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Susannah 4 - Auch Geister lieben süße Rache

Titel: Susannah 4 - Auch Geister lieben süße Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot
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zu sagen, was ich mit ihm vorhatte. Er unterbrach mich nämlich und sagte mit einer Stimme, die für einen Ziegenbärtchen-Typen überraschend bedrohlich klang: »Ich war schon immer der Überzeugung, dass nur ein toter Mittler ein guter Mittler ist.«

    Und bevor ich’s mich versah, schlang er beide Arme um mich. Im ersten Sekundenbruchteil dachte ich, er wollte mich umarmen, was echt merkwürdig gewesen wäre.
    Aber natürlich stimmte das auch nicht. Nein, er wollte mich vielmehr vom Dach der Veranda runterstürzen.
    Und das tat er dann auch. Er schleuderte mich genau in die Grube, die für den Whirlpool ausgehoben worden war und in der man erst vor wenigen Stunden Jesses sterbliche Überreste gefunden hatte …
    Welch Ironie des Schicksals, fuhr es mir durch den Sinn.
    Das war mein letzter Gedanke, bevor ich aufprallte und das Bewusstsein verlor.

KAPITEL 10
    E ines muss man Mittlern lassen: Sie sind schwer totzukriegen.
    Im Ernst. Ich bin schon so oft zusammengeschlagen, getreten, geboxt, zertrampelt, gebissen, gekratzt, geschüttelt, unter Wasser gezerrt, angeschossen und … ach ja … vom Dach geschmissen worden.
    Aber bin ich daran gestorben? Habe ich zumindest l ebensbedrohliche Verletzungen davongetragen?
    Nein. Gebrochene Knochen, klar, jede Menge. Und noch mehr Narben.
    Aber wer auch immer uns Mittler erschaffen hat - er/sie/es hat uns auch eine natürlich Waffe für den Kampf gegen die Untoten mitgegeben. Nein, keine übermenschlichen Kräfte, obwohl ich gegen die manchmal nichts einzuwenden hätte. Nein, was Pater Dominic, mich und wahrscheinlich auch Jack - der das aber noch unter Beweis stellen musste - verbindet, ist ein extrem dickes Fell. Dadurch können wir die ganze Gewalt wegstecken, mit der wir ab und zu konfrontiert werden.
    Deswegen brachte mich der Sturz vom Dach, der eigentlich
tödlich hätte sein müssen, auch nicht um. Nicht mal ansatzweise.
    Maria de Silva und ihr Lover mussten allerdings gedacht haben, sie hätten ihren Job erledigt. Sonst wären sie wohl dageblieben, um mir den finalen Schlag zu verpassen. Aber als ich Stunden später aufwachte, völlig benommen und mit unvorstellbaren Kopfschmerzen, waren sie nirgendwo zu sehen.
    Damit war die erste Runde wohl an mich gegangen. Irgendwie. Schließlich war ich zumindest nicht tot, und das betrachte ich immer als Vorteil.
    Allerdings hatte ich eine Gehirnerschütterung. Die erkannte ich sofort, weil ich sie schon öfter gehabt hatte.
    Zweimal, um genau zu sein.
    Jedenfalls: Spaß machen Gehirnerschütterungen nicht. Man fühlt sich elend und muss sich ständig übergeben, und am allerschlimmsten sind die Kopfschmerzen. Diesmal waren sie besonders schlimm, weil ich stundenlang in diesem Loch gelegen hatte. Tau hatte sich über mich gelegt und meine Kleider total durchnässt. Mühsam hievte ich mich und meine schweren Klamotten aus der Grube, die Andy und Hatschi gebuddelt hatten.
    Es dämmerte bereits, als ich es schließlich schaffte, mich ins Haus zu schleichen. Ein Glück, dass Schlafmütz die Tür nicht abgesperrt hatte, als er von seinem großen Date zurückgekommen war. Trotzdem - die vielen Treppen bereiteten mir echte Probleme, und es dauerte eine Weile, bis ich endlich in meinem Zimmer war. Zumindest musste ich mir diesmal keine Sorgen machen, dass Jesse mich nackig sehen könnte, als ich mich aus meinen
durchweichten, schlammverschmierten Klamotten schälte.
    Weil Jesse ja weg war.
    Ich versuchte, den Gedanken zu verdrängen, als ich ins Bett kroch und die Augen zumachte. Diese Nichtdran-denken-dass-Jesse-weg-ist-Strategie funktionierte eigentlich ganz gut. Ich war schon eingeschlafen, bevor der Gedanke Gelegenheit hatte, sich ein zweites Mal in mein Bewusstsein zu schleichen.
    Als ich wieder wach wurde, war es schon weit nach acht Uhr. Offenbar hatte Schlafmütz versucht, mich für die Arbeit zu wecken, aber ich war zu weggetreten gewesen. Also hatte man angenommen, die gestrigen Vorfälle - mit dem Skelett und so - hätten mir zu stark zugesetzt, und hatte mich schlafen lassen.
    Ich wünschte, das Skelett wäre das Einzige gewesen, was mir zusetzte!
    Als kurz nach neun das Telefon klingelte und Andy von unten rief, es sei für mich, stand ich schon in Jogginghose im Badezimmer und untersuchte gerade die riesige Beule, die sich unter meinem Pony abzeichnete. Ich sah aus wie ein Alien. Im Ernst. Aber es war schon ein Wunder, dass ich mir nicht das Genick gebrochen hatte. Bestimmt dachten Maria und ihr Angetrauter, ich weilte

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