Susan Mallery - Buchanan - 03
hinterherschicken? Und die Familie, die ihr Auto weggeben musste ... schenken wir ihnen ein neues. Und stellen Sie einen weiteren Scheck aus wegen möglicherweise anfallender Steuern.“
Er hörte, wie Zeke die Computertastatur bearbeitete. „Wird erledigt. Sonst noch etwas?“
„Im Moment nicht. Ich werde die Briefe und Anfragen durchgehen, sobald sie hier eintreffen. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass dies nicht die einzige Sache bleibt, die schiefgelaufen ist.“
„Das kriegen wir schon wieder hin“, beruhigte Zeke ihn. „Alles ist machbar.“
„In Ordnung“, sagte Reid und legte auf.
Nur eine Sache war nicht machbar. Der Junge, der gestorben war, ohne dass sich Reid bei ihm gemeldet hatte. Wie viele andere Menschen hatte er auf diese Weise verletzt? Für wie viele andere große und kleine Katastrophen wurde er noch verantwortlich gemacht?
Am nächsten Morgen ging er Lori suchen. Er hatte wieder mal nicht schlafen können, und ihm war plötzlich eine Sache unangenehm klar geworden.
Lori war so sauer auf ihn, weil er mit den beiden anderen Krankenschwestern geschlafen hatte, aber mit ihr nicht.
Er wollte ihr sagen, sie solle es nicht persönlich nehmen. Aber wie sollte das bei einer Frau wohl anders ankommen? Sollte er ihr etwa erklären, er hätte nicht mit ihr geschlafen, weil sie für ihn in Sachen Sex nicht interessant gewesen war? Klang nach einer tollen Unterhaltung.
Leichter wäre es, Lori und ihre verletzten Gefühle einfach zu vergessen, aber so schnell ging das auch nicht. Es war schon schlimm genug, dass alle ihn für einen Vollidioten hielten – nur bei Lori störte es ihn besonders. Aber wahrscheinlich war es ohnehin schon zu spät, um ihre Meinung zu ändern.
Er fand sie in der Küche. Sie räumte gerade Glorias Frühstücksgeschirr in die Spülmaschine. Sie sah ihn abweisend an, sagte aber nichts.
Oh, sie hat ja mal was anderes an als ihren Schwesternkittel, stellte Reid wohlwollend fest. Die Jeans und das Sweatshirt passten viel besser zu ihr und lenkten seine Aufmerksamkeit auf ihre Rundungen, die ihm vorher gar nicht aufgefallen waren. Interessant.
Sie richtete sich auf und schob ihre Brille hoch. „Was wollen Sie?“, wollte sie wissen.
„Ihre Schwester kennenlernen.“
Das hatte er eigentlich gar nicht sagen wollen. Keine Ahnung, was in ihn gefahren war.
„Nein“, lehnte Lori rundheraus ab.
„Warum nicht? Sie ist todkrank. Haben Sie zumindest gesagt. Vielleicht hat sie ja Lust auf ein bisschen nette Gesellschaft. Ich bin nette Gesellschaft.“
„Sind Sie nicht, und die Antwort lautet immer noch Nein. Madeline ist kein Zootier, das man sich anschauen geht, wenn man nichts Besseres zu tun hat. Fallen Sie jemand anderem auf die Nerven.“
Langsam ging ihm ihre Feindseligkeit gegen den Strich. Was hatte er ihr bloß getan? „Ich will nur helfen“, sagte er. „Ich bringe vielleicht ein wenig Trost.“
„Nur leider sexuell nicht.“
Die unerwartete Spitze traf ihn so, dass er nicht länger ruhig bleiben konnte. Er machte zwei Schritte auf Lori zu, packte ihren Arm und hätte sie am liebsten geschüttelt. „Das war nicht meine Schuld“, explodierte er. „Es war die erste Saison nach meinem Ausstieg. Mein Team war in den Play-offs und hatte verloren. Ich war betrunken. Was ist dabei, wenn ich lieber meinen Kummer ertränke, als es einer Tussi gut zu besorgen? Ich hatte einen schlechten Tag, kapiert? Jeder darf mal einen schlechten Tag haben, nur ich nicht, oder was? Ich bin gut im Bett. Besser als gut! Mir zerkratzt jede Frau den Rücken. Ich bringe sie alle zum Schreien!“
Ihr Blick ruhte gelangweilt auf ihm. „Mich bringen Sie zum Gähnen“, sagte sie. „Entschuldigung. Dieses Gespräch interessiert mich brennend.“
Er fluchte, riss sie an sich und küsste sie.
Das war nicht geplant. Aber er war so aufgebracht, dass er irgendwie Dampf ablassen musste.
Also presste er seine Lippen auf ihre und ließ all seinen Frust, seine Wut und auch seine verletzten Gefühle in diesen Kuss fließen.
Mit seiner freien Hand fand er den Weg in ihr Haar und war überrascht, wie angenehm sich ihre Locken anfühlten. Er drückte sich enger an sie und neigte seinen Kopf ein wenig zur Seite, damit er sie besser küssen konnte. Denn es begann ihm zu gefallen. Sehr gut zu gefallen sogar. Wer hätte das gedacht?
Lori war total von der Rolle. Sie stand da und wusste nicht wohin mit ihren Armen, Händen und überhaupt mit ihrem ganzen Körper. Sie kam sich linkisch und dumm
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