Susanne Barden 01 Hinaus ins Leben
können.
»Leider hat die Kapelle uns im Stich gelassen«, sagte Kit. »Die Hörner waren voll Zitronensaft.«
»Ich könnte etwas singen, wenn du willst«, erbot sich Connie. Sie räusperte sich. »Heil sei dem Tag, an dem du uns erschienen .«
Susy legte ihr die Hand auf den Mund. »Kommt, ihr albernen Gänse! Die Taxe wartet.«
Auf dem Bahnsteig stellten sich Kit und Connie vor Susys Abteil. Sie öffnete das Fenster und steckte den Kopf in die rauchige Luft hinaus.
»Mir ist fast so, als ginge ich für immer von euch fort.«
»Kommt nicht in Frage«, erwiderte Kit. »Dein roter Kopf wird uns getreulich durch die nächsten anderthalb Jahre begleiten.«
»Hoffentlich bekommt ihr dann nicht auch rote Köpfe vor Ärger.«
»Hilfe!« rief Kit. »Sie kalauert.«
Der Zug fuhr an. Susy sah den großen Bahnhofsbogen zurückweichen.
»Susy!« rief Connie. »Wenn du zurückkommst, werden wir alle drei im Operationssaal arbeiten.«
»Daß ihr nicht einen Fuß dort hineinsetzt, bevor ich wieder da bin! Sagt Fräulein Matthes, die weißen Mäntel erschreckten euch. Sagt, was ihr wollt, nur geht nicht ohne mich hin.« Der Zug kam in Fahrt. Die Gesichter der Mädchen wurden kleiner. Susys Kehle schnürte sich zu. »Auf Wiedersehen!«
»Wir holen dich wieder hier ab!« schrie Kit.
Die Worte gingen in dem Schleifen und Stoßen der Räder unter, die Susy fortbrachten, die sie nach Hause brachten. Aber sie würde bald wieder zurückkehren. Sie würde niemals lange ohne das Krankenhaus leben können. Unsichtbare Bande verknüpften sie damit, denn sie war eine geborene Krankenschwester. Das wußte sie jetzt.
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