Susan Price
Interesse daran, wertlose Felder zu erobern.«
Unwin warf einen Blick zur Seite und entschloss sich zu einem Lachen. »Ich möchte dem Jarl eine Freude machen, und daher lautet mein Angebot wie folgt: ein Waffenstillstand bis Allerheiligen.«
Elfling schaute zu Wulfweard auf, der sich zu ihm hinabbeugte. »Er meint bis Ings Fest.«
»Und dann kämpfen wir weiter«, sagte Unwin. »Genügend Weizen für die Pferde und genügend Fleisch für die Männer. Krieg bis Mittwinter. Du möchtest doch lieber kämpfen als am Kamin sitzen, nicht wahr, Athelric?«
Das sollte ein Mann und König sagen, dachte sich Godwin.
Der alte Verräter Athelric antwortete nicht. Die Elfenbrut lehnte sich in seinem Stuhl zurück, ohne eine Miene zu verziehen.
Unwin lächelte Wulfweard und Godwin an. Der Junge lachte, aber Wulfweards Gesichtsausdruck blieb verblüffenderweise ernst.
»Einen Waffenstillstand bis zum Frühling könntest du dir erkaufen, Elfensohn. Was bietest du uns?«, fragte Ingvald.
Elfling hob ein Knie, schlang einen Arm darum und setzte die Ferse auf der Sitzfläche ab. »Was wollt Ihr?«
»Mein Land«, sagte Unwin. »Gib mir das, und ich gebe dir ewigen Frieden.«
Elfling wandte den Blick von ihm ab und schaute zu Ingvald.
»Zehntausend Pfund in Gold und Silber«, sagte Ingvald. Das würde reichen, König Lovern für seine Hilfe zu bezahlen, und die Nachricht von der Bezahlung würde weitere landlose Männer in ihre Reihen bringen. »Pferde. Waffen – oder Eisenbarren. Weizen, Bier, Schafe. Im Gegenzug geben wir dir deinen Waffenstillstand. Bis zum Frühjahr.«
»Bis Allerheiligen«, sagte Unwin. »Bis zum Frühjahr wird es teurer.«
Elfling drückte sein Knie an sich. Er stützte sein Kinn auf dem Knie ab, während der Klatschmohn und die Kornblumen und die Gänseblümchen immer noch in seiner Krone blühten. »Zehntausend Pfund in Silber für einen Waffenstillstand bis zum Frühjahr. Was die anderen Dinge angeht – nichts davon.«
»Der Bauernlümmel will einen billigen Waffenstillstand«, sagte Unwin. »Aber ich bin kein Bauer, und ich feilsche nicht. Ich habe meinen Preis genannt, und ich werde ihn nicht ändern.«
Elfling stand plötzlich auf und wandte sich scheinbar zum Gehen. Doch er drehte sich noch einmal um und schaute nur Ingvald an. »Werdet Ihr einem Waffenstillstand zustimmen oder nicht?«
Unwin schlug sich mit der Hand auf den Oberschenkel. »Der Bauernjunge will endlich in die Hände spucken und den Vertrag besiegeln!« Ingvald stand auf, ging an Unwins Seite und beugte sich zu ihm hinab, um leise mit ihm zu sprechen.
Elfling ging hinter seinen Stuhl, lehnte sich kurz an dessen Rückenlehne und war im Begriff, die Zusammenkunft zu verlassen, hätte Athelric nicht den Arm um ihn gelegt und ihn festgehalten. Er drückte Elflings Schulter und flüsterte: »Sie brauchen diesen Waffenstillstand auch. Sie können den Krieg während des Winters nicht weiterführen und zugleich die Pferde füttern. Auch sie müssen sich erholen, ihre Verwundeten pflegen, die Neuankömmlinge hart rannehmen und ausbilden. Bleib ruhig, mein Junge. Unwin will nur, dass du bettelst.«
Ingvald richtete sich auf. »Ein Waffenstillstand bis zum Fest des Ing im Austausch für zehntausend Pfund in Gold.«
»Silber«, antwortete Elfling.
»Wir haben noch nicht über Gefangene und Geiseln gesprochen. Gib mir meinen Bruder und meinen Sohn zurück, und vielleicht stimme ich dem Silber zu. Vielleicht stimme ich sogar einem Waffenstillstand bis zum Frühling zu«, meinte Unwin.
Godwin sprang begeistert auf und ab. Darauf hatte er gehofft! Sein Vater würde die Bedingungen für den Handel diktieren, und die Elfenbrut würde zustimmen müssen. Heute Nacht würde er gemeinsam mit seinem Vater diesen Fluss überqueren.
Über Godwins Kopf hinweg sprach Wulfweard. »Ich bin weder Gefangener noch Geisel. Ich stehe hier aus freien Stücken.«
Unwin schaute Wulfweard an und sah nur das Gesicht der Elfenbrut. Auch als sein Blick wieder klarer wurde und das Gesicht seines eigenen Bruders langsam wieder zum Vorschein kam, blieb ein beklemmendes Gefühl zurück. Er war nie dumm genug gewesen, seinen Brüdern zu vertrauen, nicht einmal dem jüngsten und liebsten von ihnen, aber Wulfweard hätte sich niemals so eindeutig gegen ihn gestellt. Vielleicht lag hinter der offensichtlichen Ähnlichkeit der beiden Gesichter mehr verborgen als nur die Tatsache, dass sie denselben Vater hatten …
»Worauf wir uns auch immer einigen«, sagte
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