Susan Mallery - Buchanan
davon überzeugt hat, schwanger von dir zu sein.“
Katherine verschränkte die Arme vor der Brust. „Es tut mir leid, Alex, es tut mir so furchtbar leid. Leid tun ist gar kein Ausdruck für das, was ich empfinde. Ich habe mich immer für einen anständigen Menschen gehalten und war in gewisser Weise sehr stolz darauf. Aber das ist im Moment geradezu lachhaft.“
„Das tust du nicht.“ Er packte sie an den Schultern. „Du bist der wunderbarste und gütigste Mensch, den ich kenne.“
„Das bin ich nicht. Oh, mein Gott, ich habe solche Angst davor, es dir zu sagen.“
Sie sah ihn an. Tränen standen ihr in den Augen. Alex konnte ihren Schmerz fast körperlich spüren.
„Nichts, was du mir sagst, wird mich je dazu bewegen, mich von dir abzuwenden“, sagte er.
„Sei dir dessen nicht so sicher, Alex. Dani hat mich gefragt, ob ich es für möglich halte, dass du und Fiona euch noch trefft. Ich habe Ja gesagt.“
Er wich zurück. Katherine war diejenige der Canfield-Familie, der Dani am meisten vertraute. Und glaubte.
„Ich weiß, dass das einfach entsetzlich und falsch war“, sagte Katherine mit tränenerstickter Stimme. „Es gibt keine Entschuldigung oder Erklärung dafür. Ich war verletzt und habe einfach um mich geschlagen ...“ Sie wandte sich ab. „Bitte entschuldige.“
Alex dachte, dass es ihn nicht mehr hätte entsetzen können, wenn sie ihm gerade einen Mord gestanden hätte. Katherine handelte nie unüberlegt oder aus einem Affekt heraus. Und sie war kein grausamer Mensch. Er hätte nie für möglich gehalten, dass sie fähig wäre, Dani so zu verletzen ... oder ihn.
Er wusste nicht, was er denken oder sagen sollte. Einerseits hatte er das Bedürfnis, sofort mit Dani zu reden und alles aufzuklären, andererseits kämpfte er mit der unangenehmen Erkenntnis, dass seine Mutter nicht die Heilige war, für die er sie immer gehalten hatte.
„Alex?“ Ihre Stimme hatte einen flehentlichen Klang. „Es tut mir leid.“
„Ich weiß“, sagte er, doch er spürte, dass die Tatsache, dass sie es bereute, es nicht wiedergutmachen konnte.
„Die Entscheidung ist mir sehr schwergefallen“, sagte Dani ernst und fragte sich gleichzeitig, ob es für Bernie leichter war, wenn er wusste, dass sie Schuldgefühle hatte. „Du warst einfach großartig zu mir, und ich habe furchtbar gern hier gearbeitet. Ich gehe auch nicht von heute auf morgen, sondern bleibe natürlich, bis du einen Ersatz für mich gefunden hast.“
Bernie schüttelte den Kopf. „Du machst dir zu viele Sorgen. Wir kommen schon klar. Ich habe Verwandte, die vorübergehend aushelfen, wenn ich sage, dass wir Not am Mann haben.“ Er grinste. „Ich hatte eine gute Lehrerin.“
„Ich bewundere deine Mutter“, sagte Dani leise. Sie würde Mama Giuseppe vermissen, die ständig alles – vom Wetter bis zur Beschaffenheit der Cannelloni – kommentiert hatte.
„Sie schätzt dich sehr. Ich wette, du wirst es vermissen, andauernd zu hören, wie toll ich bin.“
Dani seufzte. „Wenn du bloß ein paar Jahre jünger wärst.“
Bernie lachte leise. „Oder du ein bisschen älter.“ Er streckte ihr die Hand entgegen. „Geh mit Gott, Dani. Du wirst für deine Familie arbeiten, und das ist immer die richtige Entscheidung. Gib mir ein paar Wochen, damit ich mich nach jemand anderem umschauen kann – aber nicht mehr. Du musst das nächste Kapitel in deinem Leben aufschlagen.“
„Du bist viel netter zu mir, als ich es verdiene.“
Er zuckte die Achseln. „Ich bin nun mal ein netter Kerl.“
Das war er wirklich. Durch und durch anständig. Sie hätte sich trotz des Altersunterschiedes in ihn statt in Alex verlieben sollen. Bernie würde sie nicht betrügen und belügen oder ihr das Herz brechen.
Sie zwang sich, nicht an Alex zu denken. Es tat zu weh.
Sie schüttelte Bernie die Hand, dann stand sie auf.
„Du bist ein guter Mensch. Danke für alles.“
Er ließ ihre Hand los und deutete auf die Tür. „Jetzt sieh aber zu, dass du hier rauskommst, sonst überlege ich es mir noch anders.“
Sie winkte ihm noch einmal zum Abschied zu und ging.
Sie würde das Bella Roma vermissen, doch im Buchanan’s anzufangen war ein Schritt in die richtige Richtung. Sie war froh, dass sie ihre Entscheidung getroffen hatte, bevor sie die Wahrheit über Alex herausgefunden hatte. Auf diese Weise musste sie sich keine Gedanken machen, dass ihr Entschluss vielleicht daher rührte, dass sie das Handtuch geworfen und in den Schoß der Familie geflüchtet
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