lori. „Wie ich von ihm loskomme.“
„Ich würde mir wünschen, dass du genau das Gegenteil tust. Du brauchst mal wieder eine kleine Affäre, und Reid klingt wie der perfekte Mann für eine heiße Affäre.“
Irgendwie war es süß von ihrer Schwester zu glauben, Lori hätte in diesem Spiel die Karten in der Hand. Bevor sie das richtigstellen konnte, klopfte es an der Hintertür.
„Ach, gut“, sagte Madeline und ging zur Küchentür. „Da ist sie.“
In Loris Magen verkrampfte sich etwas. „Wer? Was hast du vor?“
In diesem Moment öffnete sich die Hintertür, und ihre Mutter kam herein. Sie lächelte ihre Töchter an und hielt zwei Tüten hoch.
„Ich habe was vom Chinesen mitgebracht“, sagte Evie Johnston. „So viel, dass ihr noch tagelang von den Resten essen werdet.“
„Super, Mom“, sagte Madeline und stellte die Tüten auf die Anrichte. Dann nahm sie ihre Mutter in den Arm und küsste sie. „Es riecht wunderbar. Ich habe schon totalen Hunger.“
„Gut. Ich finde nämlich, du isst nicht genug.“
Evie löste sich von Madeline und lächelte Lori an. „Und wie geht’s dir?“
„Gut.“ Lori lächelte angestrengt. Sie fühlte Ärger in sich aufsteigen, weil sie sich ausgegrenzt vorkam. Es war zwar ihr Haus, aber wenn ihre Schwester und ihre Mutter zusammen waren, war sie abgemeldet.
Evie wandte sich an Madeline. „Du siehst gut aus. Ruhst du dich auch genug aus? Machst du, was der Arzt sagt?“
Madeline lachte. „Mir geht’s gut, Mom. Ich fühle mich großartig. Lori kümmert sich toll um mich.“
„Das sollte sie auch. Außerdem ist sie Krankenschwester, also hör auf sie. Und Lori, du musst wirklich gut auf deine Schwester aufpassen.“
Lori ignorierte die Ermahnung und inspizierte die mitgebrachten Leckereien. Sie war daran gewöhnt, es ihrer Mutter nicht recht machen zu können. Als sie Vorjahren angekündigt hatte, sie wolle Krankenschwester werden, war die erste Reaktion ihrer Mutter gewesen: „Du schaffst doch die Prüfungen gar nicht. Und wer will schon sein Leben lang Bettpfannen ausleeren! Willst du nicht lieber Kosmetikerin werden?“
Während Madeline und ihre Mutter plauderten, deckte Lori den Tisch und machte das Essen zurecht.
Natürlich war das Leben ihrer Mutter nicht einfach gewesen. Sie hatte jung geheiratet und war beinah sofort schwanger geworden. Noch bevor Lori, ihre zweite, ungewollte, Tochter, zur Welt kam, war ihr Mann mit einer anderen Frau durchgebrannt.
Evie hatte ihr Leben lang in einem großen Wohnwagen gelebt und alle möglichen Jobs angenommen, wenn sie nicht gerade ihre Trinkphase hatte. Der einzige Lichtblick in ihrem tristen Dasein war die Existenz ihrer ersten, perfekten, Tochter gewesen.
Madeline war nicht nur schon als Baby hübsch gewesen, sie lernte auch früher laufen und sprechen als andere Kinder. Sie war immer und überall beliebt, war freundlich, charmant und weltoffen. Lori war das genaue Gegenteil von ihr, und das konnte ihre Mutter ihr nicht verzeihen.
Evie stellte die Teller auf den Tisch. „Lori, du solltest lieber keinen Wein trinken, das ist nicht gut für dich. Madeline darf sowieso nichts trinken, und du machst es ihr damit nicht gerade leichter.“
Madeline schnappte sich Loris Weinglas und stellte es neben Loris Teller. „Mom, das stört mich nicht. Lori arbeitet viel. Wenn ihr am Feierabend nach einem Glas Wein ist, dann lass sie bitte.“
„Es ist einfach nicht gut“, wiederholte Evie und presste die Lippen zusammen.
Lori war sicher, dass ihre Sorge in Wirklichkeit sich selbst
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