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Susannah 4 - Auch Geister lieben süße Rache

Titel: Susannah 4 - Auch Geister lieben süße Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot
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ganzen Materialisieren und Dematerialisieren zusammenstoßen müssen, da draußen auf der Geister-Autobahn.
    Aber anscheinend war das nicht der Fall.
    Nein, ich konnte nicht auf der Stelle wieder einschlafen. Ich war wirklich todmüde, aber in meinem Kopf wirbelten Marias Worte wild durcheinander, wie ein Endlosband, immer und immer wieder. Worüber regte sie sich denn so auf? In den Briefen stand doch überhaupt nichts Verfängliches, nicht mal ansatzweise. Null Hinweis darauf, dass sie Jesse hatte aus dem Weg räumen lassen, damit sie stattdessen ihren Diego heiraten konnte.
    Und wenn die Briefe so wichtig waren, wieso hatte sie sie nicht schon längst zerstört? Wieso lagen sie in einer Blechschachtel in unserem Garten verbuddelt?
    Aber etwas anderes beschäftigte mich noch viel mehr. Wieso wollte sie, dass Andy nicht mehr weitergrub? Das ergab nur einen Sinn, wenn in unserem Garten noch etwas viel Verfänglicheres lag.

    Eine Leiche zum Beispiel.
    Wessen Leiche das sein konnte, darüber wollte ich nicht nachdenken.
    Als ich schließlich doch einnickte und ein paar Stunden später wieder aufwachte, wollte ich darüber immer noch nicht nachdenken.
    Eines wusste ich allerdings sehr genau: Ich würde Andy mit keinem Wort bitten, mit dem Graben aufzuhören (er hätte sowieso nicht auf mich gehört), und die Briefe würde ich auch nicht vernichten. Auf gar keinen Fall.
    Ich nahm besagte Briefe für alle Fälle an mich und sagte Andy, ich würde sie persönlich zum Geschichtsmuseum bringen. Dort wären sie in Sicherheit, für den Fall, dass Maria Diego in dieser Hinsicht irgendwas zu unternehmen gedachte. Andy war zwar überrascht, aber nicht überrascht genug, um nachzuhaken. Er brüllte nämlich gerade Hatschi an, weil der an der falschen Stelle geschaufelt hatte.
    Als ich im Pebble Beach Hotel und Golf Resort ankam, empfing mich Caitlin mit anklagender Miene: »Ich weiß ja nicht, was du mit Jack Slater angestellt hast, aber seine Familie hat darum gebeten, dass du für den Rest ihres Aufenthalts auf ihn aufpasst - also bis Sonntag.«
    Das erstaunte mich keineswegs. Es machte mir auch nichts aus. Klar war der Faktor Paul etwas schwierig, aber jetzt, wo ich den Grund für Jacks früheres merkwürdiges Verhalten kannte, war mir der Junge auf einmal richtig ans Herz gewachsen.
    Er für seinen Teil war, wie sich sofort herausstellte, als
ich die Suite seiner Familie betrat, total wild auf mich. Vor der Glotze hocken war gestern. Jetzt stand er in Badehose da, bereit, sofort loszuziehen.
    »Kannst du mir heute Delfinschwimmen beibringen, Suze?«, fragte er. »Das wollte ich schon immer können.«
    Seine Mutter nahm mich beiseite, bevor sie zu ihrem Friseurtermin abdampfte (zum Glück waren weder Paul noch sein Vater anwesend, sondern noch beim Frühstück). »Susan«, raunte sie mir zu. »Ich kann Ihnen gar nicht genug dafür danken, was Sie für Jack getan haben. Ich habe keinen Schimmer, wie Sie das gestern hinbekommen haben, aber er ist völlig verwandelt! Ich habe ihn noch nie so glücklich gesehen. Er ist wirklich ein extrem empfindsames Kind, wissen Sie. Und dann diese blühende Fantasie … Er meint immer, er würde … na ja … Tote sehen. Hat er das Ihnen gegenüber erwähnt?«
    Ich nickte lässig.
    »Also, wir waren jedenfalls mit unserem Latein am Ende. Ich glaube, wir haben ihn zu mindestens dreißig Ärzten geschleppt, und keiner - keiner! - konnte zu ihm durchdringen. Und dann kommen Sie und …« Nancy Slater sah mich mit ihren gekonnt geschminkten blauen Augen an. »Das werde ich Ihnen nie im Leben vergelten können, Susan.«
    Mich endlich bei meinem richtigen Namen zu nennen, wäre schon mal ein Anfang, dachte ich. Aber im Grunde war es mir egal. »Machen Sie sich darüber keine Gedanken, Mrs Slater«, sagte ich. Dann holte ich Jack und stiefelte mit ihm zum Pool.
    Jack war wirklich ein neuer Mensch, daran gab es keinen
Zweifel. Selbst Schlafmütz, der durch Jacks fröhliches Geplantsche aus seinem Dauerschlaf geweckt wurde, fragte mich, ob das derselbe Junge sei, mit dem ich am Tag zuvor hier gewesen war. Als ich bejahte, sah er mich erst mal ungläubig an, bevor er weiterschlief. Jack schien sich um die Themen, die ihm vorher so viel Angst gemacht hatten, jetzt nicht mehr zu sorgen.
    Und so protestierte er nicht einmal, als ich nach einer Burger-Mahlzeit im Pool House vorschlug, mit dem Shuttle-Bus des Hotels in die Stadt zu fahren. »Könnte Spaß machen«, sagte er sogar.
    Spaß. Und das aus Jacks

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