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Susannah 4 - Auch Geister lieben süße Rache

Titel: Susannah 4 - Auch Geister lieben süße Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot
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umsonst vor Hatschi zum Affen gemacht. Als Pater Dom nämlich in Hatschis Zimmer gegangen war, um sein Aspergill - so hieß der Weihwedel - zu schwenken, war Hatschi verdutzt aufgesprungen. »Wozu soll das denn gut sein?«
    »Ihre Schwester hat mich darum gebeten«, antwortete Pater Dom und sprenkelte Hatschis Hantelbank mit Weihwasser. Das war wahrscheinlich die erste Reinigung, die dieses Objekt jemals erhalten hatte.

    »Suze hat Sie gebeten, mein Zimmer zu weihen?«, drang Hatschis Stimme über den Flur hinweg bis in mein Zimmer. Bestimmt ahnten weder Hatschi noch Pater Dominic, dass ich sie hören konnte.
    »Sie hat mich gebeten, das Haus zu weihen«, erklärte Pater Dom. »Die Entdeckung des Skeletts in Ihrem Garten hat sie ziemlich durcheinandergebracht, das wissen Sie ja. Ich fände es sehr schön, wenn Sie ihr gegenüber in den nächsten Tagen besonders nett wären, Bradley.«
    Bradley! Ich krümmte mich vor Lachen. Bradley! Wer hätte das gedacht?
    Keine Ahnung, was Hatschi zu Pater Doms Bitte um mehr Freundlichkeit mir gegenüber sagte, denn ich nutzte die Zeit, um zu duschen und in vernünftigere Kleider zu schlüpfen. Zwölf Stunden Jogginghose reichten ja wohl. Alles, was darüber hinausging, konnte man nur noch als »in Selbstmitleid baden« bezeichnen. Jesse hätte sicher nicht gewollt, dass meine Trauer um ihn meinen Sinn für Mode ruinierte.
    Außerdem hatte ich jetzt einen Plan.
    Und so kam es, dass ich mich, frisch geduscht, geschminkt und nach der neuesten Mittlermode mit Kleid und Sandalen angetan, durchaus in der Lage fühlte, es nicht nur mit den Lakaien des Teufels aufzunehmen, sondern auch mit dem Personal der Zeitungsredaktion des Carmel Pine Cone , vor der Pater Dominic mich abzusetzen versprochen hatte. Denn mein Plan beinhaltete nicht nur, Jesse zurückzuholen, sondern gleichzeitig auch, Clive Clemmings’ Tod zu rächen, vom Tod seines Großvaters ganz zu schweigen.

    Ja, ich hatte es immer noch drauf.
    »Das kommt nicht infrage, Susannah«, sagte Pater Dominic. »Schlagen Sie sich die Idee aus dem Kopf. Jesse ist dort, wo er sich jetzt befindet, sehr viel besser aufgehoben als vorher. Lassen Sie ihn dort ruhen.«
    »Na fein.« Wir hielten vor einem niedrigen Gebäude an, das von mehreren Kiefern beschattet wurde. Die Redaktion des örtlichen Provinzblattes.
    »Na fein.« Pater Dominic stellte den Motor ab. »Ich warte hier auf Sie. Ist wahrscheinlich besser, wenn ich nicht mit reinkomme.«
    »Ja, wahrscheinlich«, sagte ich. »Aber warten müssen Sie auch nicht. Ich komme nachher schon allein nach Hause.« Ich machte meinen Gurt auf.
    »Susannah«, sagte Pater Dom.
    Ich schob mir die Sonnenbrille aus dem Gesicht und sah ihn an. »Ja?«
    »Ich warte hier auf Sie«, sagte er. »Wir haben noch viel zu tun, Sie und ich.«
    Ich verzog das Gesicht. »Ach ja?«
    »Maria und Diego«, rief Pater Dom mir sanft in Erinnerung. »Zu Hause sind Sie vor ihnen sicher. Aber die beiden sind immer noch zugange und werden sicher sehr böse werden, wenn sie merken, dass Sie noch am Leben sind.« Ich hatte zuvor schließlich doch irgendwann nachgegeben und ihm erzählt, was mit meinem Kopf passiert war. »Wir müssen Vorbereitungen treffen und uns überlegen, wie wir mit den beiden verfahren.«
    »Das meinen Sie also«, sagte ich.
    Ja, daran hatte ich tatsächlich nicht mehr gedacht.
Und zwar nicht weil ich der Meinung war, man könnte Maria und Diego außer Acht lassen, sondern weil ich wusste, dass meine Vorstellung davon, wie mit ihnen zu »verfahren« war, sicherlich eine ganz andere war als die von Pater Dominic. Priester halten nämlich nicht viel davon, Widersacher zu Brei zu schlagen. Sie stehen mehr auf subtile Überredungskunst.
    »Klar«, sagte ich. »Wir müssen Vorbereitungen treffen.«
    »Und natürlich müssen wir auch …« Pater Dom machte ein komisches Gesicht. Den Grund dafür erfuhr ich, als er seinen Satz zu Ende sprach: »… entscheiden, was mit Jesses sterblichen Überresten geschehen soll.«
    Jesses sterbliche Überreste. Die Worte trafen mich wie Schläge in die Magengrube. Jesses sterbliche Überreste. Oh Gott.
    »Ich hatte mir überlegt«, Pater Dominic wählte seine Worte sichtlich mit Bedacht, »im Leichenschauhaus zu beantragen, dass die sterblichen Überreste in die Kirche übergeführt werden, damit sie auf dem Friedhof der Mission beerdigt werden können. Sind Sie damit einverstanden?«
    Der Kloß in meinem Hals schnürte mir fast die Luft ab. Ich schluckte ihn mit Mühe

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