Susan Mallery - Buchanan - 03
schönes Gefühl. Es machte ihm auch ein bisschen Angst, aber es war schön.
Sie zog ihre Hand zurück. „Dieser Seth scheint ein ziemlicher Idiot zu sein. Es ist gut und schön, wenn er deine Fanpost bearbeitet und Auftritte bucht, aber wenn er dabei nur Mist macht? Und was ist mit diesem Zeke?“
„Er ist seit zwanzig Jahren in seinem Beruf tätig und total korrekt. Er nimmt nicht einmal Weihnachtsgeschenke von seinen Mandanten an. Er gestattet uns, dass wir einen Delikatessenkorb an sein Büro schicken, aber das war’s auch schon. Kein Schmiergeld, keine Vergünstigungen. Nicht mal Tickets für die Spiele.“
„Gut. Wirf Seth raus und setz Zeke auf seine Position. In nächster Zeit wirst du keine öffentlichen Auftritte wahrnehmen. Und wenn doch, kenne ich Medienleute, die wissen, was sie tun, und sich darum kümmern werden. Sie sind keine Idioten.“
„Du willst mir vorschreiben, was ich zu tun habe“, sagte er, in Wirklichkeit ganz und gar nicht verärgert über ihre Vorschläge. Er wusste, dass er Seth feuern musste – er hatte es bisher nur hinausgeschoben. Es überraschte ihn, dass sie so viel Interesse zeigte.
„Du schaffst das schon“, ermunterte sie ihn. „Übernimm endlich Verantwortung. Wir werden uns beide verändern.“
„Ich hätte nie gedacht, dass wir uns mal über so etwas unterhalten“, gestand Reid.
Gloria lächelte. „Überraschung.“
Am nächsten Morgen war Reids erste Aktion, dass er Seth anrief und ihn entließ. Einen recht aggressiven Brief von seinem Anwalt schickte er sofort hinterher. Seth versuchte zunächst zu protestieren, gab aber relativ schnell auf. Für Reid war damit klar, dass Seth seine Fehler bewusst waren. Aber anstatt das Problem zu beheben, machte er sich lieber aus dem Staub. Reids nächster Anruf galt Zeke.
„Hat mein Anwalt sich schon bei Ihnen gemeldet?“, fragte er zur Begrüßung.
„Wegen Seth? Ja. Das war schon längst fällig.“
Reid lehnte sich auf seinem Stuhl zurück und stöhnte. „Sie wussten, dass er Mist verzapft hat?“
„Er ist nicht gerade der Fleißigste. Er tut nur das Nötigste und ist auch noch stolz darauf. Er ist nur auf das Geld und die Vergünstigungen aus. Er arbeitet gern für erfolgreiche Prominente.“
Das erklärte dann auch, warum er die Kündigung ohne mit der Wimper zu zucken akzeptiert hatte. Als Exbaseballer mit Negativschlagzeilen war Reid für Seth kein interessantes Objekt mehr.
„Ich habe ihm aufgetragen, mir alle Unterlagen zu schicken“, sagte Reid. „Das meiste davon werde ich wohl an Sie weiterleiten.“
„Wir werden das schon hinkriegen“, versicherte Zeke ihm.
„Klar. Wie sehen die Finanzen aus?“
Zeke lachte leise. „Ich gehe davon aus, dass Sie damit Ihre eigenen meinen.“ Man hörte Tastenklappern auf dem Computer. „Ihr Portfolio ist breit gestreut. Aktien, Immobilien, einige kleine Unternehmen. Schätzungsweise um die einhun-dertfünfundachtzig Millionen, plus/minus.“
Reid fluchte leise. Er hatte sich nie um Geldanlagen und Sonstiges gekümmert. Dafür bezahlte er schließlich Zeke. Zehn Jahre lang hatte er mehr oder minder nur das getan, worauf er Lust hatte, und er hatte ja auch gut verdient. Er hatte nicht gerade gespart, aber er hatte sein Geld auch nicht verschleudert.
„Trotz dieser Summe haben die Kinder kein Rückflugticket bekommen“, murmelte er.
„Wir haben uns darum gekümmert“, sagte Zeke. „Wir haben bereits vor vier Wochen einen Scheck rausgeschickt.“
„Ja, einen Scheck über tausend Dollar. Wofür sollte das denn reichen?“
„Zwei Rückfahrttickets. Wieso? Hatte die Familie noch weitere Auslagen?“
Familie? „Zeke, es war nicht nur eine Familie. Es war die gesamte Mannschaft!“
Zeke fluchte. „Das wusste ich nicht. Seth hat es mir so vermittelt, als beträfe das mit den Tickets nur eine Familie. Himmel, der Scheck muss dem Team ja wie der reinste Hohn vorgekommen sein.“
„Schlimmer. Ein paar Familien stecken wegen der Geschichte richtig im Schlamassel. Viele von ihnen konnten sich die Rückflugtickets eigentlich gar nicht leisten. Eine Familie musste sogar ihr Auto verkaufen.“
„Verdammt noch mal, Reid. So etwas darf nicht passieren! Darum hätten wir uns besser kümmern müssen.“
Reid wurde klar, dass Seth und Zeke nichts miteinander gemein hatten. „Ich will die Sache beheben“, sagte er zu seinem neuen Manager. „Können Sie irgendwie herausfinden, welche Kosten jede einzelne Familie hatte und noch ein paar Tausend Dollar
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