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Susannah Bd.3 - Auch Engel sind gefährlich

Titel: Susannah Bd.3 - Auch Engel sind gefährlich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot
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zwanzig Dollar Taschengeld pro Woche kriege, aber die kannst du natürlich haben …«
    Gina verzog das Gesicht. »Ich will dein Geld nicht. Aber eine ausführliche Erklärung wäre nett. Du hast mir die ganze Sache mit dem Mittler-Sein noch nie so richtig erklärt. Bist mir immer ausgewichen. Aber diesmal kommst du mir nicht davon.« Sie kniff die Augen zusammen. »Hey, ich muss mir heute deinetwegen Hellraiser III antun, okay? Dafür erwarte ich eine entsprechende Entschädigung. Und: Ja«, fuhr sie fort, noch bevor ich den Mund aufmachen konnte, »natürlich werde ich niemandem etwas davon sagen. Und ich rufe auch nicht den Fernsehsender an, der Ripley’s unglaubliche Welt ausstrahlt.«
    Ich raffte meinen letzten Rest Würde zusammen. »Das hätte ich auch nicht anders erwartet.«
    Dann nahm ich das Telefon und tippte die Nummer ein.

KAPITEL 11
    A lso, wonach genau muss ich suchen?«, fragte ich, während ich den Lichtstrahl der Taschenlampe von einer Seite des sandigen Pfades zur anderen schwang.
    »Ich weiß es nicht genau«, sagte Pater Dominic, der ein paar Schritte vor mir ging. »Ich denke mal, das werden Sie dann wissen, wenn Sie es gefunden haben.«
    »Na klasse«, murmelte ich.
    Bei Dunkelheit einen steilen Abhang runterzugehen, war echt kein Spaß. Wenn ich gewusst hätte, dass Pater Dominic mir das vorschlagen würde, hätte ich vielleicht gar nicht angerufen. Wahrscheinlich wäre ich stattdessen zu Hause geblieben und hätte mir Hellraiser III angeguckt. Oder zumindest den Versuch unternommen, meine Geometrie-Hausaufgabe fertig zu machen. Hey, ehrlich. Schließlich war ich an diesem Tag schon mal beinahe gestorben. Gegen diese Kletterpartie hier kam mir der Satz des Pythagoras wie die reinste Versuchung vor.
    »Keine Sorge«, bemerkte eine männliche Stimme
hinter mir belustigt. »Hier gibt’s wenigstens keinen Giftsumach.«
    Ich drehte mich um und warf Jesse einen bösen Blick zu, auch wenn er den vermutlich nicht sehen konnte. Der Mond - falls er heute überhaupt da war - hatte sich hinter einer dicken Wolkendecke versteckt. Lange Nebeltentakel krochen den Hang entlang, den wir hinuntergingen, sammelten sich in den kleinen Senken, den der Pfad aufwies, und wirbelten herum, wenn ich einen Fuß hineinsetzte, als fänden sie die Vorstellung, ich könnte sie berühren, erschreckend. Ich versuchte, die Gedanken an Horrorfilme zu verscheuchen, in denen Menschen, die im Nebel unterwegs waren, grausame Dinge zustießen.
    Gleichzeitig versuchte ich, nicht an den ganzen Giftsumach zu denken, der an meinen Beinen entlangstreichen mochte. Jesse hatte natürlich nur Spaß gemacht, aber wie immer hatte er auch diesmal meine Gedanken gelesen: Ich hatte echt ein Problem mit entstellenden Hautausschlägen.
    Von Schlangen wollen wir lieber gar nicht erst sprechen. Bestimmt lagen sie zuhauf auf diesem Möchtegern-Pfad zusammengerollt und lauerten bloß darauf, aus dem zarten Fleisch meiner Wade direkt über meinen Timberlands ein fettes Stück rauszubeißen.
    »Ja«, sagte Pater Dominic. Der Nebel hatte ihn umschlungen und verschluckt. Außer dem schwachen gelben Lichtschein seiner Taschenlampe sah ich nichts mehr von ihm. »Ja, hier sieht man, dass die Polizei schon da
war. Hier muss ein Stück Leitplanke runtergekommen sein, das merkt man an der zertrampelten Vegetation.«
    Blindlings taumelte ich vorwärts. Mit dem Strahl meiner Taschenlampe stocherte ich auf der Suche nach Schlangen im Nebel herum und gab mir alle Mühe, nicht vom Weg abzukommen und die hundert Meter bis zur wogenden Brandung unter uns hinunterzustürzen. Jesse hatte mich schon zweimal sanft von der Kante wegziehen müssen, wohin ich abgewandert war, weil ich einem verdächtig aussehenden Ast ausweichen wollte.
    Und schon wäre ich fast das dritte Mal abgestürzt, weil ich plötzlich gegen Pater Dominic prallte, der mitten auf dem Pfad stehen geblieben war und sich hingekauert hatte. Ich hatte ihn überhaupt nicht gesehen, und sowohl er als auch Jesse mussten mich bei diversen Kleidungsstücken packen, damit ich das Gleichgewicht wiederfand. Aber nein, das war kein bisschen peinlich.
    »Sorry«, murmelte ich, von meiner eigenen Tollpatschigkeit entsetzt. »Ähm … was machen Sie da eigentlich, Pater Dom?«
    Er lächelte auf seine unglaublich geduldige Art, die mich echt auf die Palme brachte. »Ich untersuche Beweise des Unfalls. Sie haben doch gesagt, Ihre Mutter wisse anscheinend irgendwas über den Unfall, und ich glaube, ich weiß jetzt,

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