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Susannah Bd.3 - Auch Engel sind gefährlich

Titel: Susannah Bd.3 - Auch Engel sind gefährlich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot
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Aber anzunehmen, dass sich jemand in verbrecherischer Absicht daran zu schaffen gemacht hat …«
    »Susannah«, ging Jesse dazwischen. »Du hast doch selber gesagt, dass Michael von den vier Verunglückten nicht viel gehalten hat.«
    »Na ja, er hat gesagt, sie hätten nur unnötig Atemluft verbraucht. Jetzt mal ernsthaft, Jesse: Wenn Michael wirklich das vorgehabt hätte, was du andeutest, dann hätte er doch wissen müssen, dass Josh und die anderen hier vorbeikommen würden. Woher hätte er das wissen sollen? Und dann hätte er ihnen hier auflauern müssen und absichtlich beschleunigen, wenn sie um die Ecke kommen …«
    »Tja«, sagte Jesse achselzuckend. »Genau das.«
    »Das ist unmöglich.« Pater Dominic richtete sich auf und wischte sich die Erde von den Knien. »Ich weigere mich, so etwas auch nur in Betracht zu ziehen. Der Junge ist doch kein kaltblütiger Mörder. Jesse, Sie wissen nicht, was Sie da sagen. Michael hat die beste Durchschnittsnote der gesamten Schule. Und er ist Mitglied im Schachclub.«
    Ich tätschelte Pater Dominics Schulter. »Ich sage Ihnen das nur ungern, Pater Dom, aber auch Schachspieler können zu Mördern werden, genau wie jeder andere Mensch.« Dann sah ich auf die Stelle hinunter, an der die Leitplanke runtergekracht war. »Die wichtige Frage ist eher: Warum sollte er so etwas tun?«

    »Wenn wir uns beeilen«, sagte Jesse, »finden wir das vielleicht heraus.«
    Er zeigte in eine Richtung und wir folgten seinem Blick. Die Wolken am Himmel hatten sich mittlerweile so weit geteilt, dass man die schmale Strandsichel am Fuße der Klippen sehen konnte. Im Mondschein kauerten vier gespenstische Gestalten im Kreis um ein mickriges Lagerfeuer herum.
    »Oh Gott«, sagte ich, während die Wolkendecke sich wieder schloss, sodass die vier wieder außer Sicht verschwanden. »Ich soll den ganzen Weg da runter? Da könnte mich doch sonst was beißen!«
    Aber Pater Dominic war bereits vorausgeeilt. »Zum Beispiel?«, fragte Jesse hinter mir.
    »Zum Beispiel eine Schlange, natürlich«, antwortete ich und wich einer Wurzel aus, die im Strahl meiner Taschenlampe schlangenähnlich ausgesehen hatte.
    »Schlangen«, sagte Jesse, und ich hörte ihm an, dass er sich nur mit Mühe das Lachen verbiss, »kommen nachts nicht raus.«
    Das war mir neu. »Wirklich nicht?«
    »Normalerweise nicht. Und vor allem nicht in kalten, feuchten Nächten wie der heutigen. Sie mögen Sonne.«
    Na, das war wenigstens schon mal beruhigend. Aber es blieben immer noch die Zecken. Waren Zecken nachts unterwegs?
    Es kam mir vor wie eine Ewigkeit, aber irgendwann waren wir dann doch unten, auch wenn die letzten fünfzehn, zwanzig Meter so steil waren, dass ich sie regelrecht
hinunterrannte, und zwar ohne Absicht. Am nächsten Morgen würde ich bestimmt jede Menge Dornen aus meinen Schienbeinen pflücken müssen.
    Am Strand war das Rauschen der Wellen viel, viel lauter als oben - laut genug, um unsere näher kommenden Schritte zu übertönen. Die Luft war schwer vom Salzgeruch. Während unsere Füße - na ja, Jesses natürlich nicht - bei jedem Schritt im nassen Sand versanken, wurde mir klar, warum ich bei meinem ersten Besuch hier keine Möwen gesehen hatte: Tiere mochten keine Geister.
    Und an diesem Strand tummelten sich derzeit gleich mehrere Geister. Die sangen. Nein, kein Witz. Sie saßen um ihr tristes Feuerchen herum und sangen. Was sie da sangen, war auch unglaublich. Einen billigen Lagerfeuer-Kalauer-Song nach dem anderen.
    Also ehrlich, wenn ich nach meinem Tod mit der Ewigkeit nichts Besseres anzufangen weiß als so was, dann kann ich bloß hoffen, dass irgendein Mittler eingreift und mich aus meiner Misere errettet. Allen Ernstes.
    »Okay«, sagte ich, zog die Handschuhe aus und stopfte sie in meine Taschen. »Jesse, du übernimmst die Jungs, ich die Mädchen. Pater Dom, Sie passen einfach auf, dass sich keiner in die Wellen stürzt, einverstanden? Ich war heute schon schwimmen, und glauben Sie mir, das Wasser ist eiskalt. Wenn die reingehen, laufe ich nicht hinterher.«
    Ich wollte schon Richtung Lagerfeuer losmarschieren, da hielt mich Pater Dominic am Arm fest.

    »Susannah!« Er sah total geschockt aus. »Sie wollen doch damit sicher nicht andeuten, wir sollten …«
    »Pater Dominic.« Ich blickte ihn eindringlich an. »Diese Idioten haben erst vor ein paar Stunden versucht, mich zu ertränken. Verzeihen Sie bitte, wenn ich daher denke, es wäre nicht die beste Idee, sie zu einer Runde Bier einzuladen. Ich

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