Susan Mallery - Buchanan
Kopf schief und sah ihn prüfend an. „Was ist los? Worüber möchtest du mit mir reden?“
Alex wurde ernst. Er schloss die Tür, damit niemand die Unterhaltung mithören konnte. „Was würdest du sagen, wenn ich vorhätte, aus der Kampagne auszusteigen?“
Sie sah ihn entsetzt an. „Oh nein, Alex.“ Sie legte ihre Hand auf seinen Arm. „Ist das dein Ernst? Ist es so schlimm für dich?“
„Ja. Das alles hat nichts mit mir oder dem zu tun, was ich im Leben will. Ich passe nicht in die Politik. Aber ich habe Mark versprochen, dass ich ihn unterstütze. Er ist mein Vater.“
Sie nickte. Dann nahm sie ihre Hand von seinem Arm. „Mich darfst du nicht fragen. Ich bin die Falsche dafür.“
„Weil du selber mittendrin steckst und daher keine Distanz dazu hast?“
„Ja, das ist einer der Gründe, aber ...“ Sie holte tief Luft. „Ich weiß, was es bedeutet, immer loyal zu sein und das tun zu müssen, was von einem erwartet wird. Wenn man sich jedoch entschließt, sich einmal anders zu verhalten und die Erwartungen nicht zu erfüllen, kann das befreiend sein – manchmal fühlt man sich aber auch richtig mies danach. Weißt du, wie es dir gehen wird, wenn du aussteigst?“
„Ich bin mir nicht sicher, ob das eine Rolle spielt“, antwortete er. „Ich hätte nie erwartet, dass ich mich einmal in so einem Konflikt befinden würde. Ich weiß, dass es richtig wäre, Mark weiter zu unterstützen – und trotzdem schaffe ich es nicht mehr, mich weiter dafür zu motivieren.“
„Die Kampagne hat unser aller Leben verkompliziert“, sagte sie. „Vor allem jetzt.“
Er sah sie an. „Du meinst wegen Dani?“
„In gewisser Weise, ja. Nicht, dass es ihre Schuld wäre. Aber das Timing ihres Auftauchens war nicht gerade günstig.“
„Es hat dich sehr verletzt, nicht wahr?“
Katherine drehte sich wieder zur Wandkarte und legte ihre Hand auf Texas. „Ja – wobei Dani ja nicht dafür verantwortlich ist, was die Leute reden oder wie ich darauf reagiere.“
„Sie wird künftig nicht mehr so oft Thema sein. Wir werden uns nicht mehr sehen.“
Katherine wirkte plötzlich leicht nervös. „Was ist passiert?“
„Ich weiß es nicht. Das ist ja das Merkwürdige an der ganzen Sache. Ich habe wirklich geglaubt, dass sie jemand wäre, der mir etwas bedeuten könnte. Nach Fiona wollte ich mich mit keiner Frau mehr einlassen. Ich wollte niemandem mehr in dem Maße mein Vertrauen schenken, wie ich es bei ihr getan habe. Aber bei Dani war es anders.“
Mehr als anders. Er hatte das Bedürfnis, jede Minute mit ihr zu verbringen. Er wollte alles über sie wissen. Er konnte sich eine Zukunft mit ihr vorstellen.
„Und jetzt?“
„Die Sache mit den sinkenden Umfragewerten hat sie deprimiert – was ich verstehen kann. Aber dann hat sie mich beschuldigt, dass ich Fiona immer noch treffen würde.“
Dieser Vorwurf hatte ihn sehr verletzt. Dani wusste doch, wie er dazu stand, dass seine Exfrau ihn betrogen hatte. Sie wusste, dass ihm Ehrlichkeit und Treue wichtig waren. Und trotzdem hielt sie ihn offenbar für einen Mann, der neben ihr mit anderen Frauen ins Bett ging. Noch dazu mit Fiona. Wie zum Teufel kam Dani bloß darauf?
Katherine drehte sich wieder zu ihm um. „Triffst du dich mit Fiona?“
„Nein“, sagte er. „Ich würde Dani nie betrügen, und ich gehe nicht zu Fiona zurück. Ich verstehe das alles nicht. Wie kommt Dani auf die Idee, dass ich mich mit Fiona treffe?“
Katherine wusste genau, warum. Weil Fiona Dani genau das gesagt hatte. Und weil sie, Katherine, es indirekt bestätigt hatte.
Ihr Magen krampfte sich zusammen, und sie musste dagegen ankämpfen, sich zu übergeben. Wie hatte sie Dani dermaßen anlügen können? Wie hatte sie sich bloß zwischen Dani und Alex stellen können? Sie liebte ihren Sohn, und wenn Dani diejenige war, die ihn glücklich machte ...
Andererseits war die Beziehung zwischen den beiden bereits beendet, dachte sie sich. Also hatte sie nicht wirklich etwas zerstört. Was für ein kläglicher Versuch, sich herauszureden und die Verantwortung von sich zu schieben ...
Das einzig Richtige war jetzt, dachte sie, ihren Teil der Schuld einzugestehen und um Verzeihung zu bitten. Sie wollte schon ansetzen, Alex alles zu beichten, doch dann zögerte sie. In ihrem Leben lief derzeit bereits alles Erdenkliche schief. Sie würde die Enttäuschung in Alex’ Blick nicht verkraften, wenn sie ihm sagte, dass sie Dani angelogen hatte, nur weil sie selbst so schrecklich gekränkt
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