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Susannah Bd.3 - Auch Engel sind gefährlich

Titel: Susannah Bd.3 - Auch Engel sind gefährlich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot
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»Nicht Freunden. Nur Gina weiß Bescheid, sonst niemand. Und sie weiß auch nicht alles. Von Jesse hat sie zum Beispiel keine Ahnung.«
    Pater Dominic sah wieder zum Lagerfeuer hinüber, wo Jesse in das Gespräch mit Josh und den anderen vertieft war. Die vier Teenager hatten ihr Gesicht allesamt Jesse zugewandt und schauten ihn wie gebannt an. Seltsam, dass sie das Feuer angemacht hatten. Schließlich konnten sie es doch gar nicht spüren, genausowenig wie sie ertrinken oder sich an dem Bier, das sie hatten stehlen wollen, hätten betrinken können. Wieso hatten sie sich dann die Mühe gemacht? Bestimmt war eine Menge kinetischer Energie nötig gewesen, um das Feuer zu entzünden.
    Alle vier waren von demselben schwachen Schein umgeben, den auch Jesse ausstrahlte - nicht genug, um eine so dunkle Nacht wie die heutige zu erhellen, aber
genug, um zu erkennen, dass sie nicht … na ja, menschlich war vielleicht das falsche Wort, denn natürlich waren sie Menschen. Oder zumindest waren sie es mal gewesen.
    Das Wort, das ich suchte, lautete vermutlich lebendig.
    »Pater Dominic«, sagte ich plötzlich. »Glauben Sie, es gibt Hellseher? Ich meine, sind sie echt? Wie Mittler?«
    »Ich bin sicher, einige von ihnen haben durchaus hellseherische Fähigkeiten«, antwortete er.
    »Na ja, also …«, sagte ich hastig, bevor ich es mir anders überlegen konnte. »Diese Hellseherin, bei der Gina und ich waren, die wusste, dass ich Mittlerin bin. Ich hatte ihr nichts davon gesagt, sie wusste es einfach. Und dann hat sie noch was Komisches gesagt. Zumindest behauptet Gina, sie hätte es gesagt, ich kann mich nämlich nicht mehr erinnern. Also, angeblich hat sie gesagt, ich würde im Leben nur eine einzige wahre Liebe erleben.«
    Pater Dominic sah mich belustigt an - oder spielte mir meine Fantasie einen Streich? »Wieso, hatten Sie vor, mehrere zu erleben?«
    »Nein, eher nicht«, antwortete ich verlegen. Hey, der Mann war immerhin Priester, da wäre jeder verlegen geworden. »Trotzdem ist das irgendwie merkwürdig. Diese Hellseherin - Madame Zara - sagte nämlich, ich würde nur eine einzige wahre Liebe haben, aber die würde sozusagen mein ganzes Leben lang halten.« Ich schluckte. »Oder bis in alle Ewigkeit. So ungefähr jedenfalls.«

    »Oh«, sagte Pater Dominic. Auf einmal sah er gar nicht mehr belustigt aus. »Lieber Himmel.«
    »Genau. Ich meine, okay, vielleicht wusste sie nicht recht, was sie da redete, vielleicht hat sie nur irgendeinen Quatsch von sich gegeben. Könnte doch sein, oder?«, fragte ich hoffnungsvoll.
    Aber zu meiner großen Enttäuschung schüttelte Pater Dom den Kopf. »Nein, Susannah. Das hört sich für mich ganz und gar nicht nach Quatsch an.«
    Er klang dabei so … keine Ahnung. Irgendwie weckte es jedenfalls meine Neugierde. »Waren Sie schon mal verliebt, Pater Dom?«, fragte ich.
    Er begann in seinen Jackentaschen herumzunesteln. »Ähm …«, murmelte er.
    Ich wusste, was er da so hektisch suchte: eine Schachtel Zigaretten. Ich wusste auch, dass er keine finden würde - er hatte schon vor Jahren mit dem Rauchen aufgehört und besaß nur noch eine einzige Schachtel, für Notsituationen. Und diese Schachtel befand sich, wie mir zufällig bekannt war, in seinem Büro in der Schule.
    Außerdem wusste ich, so hektisch, wie er nun suchte, dass er mächtig nervös war. Er sehnte sich nämlich nur dann nach einer Zigarette, wenn die Situation sich nicht so entwickelte, wie er es vorausgeplant hatte.
    Natürlich war er mal verliebt gewesen. Ich sah es an der Art, wie er meinem Blick auszuweichen versuchte.
    Nicht dass es mich wirklich überrascht hätte. Okay, Pater Dominic war alt und ein Priester und so weiter,
aber auf eine ganz bestimmte, Sean-Connery-mäßige Art war er immer noch ziemlich heiß.
    »Es hat mal, wenn ich mich recht entsinne«, sagte er schließlich und brach seine Zigarettensuche erfolglos ab, »eine junge Frau gegeben, ja. Vor langer Zeit.«
    Aha. Aus irgendeinem Grund hatte ich plötzlich das Bild von Audrey Hepburn vor Augen. Und zwar in dem Film, in dem sie eine Nonne gespielt hat. Vielleicht hatte Pater Dominic die Liebe seines Lebens im Priester-und-Nonnen-Seminar kennengelernt! Vielleicht war ihre Liebe genauso verboten gewesen wie die in dem Film!
    »Kannten Sie sie schon, bevor Sie Ihre … Priesterweihe empfangen haben oder wie das heißt?«, fragte ich betont beiläufig. »Oder haben Sie sie erst danach kennengelernt?«
    »Natürlich vorher !« Er klang schockiert. »Um

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