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Susannah 4 - Auch Geister lieben süße Rache

Titel: Susannah 4 - Auch Geister lieben süße Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot
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war vielleicht superniedrig, aber ganz sicher würde ich nicht damit anfangen, Priester zu verprügeln. Jedenfalls nicht Pater Dominic. Schließlich standen wir beide auf derselben Seite.
    Aber ich wollte ihn mal kräftig durchschütteln. Ihm die Hände auf die Schultern legen und ihn ein bisschen zur Vernunft rütteln, nachdem meine Argumente das offenbar nicht schafften. Also wirklich - Gottvertrauen.
Gottvertrauen! Als würde das besser helfen als eine anständige Tracht Prügel.
    Aber bevor ich Hand an Pater Dom legen konnte, räusperte sich plötzlich jemand hinter mir. Ich fuhr herum: Andy stand samt Werkzeuggürtel, Jeans und T-Shirt mit »Willkommen in Kalifornien«-Aufdruck auf meiner Türschwelle und sah besorgt drein.
    »Suze«, sagte er. »Pater Dominic? Alles in Ordnung? Mir war, als hätte ich jemanden schreien gehört.«
    Pater Dom stand auf.
    »Ja«, sagte er ernst. »Na ja, Susannah macht sich - zu Recht - Sorgen wegen der unglückseligen Entdeckung in Ihrem Garten. Sie hat mich deswegen gebeten, Ihr Haus zu segnen, Andrew, und ich habe natürlich zugestimmt. Aber ich habe meine Bibel im Auto vergessen …«
    Andy horchte auf. »Soll ich sie Ihnen holen, Pater?«, bot er an.
    »Oh, das wäre sehr nett von Ihnen«, antwortete Pater Dom. »Wirklich sehr nett. Sie müsste auf dem Beifahrersitz liegen. Wenn Sie sie mir bringen, fange ich sofort an.«
    »Aber gern.« Als er abdrehte, sah Andy schon wieder recht glücklich aus. Was sicher nicht schwer war, wenn man keine Ahnung davon hatte, was sich derzeit in diesem Haus abspielte. Andy war kein gläubiger Mensch. Er wusste nichts von anderen Daseinsebenen, Zwischenwelten und Geistern. Und er wusste auch nicht, dass es auf diesen anderen Daseinsebenen Gestalten gab, die mich umbringen wollten.

    Oder dass ich in den Kerl verliebt war, dessen Knochen er gestern ausgebuddelt hatte.
    »Pater Dom«, fing ich an, während Andy die Treppe hinunterstampfte.
    »Susannah«, kam er mir erschöpft zuvor. »Ich weiß ja, wie schwer das alles für Sie ist. Jesse war ein ganz besonderer Mensch. Ich weiß, dass Sie sehr an ihm gehangen haben …«
    Ich konnte es nicht glauben, dass er schon wieder weitermachte. »Pater …«
    »Aber sehen wir der Wahrheit mal ins Auge: Jesse ist jetzt an einem besseren Ort.« Er durchquerte mein Zimmer, blieb an der Tür stehen und nahm eine schwarze Tasche zur Hand, die er offenbar auf dem Flur abgestellt hatte. Die legte er auf mein ungemachtes Bett und öffnete sie. Und dann holte er verschiedene Sachen heraus.
    »Sie und ich«, sagte er, »müssen einfach darauf vertrauen, dass das stimmt, und mit unserem Leben weitermachen.«
    Ich stemmte die Hände in die Hüften. Ob das an der Gehirnerschütterung lag oder daran, dass mein Freund exorziert worden war - jedenfalls war ich gerade extrem auf aggro gepolt.
    »Pater Dom, ich habe jede Menge Vertrauen«, bemerkte ich. »Wirklich jede Menge. Ich habe Vertrauen in mich selbst und ich habe Vertrauen in Sie. Und deswegen bin ich mir sicher, dass wir die Sache wieder in Ordnung bringen können.«
    Pater Dominic riss die blauen Augen hinter seiner Zweistärkenbrille auf, hob eine Art Schärpe an die Lippen,
küsste sie und legte sie sich dann um den Hals. »In Ordnung bringen? Was in Ordnung bringen? Was meinen Sie denn, Susannah?«
    »Sie wissen genau, was ich meine«, sagte ich und war mir sicher, dass ich recht hatte.
    »Ich …« Pater Dominic zog ein Metallding, das wie ein Eisschöpflöffel aussah, aus der Tasche, und gleich darauf ein Glas, in dem vermutlich das Weihwasser war. »Natürlich werden wir uns um Maria de Silva kümmern müssen«, sagte er. »Das bereitet mir durchaus Kopfzerbrechen, aber ich denke, Sie und ich sind dafür gut gerüstet. Außerdem werden wir den Jungen, Jack, unter unsere Fittiche nehmen und ihn in den richtigen Methoden des Mittelns unterrichten müssen - unter denen ein Exorzismus erst in letzter Instanz eingesetzt werden sollte, wie Sie wissen. Aber …«
    »Das meine ich nicht«, unterbrach ich ihn.
    Pater Dom sah von seinen Vorbereitungen hoch. »Nicht?«
    »Nein. Und tun Sie bloß nicht so, als wüssten Sie nicht, wovon ich spreche.«
    Er blinzelte, was mich an Clive Clemmings erinnerte.
    »Nein, ich kann nicht behaupten, dass ich genau weiß, was Sie meinen«, sagte er. »Wenn Sie es mir bitte erläutern könnten …«
    »Ich will ihn zurückholen.«
    »Wen zurückholen, Susannah?« Langsam machte es sich bemerkbar, dass Pater Dom die ganze Nacht

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